Lob
Ich habe das Original von der Schicksalsklinge damals geliebt. Da ich auch Pen&Paper Spieler von DSA 3 war, freute mich der Release des Spieles umso mehr. 20 Jahre später soll dieses Kleinod neu Aufgelegt werden. Über die News habe ich mich wirklich gefreut. Doch dann kamen die Rezessionen in den Zeitungen sowie die Online-Berichte und zerrissen die Neuauflage. Harter Schlag für mich.
Ich verfolgte ein wenig die Patch-Updates und war dann wieder erfreut darüber, das trotz der miesen Rezessionen weiter an dem Spiel gefeilt wurde. Nun vor ungefähr 4 Wochen hatte ich Zeit, mir die Schicksalsklinge Mal anzuschauen. Natürlich gab es da dann schon den Patch v1.33a sowie die beiden DLCs „Für die Götter“ und „Ogertod“. Ich weiß, das ich die Ursprungsversion 1.0 nicht mit der v1.33a Vergleichen und daher nur mein Feedback für die aktuelle Goldversion abgeben kann.
Was soll ich sagen? Gestern habe ich das Spiel durchgespielt und freue mich auf den Nachfolger Sternenschweif. Was Mal ein Anspielen werden sollte, hat sich bei mir also als komplettes Durchspielen ergeben. Ich kam von dem Spiel einfach nicht mehr los und habe jede Quest gelöst und jedes Dungeon erforscht.
Mir hat es in der Neuauflage einfach Spaß gemacht, jede Stadt sowie andere Gebiete durchlaufen zu können, anstatt wie damals nur Schritt für Schritt. Auch was die Präsentation der Städte angeht, war sie abwechslungsreich. Mal über Brücken, dann an einer Felswand hoch, dort eine Burg, etc. Allein das Aufdecken der gesamten Karte hat mir somit Spaß gemacht.
Das Reisen über die Thorwalkarte, das Kampfsystem, das Talent/-Zaubersystem und die typischen Textfenster an den entsprechenden Orten erweckte wieder Erinnerungen von damals und macht heute genauso viel Spaß. Sogar das Pflegen der sechs Helden von Stufe 1 bis Stufe 6 (mit den DLCs bis Stufe 7) hat mich wieder begeistert. Heutzutage gibt es ja fast nur noch einen Protagonisten bei Rollenspielen und ich liebe es eine gut ausbalancierte Gruppe durch meine Abenteuer zu führen.
Alles in allem hat mir das Spiel mit der Version v1.33a sehr gut gefallen, obwohl es noch kleinere Bugs gab. Diese sind aber nicht so schlimm. Das Spiel lief stabil (also keine Abstürze) und jede Quest war abschließbar. Immer wieder wird über die Charaktermodelle gemeckert. Na gut, nach heutiger Sicht, gibt es wirklich bessere, aber mich hat das beim Spielen keinesfalls gestört. So schrecklich, das man nur noch den Computer ausschalten kann, sind die nämlich nicht.
Fazit: Für mich ist die Schicksalsklinge HD Gold v1.33a eine gelungene Neuauflage des Klassikers und es freute mich, noch Mal in den Beginn der Nordlandtrilogie einzutauchen. Hier möchte ich mich auch noch Mal bei den Craftys bedanken, das sie trotz der negativen Kritiken hartnäckig blieben und aus der HD Version letztendlich über die Revised eine Goldedition gemacht haben.
Tadel
Schade finde ich, das nicht alles aus dem Originalspiel übernommen wurde. Es fehlen kleine Ereignisse auf Reiserouten, das Feature „Gruppe teilen“ kommt nur bei zwei oder drei Hebeln im Spiel vor (nämlich um die Hebel gedrückt festzuhalten) und Informationen von Waffen- bzw. Kräuterhändlern (hier gibt es nur die Taverneninfos).
Zudem geizt die Neuauflage mit Informationen. Vieles habe ich herausfinden müssen und anderes wusste ich, dank meiner DSA3 Kenntnisse. Dies gilt vor allem für die fehlenden Zauberbeschreibungen im Kampf (also wie lange der Zauber wirkt, wie der Schaden berechnet wird, etc.). Da die Neuauflage eine Mischung aus den Regelwerken DSA3 und DSA4.1 ist, weiß ich somit nicht, wie die Zauber in der Neuauflage richtig funktionieren.
Hart finde ich die Entscheidung, das letzte Dungeon, weil es ja das letzte ist (Hyggeliks Ruine), schwerer zu machen. Ich finde es schön, wenn auf die Community gehört wird, aber dieses Dungeon finde ich das Schlechteste von allen (obwohl es grafisch für mich am besten Aussieht). Und dabei sollte es das sein, worauf man sich am meisten freut. Ich tu es zumindest nicht mehr. Alle paar Meter ein heftiger Kampf und fast immer wieder die gleiche Variante. Hätten es da z.B. auf dem Steg 2 Kämpfe weniger nicht auch getan? Überhaupt, da müssen sich ja alle Heshtots der Niederhöllen nur in der einen Ruine aufgehalten haben. Unter einer Umsetzung von einem Dungeon schwerer machen, verstehe ich was anderes… Für mich steht dieses Dungeon nicht zur Relation der anderen Dungeons im Spiel. Alle haben einen gewissen Schwierigkeitsgrad und dann kommt etwas, was eher für Helden ab der 10. Stufe gedacht ist, also nicht in Schicksalsklinge gehört.
Dazu gehören für mich leider auch die DLCs. Schön, wenn viele Spieler es hart mögen, aber ich hoffe, es gibt auch Spieler wie mich, die auch einmal einen normalen harten Kampf wollen und keinen Überkampf. Die Helden sind erst Stufe 6 nach dem normalen Spiel und da gehen sie schon gegen eine Überzahl Oger an, Massenkämpfe wobei jeder Held durch seine Totenangst am Angreifen gehindert wird, also Kämpfe, die eigentlich auch zu einer Stufe 10+ Truppe gehören. Zudem bedeutet dies, das man diese DLCs wirklich erst am Ende des Spieles angehen kann. Ich hätte mir mehr gewünscht, das wenn ich am besagten Ort ankomme, eventuell auch eine Möglichkeit habe, diese Quest sofort anzugehen. Gerade Rukian und Bodon, da kommt gerade die frische Stufe 1 Gruppe aus Thorwal und wird mit Stufe 6+ Inhalt bombardiert. Wenn schon hochstufig, dann doch bitte Orte wählen, wo eine Stufe 1 Gruppe sich aller Wahrscheinlichkeit nicht zuerst aufhält.
Wenn man Mal von den Kämpfen absieht, gibt es dennoch schöne DLC Inhalte, welche für mich aber die kleineren Dinge sind. Bereicherung auf den Reiserouten oder Seewegen, die schöne Quest um denjenigen, für den wir die Blume und die Laute besorgen müssen. Einen extra NPC bei der Beilunker Reiter Quest, der sogar immer etwas zu sagen hat, wenn wir einen neuen Ort betreten. Dadurch entsteht für mich ein Rollenspiel-Feeling. Nicht um mich in irgendwelchen Über-Kämpfen beweisen zu müssen.
Meine Meinung zur Schicksalsklinge Neuauflage
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Zuletzt geändert von Lares am 18. Jul 2014, 17:59, insgesamt 2-mal geändert.