Hi Lares
Dass ich das Original damals gespielt habe, ist schon so lange her, dass ich mich da nur noch an wenig erinnere. Ich bin mir noch nicht mal sicher ob ich damals überhaupt in der Blutzinnen-Orkfeste war. Ich wurde tatsächlich von den Ereignissen überrascht.^^
Aber ich finde es spannend sich hier komplett ohne Ausrüstung einen Weg nach draußen zu bahnen. Die eigene Ausrüstung findet man offenbar nur sehr sporadisch in der ganzen Orkfestung in verschlossenen Truhen verteilt. Ich bin gespannt was mich hier noch alles erwartet.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#3228. Peraine 1011 BF, Travia-Stunde, Blutzinnen-Festung
Auf dem breiten, von Fackeln beleuchteten Gang befanden sich viele Zellentüren, an denen wir so leise wie möglich vorbeischlichen. In das Innere der meist verschlossenen Zellen viel nur wenig Licht, so dass wir nicht mit Sicherheit sagen konnten, ob sich darin noch jemand befand oder nicht.
Aber Phex war mit uns. In einer der kleinen unverschlossenen Gefängniszellen fanden wir im fauligen Stroh eine Art Spiegelamulett das aber nicht das Spiegelbild des Betrachters zeigte, sondern wie ich nach einem Odem Arcanum und einem Analüs Arcanstruktur feststellte, den arkanen Kraftfluss bündelte. Damit war ich in der Lage meine astralen Kräfte schneller zu regenerieren. Welch ein großartiger und überraschender Fund! Ich werde recherchieren müssen, ob ich etwas über die Hintergründe dieses magischen Artefaktes herausfinden kann. Aber erst einmal müssen wir unsere Ausrüstung finden.
Vom Gang her hörten wir die Schritte einer Orkpatrouille! Wir drückten uns in ein Versteck bevor wir entdeckt wurden und kamen erst wieder raus, als die Luft rein war. Wir schlichen uns am Ende des Ganges in eine Höhle voller Folterinstrumente und Käfigen in der wir halbnackt und nur mit unseren spärlichen Waffen drei Orks niedermachten. Erinnila, die sich hier unten mehr wie ein Tier bewegte, stach dabei so oft in einen der Schwarzpelze ein, dass wir sie schließlich von der blutigen Ork-Leiche runterzerren mussten. Die völlig ausgerastete Badoc-Elfe hasste es, wenn man sie einsperrte. Vor allem hasste sie es an einem derart stinkenden Loch ihrer Freiheit beraubt zu sein, da ihr Geruchssinn viel ausgeprägter war, als der eines Menschen. Was für uns lediglich stank, war für sie fast unerträglich.
Korima von Attica war bei diesem Kampf jedoch etwas zu mutig vorgeprescht und lag blutüberströmt am Boden zwischen den Orkleibern (LE-17). Nur ein schneller Balsam Salabunde mit den zurzeit sehr spärlichen astralen Kräften der Auelfin, die sich mittlerweile wieder beruhigt hatte, rettete der verblutenden Söldnerin das Leben. Die Korgläubige war zwar immer noch ohne Bewusstsein aber stabil. Da wir sie nicht auf den kalten Boden legen wollten, legten wir sie auf der Folterbank ab, war nur geringfügig besser war. In ihrem Zustand war es nicht möglich sie weiter mit uns zu schleppen.
Korridore der Orkfestung
Gerbod schnappte sich einen erbeuteten Arbach und war nun wie Gurbosch ebenfalls mit einer orkischen Klinge ausgestattet. Diese archaischen Säbel waren zwar primitiv, aber hervorragende Mordinstrumente. Der Zwerg fand außerdem bei einem der Orks einen goldenen Brillenschlüssel, den er schnell an sich nahm.
Ich fand einen Holzstab, den ich gut zur Verteidigung einsetzen konnte. Mit derartigen Stäben kannte ich mich zumindest so gut aus, dass ich einen Ork so lange auf Abstand halten konnte, bis meine Gefährten diesen erschlagen hatten.
Die blutigen Leder- und Fellrüstungen der bezwungenen Orks zogen wir auch an. Sie passten zwar nicht und behinderten arg, aber besser als nichts. Die Leichen der Erschlagenen versteckten wir in der Finsternis hinter einer Holzwand.
Auf der anderen Seite des Ganges, in einer Höhle, in der die Orks offenbar ihr Essen kochten, hing noch ein Kessel über einem Feuer. Darin war nicht gerade ein Schlemmermahl, aber es sättigte und schmeckte für orkische Verhältnisse ausgezeichnet. Den Kessel nahm die Rote auch gleich mit.
In der Nähe befand sich eine Latrine, die Erinnila gar nicht erst betreten wollte. Dort befand sich aber auch eine sich gerade erleichternde Orkpatrouille, die wir hinterrücks überfielen und in den Latrinen in ihren eigenen Hinterlassenschaften versteckten, während die Elfe draußen auf dem Gang darauf achtete, dass keine weiteren Gegner kamen.
Von den Leichen hatte Gurbosch und Swanja zuvor noch zwei orkische Byakkas erbeutet, die sich schon besser zum Köpfe spalten eigneten. Erinnila nahm sich einen der orkischen Hornbögen und steckte sich einen Lederköcher mit zwei Dutzend Pfeilen ein.
Wir bewegten uns leise wieder in den Gang mit den vielen Zellen und überlegten unser weiteres Vorgehen.
Um die Gesundheit von Rhenaya stand es nicht gut. In Folge einer verschleppten Dumpfschädelerkrankung durch die kalten Tage im Kerker war sie, wie sie selbst bestätigte, offenbar an der Blauen Keuche erkrankt. Die Hexe litt an Fieber, Atemnot, Hustenanfällen mit ekelhaftem blauem Auswurf, einer Blaufärbung der Lippen, Zunge und Lippen.
Mist, verdammter! Mit der Blauen Keuche war nicht zu spaßen.
In Jergan waren schon einmal weit über zweitausend Bewohner an dieser Krankheit gestorben, in Thorwal soll die Blaue Keuche sogar einst ein Drittel der Bevölkerung der Küstenregion ausgelöscht haben und in Nostria soll jeder vierte an der Krankheit verstorben sein.
Laut Rhenaya kam für die Heilung nur Sansaro und Olginwurz in Frage, was wir beides nicht zur Verfügung hatten. Aber die Rote kannte noch eine weitere Möglichkeit der Heilung - Hexenspeichel.
Die Hexe entkleidete sich, hockte sich in den Schneidersitz, und rieb sich mit ihrer eigenen Spucke ein! Ich war angeekelt und fasziniert zugleich. Diese primitive Art der satuarischen Magie überraschte mich immer wieder aufs Neue. Und das Unfassbare war, dass ihre Verfärbungen durch die Blaue Keuche danach tatsächlich verschwanden. Nebenbei - eine schönere, nackte Frau hatte ich noch nie gesehen. Ihren Anblick werde ich wohl nie vergessen.
Aber ich war nicht der Einzige, der ein Auge auf die wohlgebaute Kriegshexe geworfen hatte. Nicht weit entfernt war ein bisher unbemerkter Gefangener mit schwarzem Pelz und roten Augen aus der Finsternis an die Gitterstäbe seiner Zelle getreten. "Sharrak ua'nach Takai!" Der Ork stellte sich mit einigen Fetzen in Garethi als Thurazz vom Stamm der Brodigai vor. Er betonte, dass er ein großer Kämpfer, im Range eines Okwach sei und dass jener Ork-Häuptling Yakkatz, der hier herrschte, sein Feind sei. Der orkische Stammeskrieger bat darum, dass wir ihn frei lassen. Im Gegenzug bot er an, uns im Kampf eine große Hilfe zu sein. Er verfluchte die kinderfressenden Zholochai, denen diese Ruinen gehörten, ihn entführten und seine Sippe dadurch erpressten ihnen bei ihren Eroberungen im Svelltland zu helfen. Er meinte in ziemlich obszönen Worten, dass er einen großen Haufen auf diese Zholochai scheiße und dass sich die Brodigai niemandem unterwerfen würden. Das war ein Ork ganz nach meinem Geschmack. Sicherlich würde er uns nicht ewig begleiten können, aber solange er das tat, konnte ich viel von seiner Kultur und auch seine Sprache lernen. So willigten wir ein und befreiten den Stammeskrieger aus seiner Zelle mittels meiner Magie. Der Feind deines Feindes ist dein Freund.
Auf dem breiten, von Fackeln beleuchteten Gang befanden sich viele Zellentüren, an denen wir so leise wie möglich vorbeischlichen. In das Innere der meist verschlossenen Zellen viel nur wenig Licht, so dass wir nicht mit Sicherheit sagen konnten, ob sich darin noch jemand befand oder nicht.
Aber Phex war mit uns. In einer der kleinen unverschlossenen Gefängniszellen fanden wir im fauligen Stroh eine Art Spiegelamulett das aber nicht das Spiegelbild des Betrachters zeigte, sondern wie ich nach einem Odem Arcanum und einem Analüs Arcanstruktur feststellte, den arkanen Kraftfluss bündelte. Damit war ich in der Lage meine astralen Kräfte schneller zu regenerieren. Welch ein großartiger und überraschender Fund! Ich werde recherchieren müssen, ob ich etwas über die Hintergründe dieses magischen Artefaktes herausfinden kann. Aber erst einmal müssen wir unsere Ausrüstung finden.
Vom Gang her hörten wir die Schritte einer Orkpatrouille! Wir drückten uns in ein Versteck bevor wir entdeckt wurden und kamen erst wieder raus, als die Luft rein war. Wir schlichen uns am Ende des Ganges in eine Höhle voller Folterinstrumente und Käfigen in der wir halbnackt und nur mit unseren spärlichen Waffen drei Orks niedermachten. Erinnila, die sich hier unten mehr wie ein Tier bewegte, stach dabei so oft in einen der Schwarzpelze ein, dass wir sie schließlich von der blutigen Ork-Leiche runterzerren mussten. Die völlig ausgerastete Badoc-Elfe hasste es, wenn man sie einsperrte. Vor allem hasste sie es an einem derart stinkenden Loch ihrer Freiheit beraubt zu sein, da ihr Geruchssinn viel ausgeprägter war, als der eines Menschen. Was für uns lediglich stank, war für sie fast unerträglich.
Korima von Attica war bei diesem Kampf jedoch etwas zu mutig vorgeprescht und lag blutüberströmt am Boden zwischen den Orkleibern (LE-17). Nur ein schneller Balsam Salabunde mit den zurzeit sehr spärlichen astralen Kräften der Auelfin, die sich mittlerweile wieder beruhigt hatte, rettete der verblutenden Söldnerin das Leben. Die Korgläubige war zwar immer noch ohne Bewusstsein aber stabil. Da wir sie nicht auf den kalten Boden legen wollten, legten wir sie auf der Folterbank ab, war nur geringfügig besser war. In ihrem Zustand war es nicht möglich sie weiter mit uns zu schleppen.
Korridore der Orkfestung
Gerbod schnappte sich einen erbeuteten Arbach und war nun wie Gurbosch ebenfalls mit einer orkischen Klinge ausgestattet. Diese archaischen Säbel waren zwar primitiv, aber hervorragende Mordinstrumente. Der Zwerg fand außerdem bei einem der Orks einen goldenen Brillenschlüssel, den er schnell an sich nahm.
Ich fand einen Holzstab, den ich gut zur Verteidigung einsetzen konnte. Mit derartigen Stäben kannte ich mich zumindest so gut aus, dass ich einen Ork so lange auf Abstand halten konnte, bis meine Gefährten diesen erschlagen hatten.
Die blutigen Leder- und Fellrüstungen der bezwungenen Orks zogen wir auch an. Sie passten zwar nicht und behinderten arg, aber besser als nichts. Die Leichen der Erschlagenen versteckten wir in der Finsternis hinter einer Holzwand.
Auf der anderen Seite des Ganges, in einer Höhle, in der die Orks offenbar ihr Essen kochten, hing noch ein Kessel über einem Feuer. Darin war nicht gerade ein Schlemmermahl, aber es sättigte und schmeckte für orkische Verhältnisse ausgezeichnet. Den Kessel nahm die Rote auch gleich mit.
In der Nähe befand sich eine Latrine, die Erinnila gar nicht erst betreten wollte. Dort befand sich aber auch eine sich gerade erleichternde Orkpatrouille, die wir hinterrücks überfielen und in den Latrinen in ihren eigenen Hinterlassenschaften versteckten, während die Elfe draußen auf dem Gang darauf achtete, dass keine weiteren Gegner kamen.
Von den Leichen hatte Gurbosch und Swanja zuvor noch zwei orkische Byakkas erbeutet, die sich schon besser zum Köpfe spalten eigneten. Erinnila nahm sich einen der orkischen Hornbögen und steckte sich einen Lederköcher mit zwei Dutzend Pfeilen ein.
Wir bewegten uns leise wieder in den Gang mit den vielen Zellen und überlegten unser weiteres Vorgehen.
Um die Gesundheit von Rhenaya stand es nicht gut. In Folge einer verschleppten Dumpfschädelerkrankung durch die kalten Tage im Kerker war sie, wie sie selbst bestätigte, offenbar an der Blauen Keuche erkrankt. Die Hexe litt an Fieber, Atemnot, Hustenanfällen mit ekelhaftem blauem Auswurf, einer Blaufärbung der Lippen, Zunge und Lippen.
Mist, verdammter! Mit der Blauen Keuche war nicht zu spaßen.
In Jergan waren schon einmal weit über zweitausend Bewohner an dieser Krankheit gestorben, in Thorwal soll die Blaue Keuche sogar einst ein Drittel der Bevölkerung der Küstenregion ausgelöscht haben und in Nostria soll jeder vierte an der Krankheit verstorben sein.
Laut Rhenaya kam für die Heilung nur Sansaro und Olginwurz in Frage, was wir beides nicht zur Verfügung hatten. Aber die Rote kannte noch eine weitere Möglichkeit der Heilung - Hexenspeichel.
Die Hexe entkleidete sich, hockte sich in den Schneidersitz, und rieb sich mit ihrer eigenen Spucke ein! Ich war angeekelt und fasziniert zugleich. Diese primitive Art der satuarischen Magie überraschte mich immer wieder aufs Neue. Und das Unfassbare war, dass ihre Verfärbungen durch die Blaue Keuche danach tatsächlich verschwanden. Nebenbei - eine schönere, nackte Frau hatte ich noch nie gesehen. Ihren Anblick werde ich wohl nie vergessen.
Aber ich war nicht der Einzige, der ein Auge auf die wohlgebaute Kriegshexe geworfen hatte. Nicht weit entfernt war ein bisher unbemerkter Gefangener mit schwarzem Pelz und roten Augen aus der Finsternis an die Gitterstäbe seiner Zelle getreten. "Sharrak ua'nach Takai!" Der Ork stellte sich mit einigen Fetzen in Garethi als Thurazz vom Stamm der Brodigai vor. Er betonte, dass er ein großer Kämpfer, im Range eines Okwach sei und dass jener Ork-Häuptling Yakkatz, der hier herrschte, sein Feind sei. Der orkische Stammeskrieger bat darum, dass wir ihn frei lassen. Im Gegenzug bot er an, uns im Kampf eine große Hilfe zu sein. Er verfluchte die kinderfressenden Zholochai, denen diese Ruinen gehörten, ihn entführten und seine Sippe dadurch erpressten ihnen bei ihren Eroberungen im Svelltland zu helfen. Er meinte in ziemlich obszönen Worten, dass er einen großen Haufen auf diese Zholochai scheiße und dass sich die Brodigai niemandem unterwerfen würden. Das war ein Ork ganz nach meinem Geschmack. Sicherlich würde er uns nicht ewig begleiten können, aber solange er das tat, konnte ich viel von seiner Kultur und auch seine Sprache lernen. So willigten wir ein und befreiten den Stammeskrieger aus seiner Zelle mittels meiner Magie. Der Feind deines Feindes ist dein Freund.
Zuletzt geändert von Dark-Chummer am 29. Aug 2021, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#33Toll dass Du uns an Deinem Abenteuer teilnehmen lässt
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#34Danke Tauglanz für dein Feedback.
28. Peraine 1011 BF, Hesinde-Stunde, Blutzinnen-Festung
Zellentrakt
Wir reichten Thurazz als Vertrauensvorschuss den Arbach von Gurbosch, der nun ein Byakka nutzte. Natürlich hatte Erinnila den Ork stets im Auge und ging mit teilgespanntem Bogen direkt hinter ihm. Die Elfe hieß unsere Entscheidung den Schwarzpelz mitzunehmen nicht gut, und wartete nur darauf, dass dieser einen Fehler machte. Und da Erinnila als Elfe nur bedingt Schlaf benötigte, würde sie den Ork auch bei zukünftigen Rast nicht aus den Augen lassen.
In der Zelle rechts von Thurazz fanden wir einen weiteren Gefangenen - Praiodan vom Tann. Der rondragläubige Recke erzählte, dass die Orks ihn schon seit einigen Monaten hier in diesem finsteren Gemäuer festhielten, ohne dass ihm Aussicht auf Flucht oder Hilfe zuteilwurde. Der Hauptmann des Tiefhusener Königs wurde auf einem Patrouillenritt gefangengesetzt, während der Rest seines Gefolges von den Orks erschlagen worden war. Seitdem hätte man ihn verhört, mit dem Ziel sein Kriegswissen zu erlangen. Nun, da die Stadt Tiefhusen gefallen war, hatten die Schwarzpelze für den Hauptmann offenbar keine Verwendung mehr gehabt. Er bestätigte übrigens, dass Thurazz schon länger in der Zelle rechts neben ihm gehockt hatte und dass er von den Orks besonders abfällig behandelt worden war.
Wir befreiten Praiodan aus seiner misslichen Lage, gaben ihm den Dolch der Auelfe und baten ihn darum ein Auge auf die bewusstlose Korima in der Folterkammer zu haben. Derweil würden wir versuchen den Weg aus diesem Verließ zu suchen und dabei so viele Orks wie möglich heimlich umzubringen.
Im besagten Folterkeller, den Praiodan nur zu gut kannte, öffneten wir die Truhe des orkischen Foltermeisters mit einer Art Zangenschlüssel und deckten uns dort noch mit mehreren Arax- und Angstgiften ein. Auch fanden wir drei seltsame, weiße Phiolen, die ich mir bei Gelegenheit noch genauer anschauen muss.
Der Hauptmann schwor bei Rondra, dass er hier auf uns warten und sich um die verletzte Söldnerin kümmern würde. Durch einen Brunnen, nahe der Orkküche, den wir zwischendurch entdeckt hatten, hatte er auch Zugang zu frischem Wasser. Für den Fall, dass sich ein Orkpatrouille näherte, sollte er sich zusammen mit der Verletzten hinter der Wand verstecken, wo auch die Orkleichen lagen. Vor unserem Abschied meinte er noch, dass diese Festungsanlage schon älter sein müsse und dass er nicht glaubt, dass sie von den Orken stammt.
Gewaltige Felssäule in der Großen Halle
In einer großen Höhle mit einer gewaltigen, natürlichen Felssäule in der Mitte, schalteten wir weitere Orks aus dem Hinterhalt aus und kamen so an weitere orkische Waffen und eine Fackel. Thurazz erbeutete einen Gruufhai, einen großen orkischen Dornenhammer und zog seinem Gegner auch den orkischen Lederharnisch aus. Die Thorwalerin bediente sich bei einem Waffenregal an einem Morgenstern, einem Skraja mit einem Dorn an der Spitze und einem schlichten Rundschild, und Erinnila griff sich einen Langbogen, der dem Hornbogen, den sie zuvor erbeutet hatte, überlegen war, und reichte ihren Alten, zusammen mit ein paar Pfeilen, an Thurazz weiter. Die Kriegshexe wählte einen Yagrik, einen orkischen, breitblättrigen Speer.
Mittlerweile hatten wir zumindest wieder eine annehmbare Grundausstattung zusammen, mit der wir es mit einer Ork-Gruppe aufnehmen konnten, die mindestens genauso groß war wie wir. Nur unsere unzähligen Verwundungen und die kaum vorhandene astrale Kraft schränkten uns noch stark ein.
In derselben Halle, deren Boden voll mit großen, getrockneten Blutflecken war, begann Swanja an einer Brazoragh-Statue gierig das Gold abzuschaben und Griff sogar warnend zur Waffe, als wir sie aufforderten endlich mitzukommen.
In einem Hundezwinger, der direkt an diese große Halle angrenzte, hörten wir das Knurren orkischer Kriegshunde. Uns war klar, dass wenn die Orks unser Fehlen bemerken würden, würden sie genau diese Hunde nutzen um uns aufzuspüren, weshalb sie sterben mussten.
Wir öffneten vorsichtig den Zwinger und erwarteten die geifernde Meute, die sogleich auf uns zu hetzte! Wir machten kurzen Prozess mit den Kampfhunden, die sicher schon mehr als einmal menschliches Blut geleckt hatten.
Der Zwinger stank göttererbärmlich nach Hunden, fauligem Fleisch und Schlimmerem. Aber Gurbosch war sich für nichts zu schade und durchwühlte ohne zu zögern sogar den Unrat der nun toten Köter. Er fand dabei Dinge die besser ungenannt bleiben, machte aber auch eine makabre Entdeckung: Die Überreste einer angefressenen - offensichtlich elfischen Hand, an der noch ein roter Ring steckte! Diesen nahm ich nach einer kurzen Diskussion natürlich an mich, um ihn bei der nächsten Rast auf Magie zu untersuchen.
Der Boden der Großen Halle ist voller getrocknetem Blut
Die Orientierung in der düsteren Feste war nicht gerade einfach, da uns immer wieder das Licht ausging. Meist hatten wir nur die halbabgebrannte Fackel der letzten Orkpatrouille zur Verfügung. Dank der Dämmerungssicht von Gurbosch, der uns hier unten anführte, und dem Ork Thurazz, wussten wir zumindest grob wo wir uns befanden, da diese beiden auch noch etwas sehen konnten, wenn die Fackel fast schon völlig heruntergebrannt war.
Wir hofften, dass Korima von Attica und Praiodan vom Tann von den Orks noch nicht entdeckt worden waren und das. Wenn er klug war, tat er das was wir ihm sagten und hielt sich verborgen.
In Halbdunkel fanden wir einige Zeit später in einem alten Regal abgetragene Rüstungen orkischer Machart. Einmal abgesehen davon, dass sie uns vermutlich mal wieder eh kaum passen würden, waren sie alle so zerschlissen, dass sie kaum noch Schutz boten. Thurazz fand aber einen rostigen Orkhelm, der ihm sogar richtig passte. Der grobschlächtige orkische Vollhelm bot sicher irgendwann einmal einen guten Schutz, hatte nun aber schon kleine rostige Löcher.
Viel interessanter war allerdings, dass Gurbosch hinter dem Regal eine schmale Ritze in der Wand erkannte. Wir schoben das Regal zur Seite und entdeckten in der Decke über der Tür, in etwa drei Schritt Höhe, eine kleine, etwa silbertalergroße Öffnung. Gurbosch zeigte auf den Yagrik der Hexe, und meinte, dass wir es doch mal damit versuchen sollten. Da er selbst mit Speer zu klein war, übernahm Swanja und begann mit dem stumpfen Ende des Yagriks in der Öffnung herumzustochern, bis wir ein scharfes Klicken hörten. Plötzlich schwang unter lautem Getöse das Regal vor uns zur Seite. Hoffentlich war das nicht zu laut gewesen.
Dahinter fanden wir eine Truhe und eine weiter in die Finsternis hineinreichende, natürliche Höhle. In der Truhe war hauptsächlich Plunder, mottenzerfressene Decken, für die wir uns aber nicht zu schade waren und die uns bei einer Rast sicher noch gute Dienste erweisen würden. Darunter entdeckten wir ein intaktes Kettenhemd für Gurbosch und einen richtig guterhaltenen Topfhelm für Gerbod, der wohl einst einem menschlichen Ritter dieser viel älteren Feste gehört hatte.
Ansonsten fanden wir weitere rostige Helme, von denen Gerbod sich auch noch einen schnappte, abgebrochene Hammerköpfe und dergleichen mehr. Aber in unserem Zustand war selbst dieser Plunder hilfreich. Aus den noch verwendbaren Hammergriffen und den zu arg vermoderten Decken bastelten wir einige Behelfsfackeln.
Da dieser Bereich vermutlich noch nicht mal den Orks bekannt war oder zumindest schon seit Jahrzehnten nicht mehr betreten worden war, nutzen wir die Gelegenheit für eine geheime Rast im Dunkeln, die wir bitter nötig hatten. Erinnila kümmerte sich um unsere Wunden und nutzte die am saubersten aussehende Decke um diese in Streifen für Verbände zu reißen. Rhenaya überprüfte, ob ihre geheilte Blaue Keuche nicht noch andere Gruppenmitglieder angesteckt hatte und unterstütze die Badoc-Elfe.
Thurazz, ließen wir beim Wachehalten außen vor und ruhten uns aus, während Erinnila zusätzlich wach blieb. Die Elfe konnte Wochenlang wach bleiben, wenn es sein musste, musste diesen Schlaf aber irgendwann nachholen.
Das neue Spiegelamulett machte sich tatsächlich positiv bei meiner Astral-Regeneration bemerkbar, die ich durch eine astrale Meditation in der Finsternis, einige Schritt abseits der Gruppe, noch verstärkte. Ich vermisste meinen Zauberstab sicherlich genauso sehr wie Rhenaya ihre drei fliegenden Prügelbesen und ihren Hexenkessel oder Erinnila ihr iama, ihr Seeleninstrument. Wir würden diese Feste nicht verlassen bevor wir nicht unsere magischen Ritualgegenstände und alle unsere anderen magischen Artefakte und Waffen wiedergefunden hatten. Und wenn wir zur Not jeden Ork hier unten erschlagen mussten, dann sollte es so sein.
28. Peraine 1011 BF, Hesinde-Stunde, Blutzinnen-Festung
Zellentrakt
Wir reichten Thurazz als Vertrauensvorschuss den Arbach von Gurbosch, der nun ein Byakka nutzte. Natürlich hatte Erinnila den Ork stets im Auge und ging mit teilgespanntem Bogen direkt hinter ihm. Die Elfe hieß unsere Entscheidung den Schwarzpelz mitzunehmen nicht gut, und wartete nur darauf, dass dieser einen Fehler machte. Und da Erinnila als Elfe nur bedingt Schlaf benötigte, würde sie den Ork auch bei zukünftigen Rast nicht aus den Augen lassen.
In der Zelle rechts von Thurazz fanden wir einen weiteren Gefangenen - Praiodan vom Tann. Der rondragläubige Recke erzählte, dass die Orks ihn schon seit einigen Monaten hier in diesem finsteren Gemäuer festhielten, ohne dass ihm Aussicht auf Flucht oder Hilfe zuteilwurde. Der Hauptmann des Tiefhusener Königs wurde auf einem Patrouillenritt gefangengesetzt, während der Rest seines Gefolges von den Orks erschlagen worden war. Seitdem hätte man ihn verhört, mit dem Ziel sein Kriegswissen zu erlangen. Nun, da die Stadt Tiefhusen gefallen war, hatten die Schwarzpelze für den Hauptmann offenbar keine Verwendung mehr gehabt. Er bestätigte übrigens, dass Thurazz schon länger in der Zelle rechts neben ihm gehockt hatte und dass er von den Orks besonders abfällig behandelt worden war.
Wir befreiten Praiodan aus seiner misslichen Lage, gaben ihm den Dolch der Auelfe und baten ihn darum ein Auge auf die bewusstlose Korima in der Folterkammer zu haben. Derweil würden wir versuchen den Weg aus diesem Verließ zu suchen und dabei so viele Orks wie möglich heimlich umzubringen.
Im besagten Folterkeller, den Praiodan nur zu gut kannte, öffneten wir die Truhe des orkischen Foltermeisters mit einer Art Zangenschlüssel und deckten uns dort noch mit mehreren Arax- und Angstgiften ein. Auch fanden wir drei seltsame, weiße Phiolen, die ich mir bei Gelegenheit noch genauer anschauen muss.
Der Hauptmann schwor bei Rondra, dass er hier auf uns warten und sich um die verletzte Söldnerin kümmern würde. Durch einen Brunnen, nahe der Orkküche, den wir zwischendurch entdeckt hatten, hatte er auch Zugang zu frischem Wasser. Für den Fall, dass sich ein Orkpatrouille näherte, sollte er sich zusammen mit der Verletzten hinter der Wand verstecken, wo auch die Orkleichen lagen. Vor unserem Abschied meinte er noch, dass diese Festungsanlage schon älter sein müsse und dass er nicht glaubt, dass sie von den Orken stammt.
Gewaltige Felssäule in der Großen Halle
In einer großen Höhle mit einer gewaltigen, natürlichen Felssäule in der Mitte, schalteten wir weitere Orks aus dem Hinterhalt aus und kamen so an weitere orkische Waffen und eine Fackel. Thurazz erbeutete einen Gruufhai, einen großen orkischen Dornenhammer und zog seinem Gegner auch den orkischen Lederharnisch aus. Die Thorwalerin bediente sich bei einem Waffenregal an einem Morgenstern, einem Skraja mit einem Dorn an der Spitze und einem schlichten Rundschild, und Erinnila griff sich einen Langbogen, der dem Hornbogen, den sie zuvor erbeutet hatte, überlegen war, und reichte ihren Alten, zusammen mit ein paar Pfeilen, an Thurazz weiter. Die Kriegshexe wählte einen Yagrik, einen orkischen, breitblättrigen Speer.
Mittlerweile hatten wir zumindest wieder eine annehmbare Grundausstattung zusammen, mit der wir es mit einer Ork-Gruppe aufnehmen konnten, die mindestens genauso groß war wie wir. Nur unsere unzähligen Verwundungen und die kaum vorhandene astrale Kraft schränkten uns noch stark ein.
In derselben Halle, deren Boden voll mit großen, getrockneten Blutflecken war, begann Swanja an einer Brazoragh-Statue gierig das Gold abzuschaben und Griff sogar warnend zur Waffe, als wir sie aufforderten endlich mitzukommen.
In einem Hundezwinger, der direkt an diese große Halle angrenzte, hörten wir das Knurren orkischer Kriegshunde. Uns war klar, dass wenn die Orks unser Fehlen bemerken würden, würden sie genau diese Hunde nutzen um uns aufzuspüren, weshalb sie sterben mussten.
Wir öffneten vorsichtig den Zwinger und erwarteten die geifernde Meute, die sogleich auf uns zu hetzte! Wir machten kurzen Prozess mit den Kampfhunden, die sicher schon mehr als einmal menschliches Blut geleckt hatten.
Der Zwinger stank göttererbärmlich nach Hunden, fauligem Fleisch und Schlimmerem. Aber Gurbosch war sich für nichts zu schade und durchwühlte ohne zu zögern sogar den Unrat der nun toten Köter. Er fand dabei Dinge die besser ungenannt bleiben, machte aber auch eine makabre Entdeckung: Die Überreste einer angefressenen - offensichtlich elfischen Hand, an der noch ein roter Ring steckte! Diesen nahm ich nach einer kurzen Diskussion natürlich an mich, um ihn bei der nächsten Rast auf Magie zu untersuchen.
Der Boden der Großen Halle ist voller getrocknetem Blut
Die Orientierung in der düsteren Feste war nicht gerade einfach, da uns immer wieder das Licht ausging. Meist hatten wir nur die halbabgebrannte Fackel der letzten Orkpatrouille zur Verfügung. Dank der Dämmerungssicht von Gurbosch, der uns hier unten anführte, und dem Ork Thurazz, wussten wir zumindest grob wo wir uns befanden, da diese beiden auch noch etwas sehen konnten, wenn die Fackel fast schon völlig heruntergebrannt war.
Wir hofften, dass Korima von Attica und Praiodan vom Tann von den Orks noch nicht entdeckt worden waren und das. Wenn er klug war, tat er das was wir ihm sagten und hielt sich verborgen.
In Halbdunkel fanden wir einige Zeit später in einem alten Regal abgetragene Rüstungen orkischer Machart. Einmal abgesehen davon, dass sie uns vermutlich mal wieder eh kaum passen würden, waren sie alle so zerschlissen, dass sie kaum noch Schutz boten. Thurazz fand aber einen rostigen Orkhelm, der ihm sogar richtig passte. Der grobschlächtige orkische Vollhelm bot sicher irgendwann einmal einen guten Schutz, hatte nun aber schon kleine rostige Löcher.
Viel interessanter war allerdings, dass Gurbosch hinter dem Regal eine schmale Ritze in der Wand erkannte. Wir schoben das Regal zur Seite und entdeckten in der Decke über der Tür, in etwa drei Schritt Höhe, eine kleine, etwa silbertalergroße Öffnung. Gurbosch zeigte auf den Yagrik der Hexe, und meinte, dass wir es doch mal damit versuchen sollten. Da er selbst mit Speer zu klein war, übernahm Swanja und begann mit dem stumpfen Ende des Yagriks in der Öffnung herumzustochern, bis wir ein scharfes Klicken hörten. Plötzlich schwang unter lautem Getöse das Regal vor uns zur Seite. Hoffentlich war das nicht zu laut gewesen.
Dahinter fanden wir eine Truhe und eine weiter in die Finsternis hineinreichende, natürliche Höhle. In der Truhe war hauptsächlich Plunder, mottenzerfressene Decken, für die wir uns aber nicht zu schade waren und die uns bei einer Rast sicher noch gute Dienste erweisen würden. Darunter entdeckten wir ein intaktes Kettenhemd für Gurbosch und einen richtig guterhaltenen Topfhelm für Gerbod, der wohl einst einem menschlichen Ritter dieser viel älteren Feste gehört hatte.
Ansonsten fanden wir weitere rostige Helme, von denen Gerbod sich auch noch einen schnappte, abgebrochene Hammerköpfe und dergleichen mehr. Aber in unserem Zustand war selbst dieser Plunder hilfreich. Aus den noch verwendbaren Hammergriffen und den zu arg vermoderten Decken bastelten wir einige Behelfsfackeln.
Da dieser Bereich vermutlich noch nicht mal den Orks bekannt war oder zumindest schon seit Jahrzehnten nicht mehr betreten worden war, nutzen wir die Gelegenheit für eine geheime Rast im Dunkeln, die wir bitter nötig hatten. Erinnila kümmerte sich um unsere Wunden und nutzte die am saubersten aussehende Decke um diese in Streifen für Verbände zu reißen. Rhenaya überprüfte, ob ihre geheilte Blaue Keuche nicht noch andere Gruppenmitglieder angesteckt hatte und unterstütze die Badoc-Elfe.
Thurazz, ließen wir beim Wachehalten außen vor und ruhten uns aus, während Erinnila zusätzlich wach blieb. Die Elfe konnte Wochenlang wach bleiben, wenn es sein musste, musste diesen Schlaf aber irgendwann nachholen.
Das neue Spiegelamulett machte sich tatsächlich positiv bei meiner Astral-Regeneration bemerkbar, die ich durch eine astrale Meditation in der Finsternis, einige Schritt abseits der Gruppe, noch verstärkte. Ich vermisste meinen Zauberstab sicherlich genauso sehr wie Rhenaya ihre drei fliegenden Prügelbesen und ihren Hexenkessel oder Erinnila ihr iama, ihr Seeleninstrument. Wir würden diese Feste nicht verlassen bevor wir nicht unsere magischen Ritualgegenstände und alle unsere anderen magischen Artefakte und Waffen wiedergefunden hatten. Und wenn wir zur Not jeden Ork hier unten erschlagen mussten, dann sollte es so sein.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#3529. Peraine 1011 BF, Peraine-Stunde, Blutzinnen-Festung
In der Finsternis hatten wir kein Zeitgefühl. Unsere Rast verlief ohne Unterbrechung, bis der Zwerg entschied, dass es weiter geht. Also entzündeten wir eine der Behelfsfackeln und erkundeten das Höhlensystem hinter der Geheimtür, welches sicher nicht mehr zur eigentlichen Festung gehörte. Der Boden war übersät mit Geröll und ein seltsamer, scharfer Geruch lag in der Luft. "Ich rieche Höhlenspinnen!" rief die Spinnentöterin. Die Elfe packte ihren Langbogen weg und nahm den Speer, den Rhenaya ihr von hinten reichte. Es war zwar nicht ihr magischer Speer Spinnenbiss, aber Erinnila vermochte es mit jedem Speer ausgezeichnet zu kämpfen.
Und da waren sie auch schon - vier Höhlenspinnen mit einer Größe von locker acht Spann. Nicht nur dass sie zu viert angriffen, war ungewöhnlich, denn eigentlich waren Höhlenspinnen Einzelgänger, sondern auch, dass sie ungewöhnlich aggressiv waren, passte nicht zu ihrer Natur. Die tierkundige Spinnentöterin warnte uns vor ihren kräftigen Beißzangen und ihrem effektiven Lähmgift, das auch die Basis für Gifte Arachnae und Arax darstellte. Auch das Feuer der Fackel scheuten die Spinnen nicht. Aber zu siebt machten wir den Spinnen schnell den Gar aus.
Wir fanden in diesem Anfangsbereich des Höhlensystems viel alten Unrat, ganz so als wäre dieser hier von den früheren Besitzern der Festung absichtlich entsorgt worden. Gurbosch konnte natürlich nicht anders und fingerte sogar in diesem herum und fand fette, fingerlange, graue Maden. Igitt!
Die Höhle öffnete sich immer weiter in eine größere Höhle. Der Gestank, der in unsere Nasen drang, wurde immer beißender, was auf weitere Spinnen hindeutete, mischte sich aber auch mit einem Gestank der an orkische Fäkalien erinnerte. Erinnila kämpfte sichtlich mit sich und es war wohl reine Selbstbeherrschung, dass sie sich nicht an Ort und Stelle übergab. Da nicht nur der Gestank an der Stelle immer mehr zunahm, Spinnennetze unseren Weg versperrten und auch Steinschlag von der Felsendecke und den Seitenwänden drohte, machten wir an der Stelle kehrt und suchten eine sicherere Passage. Wir nahmen uns aber vor, hier später noch einmal herzukommen, wenn wir mehr erholt hatten.
Spinnennetze der Höhlenspinnen versperren die Wege
An anderer Stelle fanden wir die Überreste eines einhändigen Skeletts, das hier wohl schon einige Jahre an der Wand hocken musste. Fast wirkte es sogar etwas rastlos, als wolle es gleich aufspringen und wie wir diese Höhlen weiter erkunden. Aber es regte sich nicht. Boron sei Dank. Rechts neben ihm, hinter einem Netz, in dem zahlreiche Höhlenspinnen wuselten, war etwas zu sehen, das im Fackelschein aufblitzte.
Wir durchtrennten die klebrigen Fäden und fanden in einer Nische hinter dem Skelett ein Rapier mit einem reich verzierten Griff, das dem Unglücklichen aber offenbar wenig genutzt hatte, gegen die Überzahl an Höhlenspinnen, die nun auch auf uns aufmerksam geworden waren.
Es entbrannte ein wilder Kampf. Gerbod wurde vergiftet und kämpfte dadurch deutlich langsamer und unsicherer als sonst und auch Swanja wurde übel in ihre kräftigen, langen Beine gebissen. Aber Thurazz, der von uns allen noch am meisten bei Kräften war, zerfetzte zusammen mit der Spinnentöterin eine Spinne nach der anderen. Mit seinem klebrigen Dornenhammer grinste uns der Okwach nach dem Kampf an und zeigte dabei seine ausgeprägten Eckzähne, mit denen er einer Spinne, die ihm zu nahe gekommen war, sogar ein Bein abgebissen hatte.
Erst jetzt hatte ich Zeit mir das prachtvolle Rapier genauer anzusehen. Die Waffe war ein meisterliches Schwert von etwa einem Schritt Länge und verfügte über geschwungene Parierbügel. Seine beidseitig geschliffene Klinge war biegsam und sowohl zum Hauen als auch zum Stechen geeignet. An einigen schwer erreichbaren Stellen der Parierbügel klebte noch getrocknetes Blut. Und wenn man es länger betrachtete, schien es unangenehm zu flirren.
Das Verfluchte Rapier
Eine magische Untersuchung offenbarte eine dämonische Aura des Erzdämonen Lolgramoth! Die verfluchte Waffe strahlte eine gewisse Ruhelosigkeit, Streitlust und Untreue aus, die sich sogar über den Träger hinaus auswirkte. Faszinierend! Aber sie lockte auch mit ungeahnter Schnelligkeit und Ausdauer, die sie dem Träger verlieh. Und das Rapier war natürlich auch grundlegend schon sehr scharf und spitz. Ich dachte noch nicht einmal daran, dieses Waffe zu entzaubern und so von ihrem Fluch, aber dadurch auch ihrer magischen Fähigkeiten zu berauben. Ich war mich sicher, Travia würde dies ganz und gar nicht gut heißen, aber ich übergab sie einfach der Badoc-Elfe, deren Seele vermutlich eh schon durch Mactans den Spinnendämon und dessen Waffe Spinnenbiss verdorben war. Die unwissende Spinnentöterin nahm die meisterlich geschmiedete Waffe nur zu gerne an. Neugierig achtete ich von nun auf eventuelle Verhaltensveränderungen.
Meine magischen Analysen in Kombination mit der Tatsache, dass der vorherige Träger offenbar auch zu Lebzeiten nur eine Hand hatte und mein Geschichtswissen, ließen mich schlussfolgern um welche Verfluchte Waffe es sich hier handelte.
In einigen düsteren Tavernen des Svellttals hörte man manchmal Geschichten über die sogenannten "Auserwählten", die im Orkland im Auftrag der Orken irgendetwas suchen würden - etwas das tief in den umliegenden Gebirgen des Orklandes zu finden sein sollte. Manche behaupteten dass es sich um Kupfer aus jedem Gebirge handelte, welches das Orkland umschloss, aus dem die Schamanen oder irgendeine andere Entität ein mächtiges Artefakt erschaffen wollen. Man sagte die Orken würden sich bei dieser Suche nicht mehr länger auf nur Ihresgleichen verlassen, so dass auch die übelsten menschliche Kundschafter, Halunken und Schatzsucher, ja sogar finsterzwergische Goldgräber in Khezzara 'auserwählt' wurden.
Unter diesen Auserwählten soll sich auch ein besonders streitlustiger und ruheloser, einhändiger Söldling befunden haben, der mit einem ebensolchen prachtvollen und meisterlichen Rapier bewaffnet gewesen sein soll, wie wir es hier gefunden hatten. Der flinke Söldner namens Thezz "Ohne Hand" konnte sich Orientieren wie kein anderer, benötigte angeblich keinen Schlaf und verfügte auch über eine fast übermenschliche Ausdauer. Neben seiner fehlenden Hand, war seine Angst vor Spinnen, seine einzige Schwäche, die ihm wohl tatsächlich zum Verhängnis geworden war.
Die Langsamkeit und die ständigen Rasten, die seine Mit-Auserwählten einlegten, sorgten jedoch immer wieder für Unfrieden und Unruhe in seiner Gruppe, so dass unter den zugegebenermaßen sehr fähigen 'Auserwählten' bald nur noch Hader und Zwist herrschte. Dem arroganten Thezz soll es aber nicht nur darum gegangen sein, seine Meinung durchzusetzen, sondern auch darum sich auf harte, boshafte und gemeine Weise mit seinen Gefährten zu befehden und sich über sie zu ereifern. Die Treue und Zusammenarbeit zu den anderen war ihm schlicht egal, denn selbst nur mit einer Hand fühlte er sich ihnen allen überlegen und das ließ er sie auch wissen. Der friedlose Auserwählte soll seine Gruppe schließlich verraten und im Stich gelassen haben, so dass sie sein 'Fortschreiten' nicht mehr länger behindern konnten.
In den Tiefen der Blutzinnen letzten Endes verlor man seine Spur nur mutmaßend wer oder was ihn schließlich aufgehalten haben mag. Sein prachtvolles Rapier, das er stets sicher mit seiner verbliebenen Hand zu führen wusste, würde man sicher auch heute noch wiedererkennen. Manche sagen es war nicht der Söldner selbst, sondern das Rapier das ihn angetrieben und zur ständigen Hast gezwungen hat.
Fasziniert und neugierig betrachtete ich mein neues, nun ebenfalls unter dem Fluch leidendes, Forschungsobjekt.
In der Finsternis hatten wir kein Zeitgefühl. Unsere Rast verlief ohne Unterbrechung, bis der Zwerg entschied, dass es weiter geht. Also entzündeten wir eine der Behelfsfackeln und erkundeten das Höhlensystem hinter der Geheimtür, welches sicher nicht mehr zur eigentlichen Festung gehörte. Der Boden war übersät mit Geröll und ein seltsamer, scharfer Geruch lag in der Luft. "Ich rieche Höhlenspinnen!" rief die Spinnentöterin. Die Elfe packte ihren Langbogen weg und nahm den Speer, den Rhenaya ihr von hinten reichte. Es war zwar nicht ihr magischer Speer Spinnenbiss, aber Erinnila vermochte es mit jedem Speer ausgezeichnet zu kämpfen.
Und da waren sie auch schon - vier Höhlenspinnen mit einer Größe von locker acht Spann. Nicht nur dass sie zu viert angriffen, war ungewöhnlich, denn eigentlich waren Höhlenspinnen Einzelgänger, sondern auch, dass sie ungewöhnlich aggressiv waren, passte nicht zu ihrer Natur. Die tierkundige Spinnentöterin warnte uns vor ihren kräftigen Beißzangen und ihrem effektiven Lähmgift, das auch die Basis für Gifte Arachnae und Arax darstellte. Auch das Feuer der Fackel scheuten die Spinnen nicht. Aber zu siebt machten wir den Spinnen schnell den Gar aus.
Wir fanden in diesem Anfangsbereich des Höhlensystems viel alten Unrat, ganz so als wäre dieser hier von den früheren Besitzern der Festung absichtlich entsorgt worden. Gurbosch konnte natürlich nicht anders und fingerte sogar in diesem herum und fand fette, fingerlange, graue Maden. Igitt!
Die Höhle öffnete sich immer weiter in eine größere Höhle. Der Gestank, der in unsere Nasen drang, wurde immer beißender, was auf weitere Spinnen hindeutete, mischte sich aber auch mit einem Gestank der an orkische Fäkalien erinnerte. Erinnila kämpfte sichtlich mit sich und es war wohl reine Selbstbeherrschung, dass sie sich nicht an Ort und Stelle übergab. Da nicht nur der Gestank an der Stelle immer mehr zunahm, Spinnennetze unseren Weg versperrten und auch Steinschlag von der Felsendecke und den Seitenwänden drohte, machten wir an der Stelle kehrt und suchten eine sicherere Passage. Wir nahmen uns aber vor, hier später noch einmal herzukommen, wenn wir mehr erholt hatten.
Spinnennetze der Höhlenspinnen versperren die Wege
An anderer Stelle fanden wir die Überreste eines einhändigen Skeletts, das hier wohl schon einige Jahre an der Wand hocken musste. Fast wirkte es sogar etwas rastlos, als wolle es gleich aufspringen und wie wir diese Höhlen weiter erkunden. Aber es regte sich nicht. Boron sei Dank. Rechts neben ihm, hinter einem Netz, in dem zahlreiche Höhlenspinnen wuselten, war etwas zu sehen, das im Fackelschein aufblitzte.
Wir durchtrennten die klebrigen Fäden und fanden in einer Nische hinter dem Skelett ein Rapier mit einem reich verzierten Griff, das dem Unglücklichen aber offenbar wenig genutzt hatte, gegen die Überzahl an Höhlenspinnen, die nun auch auf uns aufmerksam geworden waren.
Es entbrannte ein wilder Kampf. Gerbod wurde vergiftet und kämpfte dadurch deutlich langsamer und unsicherer als sonst und auch Swanja wurde übel in ihre kräftigen, langen Beine gebissen. Aber Thurazz, der von uns allen noch am meisten bei Kräften war, zerfetzte zusammen mit der Spinnentöterin eine Spinne nach der anderen. Mit seinem klebrigen Dornenhammer grinste uns der Okwach nach dem Kampf an und zeigte dabei seine ausgeprägten Eckzähne, mit denen er einer Spinne, die ihm zu nahe gekommen war, sogar ein Bein abgebissen hatte.
Erst jetzt hatte ich Zeit mir das prachtvolle Rapier genauer anzusehen. Die Waffe war ein meisterliches Schwert von etwa einem Schritt Länge und verfügte über geschwungene Parierbügel. Seine beidseitig geschliffene Klinge war biegsam und sowohl zum Hauen als auch zum Stechen geeignet. An einigen schwer erreichbaren Stellen der Parierbügel klebte noch getrocknetes Blut. Und wenn man es länger betrachtete, schien es unangenehm zu flirren.
Das Verfluchte Rapier
Eine magische Untersuchung offenbarte eine dämonische Aura des Erzdämonen Lolgramoth! Die verfluchte Waffe strahlte eine gewisse Ruhelosigkeit, Streitlust und Untreue aus, die sich sogar über den Träger hinaus auswirkte. Faszinierend! Aber sie lockte auch mit ungeahnter Schnelligkeit und Ausdauer, die sie dem Träger verlieh. Und das Rapier war natürlich auch grundlegend schon sehr scharf und spitz. Ich dachte noch nicht einmal daran, dieses Waffe zu entzaubern und so von ihrem Fluch, aber dadurch auch ihrer magischen Fähigkeiten zu berauben. Ich war mich sicher, Travia würde dies ganz und gar nicht gut heißen, aber ich übergab sie einfach der Badoc-Elfe, deren Seele vermutlich eh schon durch Mactans den Spinnendämon und dessen Waffe Spinnenbiss verdorben war. Die unwissende Spinnentöterin nahm die meisterlich geschmiedete Waffe nur zu gerne an. Neugierig achtete ich von nun auf eventuelle Verhaltensveränderungen.
Meine magischen Analysen in Kombination mit der Tatsache, dass der vorherige Träger offenbar auch zu Lebzeiten nur eine Hand hatte und mein Geschichtswissen, ließen mich schlussfolgern um welche Verfluchte Waffe es sich hier handelte.
In einigen düsteren Tavernen des Svellttals hörte man manchmal Geschichten über die sogenannten "Auserwählten", die im Orkland im Auftrag der Orken irgendetwas suchen würden - etwas das tief in den umliegenden Gebirgen des Orklandes zu finden sein sollte. Manche behaupteten dass es sich um Kupfer aus jedem Gebirge handelte, welches das Orkland umschloss, aus dem die Schamanen oder irgendeine andere Entität ein mächtiges Artefakt erschaffen wollen. Man sagte die Orken würden sich bei dieser Suche nicht mehr länger auf nur Ihresgleichen verlassen, so dass auch die übelsten menschliche Kundschafter, Halunken und Schatzsucher, ja sogar finsterzwergische Goldgräber in Khezzara 'auserwählt' wurden.
Unter diesen Auserwählten soll sich auch ein besonders streitlustiger und ruheloser, einhändiger Söldling befunden haben, der mit einem ebensolchen prachtvollen und meisterlichen Rapier bewaffnet gewesen sein soll, wie wir es hier gefunden hatten. Der flinke Söldner namens Thezz "Ohne Hand" konnte sich Orientieren wie kein anderer, benötigte angeblich keinen Schlaf und verfügte auch über eine fast übermenschliche Ausdauer. Neben seiner fehlenden Hand, war seine Angst vor Spinnen, seine einzige Schwäche, die ihm wohl tatsächlich zum Verhängnis geworden war.
Die Langsamkeit und die ständigen Rasten, die seine Mit-Auserwählten einlegten, sorgten jedoch immer wieder für Unfrieden und Unruhe in seiner Gruppe, so dass unter den zugegebenermaßen sehr fähigen 'Auserwählten' bald nur noch Hader und Zwist herrschte. Dem arroganten Thezz soll es aber nicht nur darum gegangen sein, seine Meinung durchzusetzen, sondern auch darum sich auf harte, boshafte und gemeine Weise mit seinen Gefährten zu befehden und sich über sie zu ereifern. Die Treue und Zusammenarbeit zu den anderen war ihm schlicht egal, denn selbst nur mit einer Hand fühlte er sich ihnen allen überlegen und das ließ er sie auch wissen. Der friedlose Auserwählte soll seine Gruppe schließlich verraten und im Stich gelassen haben, so dass sie sein 'Fortschreiten' nicht mehr länger behindern konnten.
In den Tiefen der Blutzinnen letzten Endes verlor man seine Spur nur mutmaßend wer oder was ihn schließlich aufgehalten haben mag. Sein prachtvolles Rapier, das er stets sicher mit seiner verbliebenen Hand zu führen wusste, würde man sicher auch heute noch wiedererkennen. Manche sagen es war nicht der Söldner selbst, sondern das Rapier das ihn angetrieben und zur ständigen Hast gezwungen hat.
Fasziniert und neugierig betrachtete ich mein neues, nun ebenfalls unter dem Fluch leidendes, Forschungsobjekt.
Zuletzt geändert von Dark-Chummer am 05. Sep 2021, 08:02, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#3630. Peraine 1011 BF, Ingerimm-Stunde, Blutzinnen-Festung
Düstere Korridore
Wieder zurück im Bereich der Orkfestung schlichen wir wieder durch finstere Korridore und alte Treppen hoch in die dritte Ebene der Feste. Wir stießen in einer großen Kammer auf zwei fast drei Schritt große Wachoger die uns augenblicklich attackierten. Da jeder Treffer eines solchen Ogers potentiell tödlich war, setzten wir auf eine defensive Kampfweise. Thurazz lenkte den einen ab, während der Rest gemeinsam den anderen Oger umzingelte. Wir hackten mit allem was uns zur Verfügung stand auf den Menschenfresser ein und brachten ihn zu Fall. Der zweite Wachoger hatte derweil den Gruufhai des Okwachs zertrümmert, als dieser verzweifelt versucht hatte einen Keulenhieb des Ogers mit seiner Waffe zu parieren. Wir kamen unserem Orkbegleiter zu Hilfe und brachten auch diesen Oger um. Sein ausladender Rückenspeck wogte wie eine Welle aus Fett und Fleisch, als er auf dem Boden aufklatschte.
Eine am Boden liegende Barbarenstreitaxt, die für das Größenverhältnis der Oger vermutlich eher wie ein kleines Handbeil war, kam Swanja gerade gelegen. Sie liebte diese großen Doppelblattäxte.
Vor einer auffällig stabilen Tür entdeckte Gurbosch rechterhand an der Wand eine Bolzenfalle, die er gekonnt entschärfte. Da Orks solche Fallen nicht bauten, sondern höchstens eine solche bereits vorhandene Nutzen konnten, war ich mir nun ganz sicher, dass sie nicht die Erbauer der unterirdischen Festung sein konnten.
Gemeinsam betraten wir eine Schatzkammer mit drei dicken Schatztruhen.
Schatzkammer der Orks
Gurbosch zückte sogleich seine Dietriche und suchte auch nach eventuellen weiteren Fallen, die aber ausblieben. In der ersten Truhe fanden wir über dreihundert Golddukaten, die wir unter uns aufteilten und von denen vermutlich die meisten eh jene waren, derer man uns beraubt hatte. In der zweiten Truhe fanden wir ebenso goldenes Geschmeide und andere Sachen von Wert, an denen wir uns bedienten, und in der dritten Truhe lag das Kriegsbanner der Orks. Das sorgfältig in gewachstes Tuch eingeschlagene Banner war vier Rechtschritt groß und zeigte allerlei blutrünstige Szenen. Wir zerrissen es, ohne lange darüber nachzudenken, in kleine Fetzen und versetzen so den Orks zumindest einen moralischen Schlag, für den sich der hiesige Häuptling früher oder später verantworten musste und den Verlust höchstwahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen würde. Dass Orks auch Banner benutzten war mir so nicht bewusst. Aber wer wusste schon auf welche Zeit oder womöglich orkischen Held dieses Feldzeichen zurückging. Nachdem wir damit fertig waren, würde es nie mehr auf irgendeinem Schlachtfeld wehen.
Über eine weitere Treppe erreichten wir in einem großen Raum die Schmiede der Festung, in der wir eine Handvoll überraschte Schwarzpelze niedermachten. In einem Glutbecken der Esse lagen mehrere Rohlinge, die wohl zu Speerspitzen geschmiedet werden sollten. Über der Esse befand sich ein Rauchabzug, der aber höchstens ein paar Ratten als Durchschlupf nach oben in die Freiheit dienen konnte. Gerbod nutzte die Gelegenheit und packte einige Waffenpflegeutensilien ein, die unsere Waffen wirklich nötig hatten.
Schmiede
Im hinteren Bereich der Schmiede befand sich ein Gravesh-Schrein, der dem orkischen Schmiedegott gewidmet war. Es war zwar irgendwie seltsam, dass dieser durch Kerzen beleuchtet war, und nicht durch wild brennende Fackeln, aber gut. Ohne dass Thurazz uns darauf hingewiesen hätte, dass es sich hier um einen Schrein handelte, hätten wir diesen vermutlich auch nicht als solchen erkannt. Durch unsere Erfahrungen aus der Binge, war uns aber klar, dass es sich genau wie bei Angrosch bei den Zwergen tatsächlich bei Gravesh auch wieder um Ingerimm handelte, auch wenn Orks das natürlich abstreiten würden. In einer Nische des Schreins lag ein hässlicher, aber effektiv aussehender Streitkolben, mit dem sich Thurazz auch sogleich ausstattete. Swanja übergab dem Ork noch ihren Rundschild, da sie mit ihrer zweihändig geführten Barbarenstreitaxt für diesen zur Zeit eh keine Verwendung mehr hatte. Der erbeutete Streitkolben schien tatsächlich von besserer Qualität und dadurch bruchfester zu sein. Und der Okwach bevorzugte eh Hiebwaffen, wie er uns mitteilte. Er liebte das Knacken von Knochen und Schädeln. Er rechnete es uns hoch an, dass wir ihm diese Waffe überließen, die ihm jedenfalls viel mehr bedeutete als uns.
Hier in der warmen Schmiede hielten wir erst einmal inne und wärmten unsere kalten Knochen auf. Interessanterweise drängte Erinnila gleich darauf, dass wir uns keine Rast leisten konnten und die Gefahr einer Entdeckung zu groß war. Sie wurde aber von Gurbosch und den anderen überstimmt, was fast in einen Streit ausgeartet war, aus dem ich mich aber beobachtend raushielt. Unruhig tigerte die rastlose Elfe hin und her, übernahm trotzig die erste Wache und hielt nach weiteren Feinden Ausschau. Der Fluch des Lolgramoth- Rapiers machte sich bereits bemerkbar.
Gravesh-Schrein
Düstere Korridore
Wieder zurück im Bereich der Orkfestung schlichen wir wieder durch finstere Korridore und alte Treppen hoch in die dritte Ebene der Feste. Wir stießen in einer großen Kammer auf zwei fast drei Schritt große Wachoger die uns augenblicklich attackierten. Da jeder Treffer eines solchen Ogers potentiell tödlich war, setzten wir auf eine defensive Kampfweise. Thurazz lenkte den einen ab, während der Rest gemeinsam den anderen Oger umzingelte. Wir hackten mit allem was uns zur Verfügung stand auf den Menschenfresser ein und brachten ihn zu Fall. Der zweite Wachoger hatte derweil den Gruufhai des Okwachs zertrümmert, als dieser verzweifelt versucht hatte einen Keulenhieb des Ogers mit seiner Waffe zu parieren. Wir kamen unserem Orkbegleiter zu Hilfe und brachten auch diesen Oger um. Sein ausladender Rückenspeck wogte wie eine Welle aus Fett und Fleisch, als er auf dem Boden aufklatschte.
Eine am Boden liegende Barbarenstreitaxt, die für das Größenverhältnis der Oger vermutlich eher wie ein kleines Handbeil war, kam Swanja gerade gelegen. Sie liebte diese großen Doppelblattäxte.
Vor einer auffällig stabilen Tür entdeckte Gurbosch rechterhand an der Wand eine Bolzenfalle, die er gekonnt entschärfte. Da Orks solche Fallen nicht bauten, sondern höchstens eine solche bereits vorhandene Nutzen konnten, war ich mir nun ganz sicher, dass sie nicht die Erbauer der unterirdischen Festung sein konnten.
Gemeinsam betraten wir eine Schatzkammer mit drei dicken Schatztruhen.
Schatzkammer der Orks
Gurbosch zückte sogleich seine Dietriche und suchte auch nach eventuellen weiteren Fallen, die aber ausblieben. In der ersten Truhe fanden wir über dreihundert Golddukaten, die wir unter uns aufteilten und von denen vermutlich die meisten eh jene waren, derer man uns beraubt hatte. In der zweiten Truhe fanden wir ebenso goldenes Geschmeide und andere Sachen von Wert, an denen wir uns bedienten, und in der dritten Truhe lag das Kriegsbanner der Orks. Das sorgfältig in gewachstes Tuch eingeschlagene Banner war vier Rechtschritt groß und zeigte allerlei blutrünstige Szenen. Wir zerrissen es, ohne lange darüber nachzudenken, in kleine Fetzen und versetzen so den Orks zumindest einen moralischen Schlag, für den sich der hiesige Häuptling früher oder später verantworten musste und den Verlust höchstwahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen würde. Dass Orks auch Banner benutzten war mir so nicht bewusst. Aber wer wusste schon auf welche Zeit oder womöglich orkischen Held dieses Feldzeichen zurückging. Nachdem wir damit fertig waren, würde es nie mehr auf irgendeinem Schlachtfeld wehen.
Über eine weitere Treppe erreichten wir in einem großen Raum die Schmiede der Festung, in der wir eine Handvoll überraschte Schwarzpelze niedermachten. In einem Glutbecken der Esse lagen mehrere Rohlinge, die wohl zu Speerspitzen geschmiedet werden sollten. Über der Esse befand sich ein Rauchabzug, der aber höchstens ein paar Ratten als Durchschlupf nach oben in die Freiheit dienen konnte. Gerbod nutzte die Gelegenheit und packte einige Waffenpflegeutensilien ein, die unsere Waffen wirklich nötig hatten.
Schmiede
Im hinteren Bereich der Schmiede befand sich ein Gravesh-Schrein, der dem orkischen Schmiedegott gewidmet war. Es war zwar irgendwie seltsam, dass dieser durch Kerzen beleuchtet war, und nicht durch wild brennende Fackeln, aber gut. Ohne dass Thurazz uns darauf hingewiesen hätte, dass es sich hier um einen Schrein handelte, hätten wir diesen vermutlich auch nicht als solchen erkannt. Durch unsere Erfahrungen aus der Binge, war uns aber klar, dass es sich genau wie bei Angrosch bei den Zwergen tatsächlich bei Gravesh auch wieder um Ingerimm handelte, auch wenn Orks das natürlich abstreiten würden. In einer Nische des Schreins lag ein hässlicher, aber effektiv aussehender Streitkolben, mit dem sich Thurazz auch sogleich ausstattete. Swanja übergab dem Ork noch ihren Rundschild, da sie mit ihrer zweihändig geführten Barbarenstreitaxt für diesen zur Zeit eh keine Verwendung mehr hatte. Der erbeutete Streitkolben schien tatsächlich von besserer Qualität und dadurch bruchfester zu sein. Und der Okwach bevorzugte eh Hiebwaffen, wie er uns mitteilte. Er liebte das Knacken von Knochen und Schädeln. Er rechnete es uns hoch an, dass wir ihm diese Waffe überließen, die ihm jedenfalls viel mehr bedeutete als uns.
Hier in der warmen Schmiede hielten wir erst einmal inne und wärmten unsere kalten Knochen auf. Interessanterweise drängte Erinnila gleich darauf, dass wir uns keine Rast leisten konnten und die Gefahr einer Entdeckung zu groß war. Sie wurde aber von Gurbosch und den anderen überstimmt, was fast in einen Streit ausgeartet war, aus dem ich mich aber beobachtend raushielt. Unruhig tigerte die rastlose Elfe hin und her, übernahm trotzig die erste Wache und hielt nach weiteren Feinden Ausschau. Der Fluch des Lolgramoth- Rapiers machte sich bereits bemerkbar.
Gravesh-Schrein
Zuletzt geändert von Dark-Chummer am 05. Sep 2021, 07:46, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#371. Ingerimm 1011 BF, Phexens-Stunde, Blutzinnen-Festung
Nach der Rast, während der uns keine Ork-Patrouille entdeckte, betraten wir einen unregelmäßig geformten Raum, der von einigen Fackeln erleuchtet war. Der Boden war mit Teppichen und Tierfellen bedeckt. Von der Decke hingen Kräuterbündel, seltsame Fetische und verschiedene, seltsame Metallteile, die womöglich aus Kupfer waren. Ein strenger Geruch nach Kräutern erfüllte die Luft. Anscheinend war das die Heimstatt des Hochschamanen, der uns auch kurz darauf zusammen mit seinen beiden Oger-Leibwachen feindselig anfunkelte.
Wir stürmten mutig vor, in dem Wissen welch ein Schlag wir den Orks versetzen konnten, würden wir einen ihrer höchsten Schamanen erschlagen. Meines Wissens war das Besondere an Hochschamanen, dass sie nicht nur über ihre magischen Schamanenrituale verfügten, sondern sie geboten, nach ihrer Ordination, auch über die zumindest halbgöttliche Macht des Tairach, so wie ein Swafnir-Geweihter, der die Macht des Walgottes anrufen konnte.
Zunächst befürchteten wir gar Uigar Kai, dem Verkünder des Tairach, Träger des Schwarzen Stabes und Meister der Drei Welten gegenüberzustehen, da auch dieser sich zwei Streitoger untertan gemacht haben soll. Aber da dieser hier keinen Schwarzen Stab trug und die beiden Oger eher noch Halbwüchsige waren, musste es sich um einen seiner Schüler handeln, sofern man bei einem Hochschamanen überhaupt noch von einem Schüler in unserem Sinne sprechen kann. Auch wie schnell wir ihn besiegten sprach dagegen dass es sich um Uigar Kai gehandelt haben könnte. Wir umzingelten ihn, noch bevor die zwei jungen Oger kapierten was hier gerade vor sich ging, und hackten von allen Seiten auf ihn ein, bevor er überhaupt einen Zauber sprechen oder die Macht Tairachs anrufen konnte. Swanja schlug dem Tairachi mit ihrer Doppelaxt mit einem gewaltigen Hieb einfach den Kopf ab (Kritischer Treffer).
Dann entledigten wir uns seiner beiden Oger-Leibwächter und der zwei Orkfrauen, die sich bis vor kurzem noch auf den Teppichen geräkelt hatten.
Tairachpriester-Raum und Heimstatt des Hochschamanen
Unter den Teppichen und in den Ritzen zwischen den Stroh-Matratzen fanden wir zwar noch einige seltsame Fetische, jedoch nichts, was uns irgendwie wertvoll erschien. Der kopflose Schamane hatte auch nicht wirklich etwas von Interesse.
In der Ecke stand ein kleines Kästchen aus Edelholz, das über und über mit Kupferplättchen beschlagen war. Der Deckel fehlte und offenbarte somit direkt seinen Inhalt: Eine mumifizierte Hand und eine kleine Kupferscheibe, die sich Gurbosch einsteckte. Von der stinkigen Hand ließen wir unsere Finger. Die kleine Kupferscheibe hatte an der Unterseite einige Schrammen. sonst konnte ich nichts ungewöhnliches an dieser erkennen.
Der Zwerg entdeckte, dass die Kupferscheibe aus dem Kästchen genau in eine Vertiefung im Deckel einer nahen Truhe passte. Ohne lange nachzudenken, legte er die Scheibe auf ihren Platz, drehte den zuvor gefundenen Kupferschlüssel im Schloss - und siehe da, die Truhe war offen.
In der besagten Truhe des Schamanen fand sich ein orkischer Heiltrank, zwei Zaubertränke, irgend ein Gift, Bannstaub, ein wertvoller Edelstein und noch etwas Schnaps und Wein. Swanja griff sich den Bannstaub und den Schnaps, den sie in einem Zug runter kippte und ich beanspruchte die Zaubertränke und den Wein, der mir aber leider nicht so gut bekam. Der blaue Edelstein war schneller in den Taschen Gurboschs verschwunden als wir schauen konnten, und den Heiltrank bekam derjenige, der ihn am nötigsten hatte. Dann durchsuchten wir noch schnell das einigermaßen aufgeräumte und recht komfortable Strohlager, vermutlich die Schlafstelle des Tairachi.
An der Wand entdeckte ich eine Zeichnung, die der auf den drei milchigweißen Tränken ähnelte, die wir gefunden hatten. Daneben war eine riesige Höhlenspinne abgebildet, die in ihrem Nest hockte. Die weißen Tränke standen also irgendwie in Verbindung mit dieser gewaltigen Spinne. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf, da ich in dem Moment an die natürlichen Höhlen dachte, die mit Netzen versperrt gewesen waren.
Durch einen Treppenaufgang erkannten wir eine große von Feuern erleuchtete Halle, in der sich anscheinend mehrere Gestalten bewegten. Außerdem konnten wir den Lärm vieler rauer orkischer Stimmen vernehmen. Wir schlichen uns dicht an die Wand und in die Finsternis gedrückt an den unzähligen Orks vorbei, was Phex sei Dank auch glückte.
Große zentrale Halle
Wir durchsuchten einige andere nahen Räume und fanden hauptsächlich Plunder, mit dem wir kaum etwas anfangen konnten: alte Tücher, Teile von Flaschenzügen, Speerspitzen, einen zerschlagenen Glasspiegel, stachelbesetzte Hundehalsbänder für orkische Kriegshunde und dergleichen mehr.
Wir näherten uns einem Bereich in dem es immer mehr nach altem Fett und Tran und somit nach Ogern stank. Bald darauf standen wir direkt im Ogerlager voller verschissenem Stroh, abgenagter Knochen die den Boden bedeckten und einem über einem Feuer drehenden Mensch auf Spieß! Und dann waren da auch noch vier ziemlich missmutige Oger, die nun bedrohlich auf uns zukamen!
Ich beschwor einen hier irgendwann verendeten und dann von seinesgleichen aufgefressenen Geist eines Ogers und lenkte damit zumindest zwei der Menschenfresser ab, die vergebens auf den Ogergeist einprügelten. Derweil nahmen wir uns die beiden anderen fetten Oger vor und schickten sie zu Tairach.
Noch bevor die beiden anderen Oger, die der Ogergeist beschäftigt hatte, besiegt waren, trat eine gerüstete, zwei Mann starke, Ogerverstärkung mit richtigen stählernen Kriegshämmern bewaffnet in das Ogerlager! Thurazz schlug einem der übriggebliebenen, vorherigen Oger mit seinem neuen Gravesh-Streitkolben so hart gegen die Kniescheibe, dass der Oger jaulend und ohne Kniescheibe zu Boden ging. Die Kriegshexe gab ihm den Rest und schlitzte ihm kreischend seinen Hals auf. Erinnila schoss dem zweiten fetten Oger mit ihrem Langbogen mehre Pfeile ins Gesicht und schickt so auch diesen schnell zu Boden.
Während ich nun den einen hinzugekommenen Streitoger mit meiner Magie ablenkte, hackten alle unsere Kämpfer derweil den anderen zu Klump. Gemeinsam traten wir blutüberströhmt dann dem letzten und sechsten Oger mit seinem Kriegshammer gegenüber. Swanja hackte ihm den Fuß ab und Gerbod bohrte ihm sein zwischenzeitlich gefundenes Schwert in den gepanzerten Wanst. Ein paar Pfeile im Hals und Gurboschs Byakka-Hieben später war auch der letzte Menschenfresser besiegt im Ogerlager. Thurazz steckte seinen Gravesh-Streitkolben und seinen Holzschild weg und griff sich einen der beiden meisterlich gearbeiteten, zweihändig geführten Kriegshämmer, über den er sich mit gebleckten Zähnen freute.
Schlaflager der Oger
Dieser harte Kampf hatte an unseren Kräften gezehrt und zudem auch sicher viel zu viel Krach gemacht. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis man uns entdecken würde. Der Rauchabzug über dem Feuer war nicht mehr als eine schmale Ritze in Fels über die es kein Entkommen gab. Mögen uns die Zwölfe oder wer auch immer beistehen.
Nach der Rast, während der uns keine Ork-Patrouille entdeckte, betraten wir einen unregelmäßig geformten Raum, der von einigen Fackeln erleuchtet war. Der Boden war mit Teppichen und Tierfellen bedeckt. Von der Decke hingen Kräuterbündel, seltsame Fetische und verschiedene, seltsame Metallteile, die womöglich aus Kupfer waren. Ein strenger Geruch nach Kräutern erfüllte die Luft. Anscheinend war das die Heimstatt des Hochschamanen, der uns auch kurz darauf zusammen mit seinen beiden Oger-Leibwachen feindselig anfunkelte.
Wir stürmten mutig vor, in dem Wissen welch ein Schlag wir den Orks versetzen konnten, würden wir einen ihrer höchsten Schamanen erschlagen. Meines Wissens war das Besondere an Hochschamanen, dass sie nicht nur über ihre magischen Schamanenrituale verfügten, sondern sie geboten, nach ihrer Ordination, auch über die zumindest halbgöttliche Macht des Tairach, so wie ein Swafnir-Geweihter, der die Macht des Walgottes anrufen konnte.
Zunächst befürchteten wir gar Uigar Kai, dem Verkünder des Tairach, Träger des Schwarzen Stabes und Meister der Drei Welten gegenüberzustehen, da auch dieser sich zwei Streitoger untertan gemacht haben soll. Aber da dieser hier keinen Schwarzen Stab trug und die beiden Oger eher noch Halbwüchsige waren, musste es sich um einen seiner Schüler handeln, sofern man bei einem Hochschamanen überhaupt noch von einem Schüler in unserem Sinne sprechen kann. Auch wie schnell wir ihn besiegten sprach dagegen dass es sich um Uigar Kai gehandelt haben könnte. Wir umzingelten ihn, noch bevor die zwei jungen Oger kapierten was hier gerade vor sich ging, und hackten von allen Seiten auf ihn ein, bevor er überhaupt einen Zauber sprechen oder die Macht Tairachs anrufen konnte. Swanja schlug dem Tairachi mit ihrer Doppelaxt mit einem gewaltigen Hieb einfach den Kopf ab (Kritischer Treffer).
Dann entledigten wir uns seiner beiden Oger-Leibwächter und der zwei Orkfrauen, die sich bis vor kurzem noch auf den Teppichen geräkelt hatten.
Tairachpriester-Raum und Heimstatt des Hochschamanen
Unter den Teppichen und in den Ritzen zwischen den Stroh-Matratzen fanden wir zwar noch einige seltsame Fetische, jedoch nichts, was uns irgendwie wertvoll erschien. Der kopflose Schamane hatte auch nicht wirklich etwas von Interesse.
In der Ecke stand ein kleines Kästchen aus Edelholz, das über und über mit Kupferplättchen beschlagen war. Der Deckel fehlte und offenbarte somit direkt seinen Inhalt: Eine mumifizierte Hand und eine kleine Kupferscheibe, die sich Gurbosch einsteckte. Von der stinkigen Hand ließen wir unsere Finger. Die kleine Kupferscheibe hatte an der Unterseite einige Schrammen. sonst konnte ich nichts ungewöhnliches an dieser erkennen.
Der Zwerg entdeckte, dass die Kupferscheibe aus dem Kästchen genau in eine Vertiefung im Deckel einer nahen Truhe passte. Ohne lange nachzudenken, legte er die Scheibe auf ihren Platz, drehte den zuvor gefundenen Kupferschlüssel im Schloss - und siehe da, die Truhe war offen.
In der besagten Truhe des Schamanen fand sich ein orkischer Heiltrank, zwei Zaubertränke, irgend ein Gift, Bannstaub, ein wertvoller Edelstein und noch etwas Schnaps und Wein. Swanja griff sich den Bannstaub und den Schnaps, den sie in einem Zug runter kippte und ich beanspruchte die Zaubertränke und den Wein, der mir aber leider nicht so gut bekam. Der blaue Edelstein war schneller in den Taschen Gurboschs verschwunden als wir schauen konnten, und den Heiltrank bekam derjenige, der ihn am nötigsten hatte. Dann durchsuchten wir noch schnell das einigermaßen aufgeräumte und recht komfortable Strohlager, vermutlich die Schlafstelle des Tairachi.
An der Wand entdeckte ich eine Zeichnung, die der auf den drei milchigweißen Tränken ähnelte, die wir gefunden hatten. Daneben war eine riesige Höhlenspinne abgebildet, die in ihrem Nest hockte. Die weißen Tränke standen also irgendwie in Verbindung mit dieser gewaltigen Spinne. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf, da ich in dem Moment an die natürlichen Höhlen dachte, die mit Netzen versperrt gewesen waren.
Durch einen Treppenaufgang erkannten wir eine große von Feuern erleuchtete Halle, in der sich anscheinend mehrere Gestalten bewegten. Außerdem konnten wir den Lärm vieler rauer orkischer Stimmen vernehmen. Wir schlichen uns dicht an die Wand und in die Finsternis gedrückt an den unzähligen Orks vorbei, was Phex sei Dank auch glückte.
Große zentrale Halle
Wir durchsuchten einige andere nahen Räume und fanden hauptsächlich Plunder, mit dem wir kaum etwas anfangen konnten: alte Tücher, Teile von Flaschenzügen, Speerspitzen, einen zerschlagenen Glasspiegel, stachelbesetzte Hundehalsbänder für orkische Kriegshunde und dergleichen mehr.
Wir näherten uns einem Bereich in dem es immer mehr nach altem Fett und Tran und somit nach Ogern stank. Bald darauf standen wir direkt im Ogerlager voller verschissenem Stroh, abgenagter Knochen die den Boden bedeckten und einem über einem Feuer drehenden Mensch auf Spieß! Und dann waren da auch noch vier ziemlich missmutige Oger, die nun bedrohlich auf uns zukamen!
Ich beschwor einen hier irgendwann verendeten und dann von seinesgleichen aufgefressenen Geist eines Ogers und lenkte damit zumindest zwei der Menschenfresser ab, die vergebens auf den Ogergeist einprügelten. Derweil nahmen wir uns die beiden anderen fetten Oger vor und schickten sie zu Tairach.
Noch bevor die beiden anderen Oger, die der Ogergeist beschäftigt hatte, besiegt waren, trat eine gerüstete, zwei Mann starke, Ogerverstärkung mit richtigen stählernen Kriegshämmern bewaffnet in das Ogerlager! Thurazz schlug einem der übriggebliebenen, vorherigen Oger mit seinem neuen Gravesh-Streitkolben so hart gegen die Kniescheibe, dass der Oger jaulend und ohne Kniescheibe zu Boden ging. Die Kriegshexe gab ihm den Rest und schlitzte ihm kreischend seinen Hals auf. Erinnila schoss dem zweiten fetten Oger mit ihrem Langbogen mehre Pfeile ins Gesicht und schickt so auch diesen schnell zu Boden.
Während ich nun den einen hinzugekommenen Streitoger mit meiner Magie ablenkte, hackten alle unsere Kämpfer derweil den anderen zu Klump. Gemeinsam traten wir blutüberströhmt dann dem letzten und sechsten Oger mit seinem Kriegshammer gegenüber. Swanja hackte ihm den Fuß ab und Gerbod bohrte ihm sein zwischenzeitlich gefundenes Schwert in den gepanzerten Wanst. Ein paar Pfeile im Hals und Gurboschs Byakka-Hieben später war auch der letzte Menschenfresser besiegt im Ogerlager. Thurazz steckte seinen Gravesh-Streitkolben und seinen Holzschild weg und griff sich einen der beiden meisterlich gearbeiteten, zweihändig geführten Kriegshämmer, über den er sich mit gebleckten Zähnen freute.
Schlaflager der Oger
Dieser harte Kampf hatte an unseren Kräften gezehrt und zudem auch sicher viel zu viel Krach gemacht. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis man uns entdecken würde. Der Rauchabzug über dem Feuer war nicht mehr als eine schmale Ritze in Fels über die es kein Entkommen gab. Mögen uns die Zwölfe oder wer auch immer beistehen.
Zuletzt geändert von Dark-Chummer am 05. Sep 2021, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#382. Ingerimm 1011 BF, Rondra-Stunde, Blutzinnen-Festung
Nicht nur unsere Fackeln gingen zur Neige, auch litten wir mittlerweile an Hunger. Alles was wir am Tag unseres Ausbruchs an der Kochstelle gefunden hatten, war bereits aufgezehrt. Der madige Fraß, den man uns während unserer Gefangenschaft aufgetischt hatte, kam nicht in Frage. Auch das Hundefutter oder gar das Menschenfleisch stand außer Frage - zumindest noch.
Einer Ork-Patrouille, die wir unterwegs abgeschlachtet hatten, nahm Erinnila einen Kriegsbogen und neue Pfeile ab und Gerbod fand bei einem der Orks ein scharfes, gutgearbeitetes Langschwert. Wir rüsteten uns von Stunde zu Stunde in dieser Ork-Feste langsam aber sicher hoch. Aber wie lange noch bis man uns entdeckt hatte?
In einem der unzähligen Räume, deren vergitterten Türen mit seinen Dietrichen knackte, trafen wir auf einen ganzen Orkharem, der uns mit Pfeilen beschoss und mit kurzen Wurfspeeren bewarf. Gurbosch rastete völlig aus und stürzte sich brummend und um sich hackend unter die Orkfrauen. Die Badoc-Elfe zog ihr verfluchtes Rapier um Pfeile zu sparen, und schloss sich dem blutigen Handwerk des Zwergs an. Gurbosch kannte kein Erbarmen. Er wütete so schlimm unter den meist eher wehrlosen Ork-Frauen, dass er seine zwei Byakkas an ihren Leibern und Knochen zerschlug (er zerbrach tatsächlich zwei Waffen direkt hintereinander!), so dass er sogar mit einer behelfsmäßigen Hacke weiterkämpfen musste. Gerbod bat Rondra um Verzeihung und warf sich dann ebenfalls ins Gemetzel, nachdem die Thorwalerin sich ebenfalls dem Morden angeschlossen hatte um die nächste Generation von Orks schon im Keim zu ersticken.
Vergitterte Türen
ALARM! Erinnila hörte in der Ferne schwere Orkstiefel die die Korridore absuchten. Vermutlich waren einige unserer hinterlassenen Ork-Leichen oder unüberschaubaren Oger-Leichen entdeckt worden, oder das Geschrei der sterbenden Orkfrauen war einfach zu laut gewesen. Da wir mehr oder weniger wie ein hungriger Grubenwurm durch die Festung polterten, dauerte es nun sicher nicht mehr lang, bis die ganze Festung auf den Beinen war.
Wir versuchten aber immer noch zumindest ansatzweise unauffällig durch die Festung zu geistern, was uns aber aufgrund der zunehmenden Rüstungsteile, die wir von den Orks plünderten, aber immer schwerer viel. Der Feind wusste mittlerweile zwar das Eindringlinge oder geflohene Gefangene unterwegs waren, aber eben nicht genau wo. Wir mussten so gut es ging in Bewegung bleiben. Wir hofften, dass sie Korima und Praiodan noch nicht gefunden hatten.
Statt dem Ausgang fanden wir die Kornkammer der Orks. In einer großen Kammer standen viele Säcke voller wertvollem Korn, das langsam auf den Boden rieselte, nachdem wir die Säcke nacheinander anstachen, ohne dass wir hier etwas Besonderes zu Tage förderten. Leider eignete sich das unverarbeitete Korn nicht zum direkten Verzehr, so dass wir weiter Hunger litten. In den hiesigen Regalen lag ansonsten noch allerlei Plunder. Leere gestapelte Säcke aber auch so Sachen wie rostige Nägel. Unnützes Zeug eben.
An einem Waffenständer, an dem die Orks auf viele ihrer erbeuteten Menschenwaffen deponiert hatten, schnappte Gurbosch sich ein Kriegsbeil und Gerbod ein weiteres Schwert, nachdem er beim Zwerg gesehen hatte, wie schnell man dumm dastehen konnte, wenn man keine Waffe mehr hatte. Unsere meist unzerbrechlichen Waffen aus Thorwal, die wir sonst trugen, hatten uns nachlässig werden lassen. Ein Fehler der uns so nicht mehr passieren durfte. Auch Thurazz griff sich noch eine weitere Waffe.
Waffenständer
In einem weit abgelegenen Raum, womöglich eine alte Krypta der früheren Herren der Festung, stießen wir auf einen Steinsarkophag. Der massive, ziemlich schmucklose Steinsarkophag wies ringsum keinerlei Grabbeigaben auf. Gurbosch meinte zwar, dass es sich um exzellente Steinmetzarbeit handelte, aber eine Inschrift oder etwas Ähnliches war nicht zu erkennen, was auf den "Besitzer" hinwies. Im Türrahmen zur Krypta fanden sich lediglich irgendwelche orkischen Kritzeleien, die Thurazz als Warnungen vor Bösem übersetzte.
Unter Großer Mühe gelang es dem goldgierigen Zwerg und dem neugierigen Krieger, den Deckel zur Seite zu schieben, während unser Orkbegleiter eher zurücktrat. Mit einem leider dumpfen Poltern fiel der Steindeckel auf den Boden und gab den Blick auf das Innere des Sarkophags frei. Aus diesem erhob sich eine in einen Ringelpanzer gerüstete und behelmte Zwergenmumie die mit einem ebenso zwergischen Felsspalter bewaffnet war! Gurbosch schlug mit seiner Fackel auf die Mumie ein, während ich den mächtigen Untoten, der unter seinem Ringelpanzer sogar noch ein Kettenhemd trug, mit einem Ignifaxius Flammenstrahl durchbohrte. Wohlwissend, dass Feuer bei derartigen Untoten aufgrund ihrer Mumifizierung äußerst wirksam war. Die Zwergenmumie stieg auf den Rand des Sarkophags und kämpfte so in erhöhter Position mit der Erfahrung eines einst jahrhundertealten Zwerges. Aber unserer Überzahl hatte die mittlerweile brennende Zwergenmumie kaum etwas entgegenzusetzen. So besiegten wir den Untoten noch an Ort und Stelle.
Das Ganze warf nun aber Fragen auf. War diese unterirdische Festung womöglich doch zwergischen Ursprungs und wurde erst später von Menschen und noch später von Orks besetzt? Wenn dem so war, hatten die heutigen Besitzer alle Hinweise auf einen zwergischen Ursprung entfernt. Praiodan hatte Recht gehabt, diese Anlage war viel älter als es den Anschein hatte.
Gurbosch zog der verbrannten Mumie den Ringelpanzer und das Kettenhemd darunter aus, zog Ersteren selbst an und gab sein bisheriges Kettenhemd, aus der Truhe hinter der Geheimtür aus den natürlichen Höhlen, an Gerbod weiter, das diesem eh besser passte, und das Kettenhemd der Zwergenmumie bekam Thurazz, der die alte Rüstung erst nach längerem Zögern überzog. Am meisten freute sich der wahnsinnige Zwerg aber über den Felsspalter, eine traditionelle zwergische Doppelaxt, die für die Maße eines Zwerges genau richtig war. An schleichen war nun kaum mehr zu denken.
Da das Öffnen des Sarkophags und der anschließende Kampf nicht gerade leise von statten gegangen war, bewegten wir uns eilig weiter.
Einige Korridore weiter sahen wir ein großes, finsteres Loch in der Wand. Dahinter führte ein Schacht steil nach unten in die Dunkelheit. Der Gestank aus dem Loch war schier unerträglich und Erinnila entsprechend angeekelt. Wir entsorgten darin die komplette nächste Ork-Patrouille, die unser Lärm angelockt hatte. Wo auch immer dieser Stinke-Schacht hinführen würde, niemand würde sie mehr finden. Wir hatten natürlich kurz überlegt, ob er womöglich zu einem Ausgang führen konnte, aber nach unten in einem Berg war grundsätzlich immer schlecht.
Unser Weg führte uns unweigerlich zurück zur großen, zentral gelegenen Halle der Orks, in der viele Korridore und Treppen zusammenführten. Wir hatten keine andere Wahl als unser Glück noch einmal zu versuchen, da wir ansonsten in diesem Bereich feststecken würden.
Leider war Gerbod in seiner neuen Kettenrüstung zu laut. Da die Unterhaltungen im orkischen Oloarkh just in dem Moment endeten, hatten uns die Orks vermutlich bemerkt oder lauschten nun zumindest angestrengt in die Dunkelheit. Wir pressten uns leise an die Wand und versuchten ein vollkommen unbeteiligtes Mauerwerk zu spielen. Die Zeit verrann... "MORZRAH!" Was ins Garethi in etwa übersetzt bedeutete "Tötet sie alle!" Die Orks der zentralen Haupthalle hatten uns entdeckt! Nun standen wir neunzehn oder zwanzig waffenstarrenden Orks entgegen.
In der Zentralen Halle der Orks werden wir von einem Halbbanner Orks attackiert!
Ich rief sogleich einen Heshthot mit Peitsche und schwarzflammendem Krummschwert herbei und schickte ihn direkt unter die Orken, wo der niedere Dämon des Blakharaz unter meiner Kontrolle sogleich vier Orkkrieger beschäftigte und mindestens noch einmal so viele vor Angst erstarren ließ. Währenddessen vergiftete Gurbosch seinen neuen Felsspalter mit dem Angstgift aus der Folterkammer und erwartete mutig die ersten Orks. Erinnila zauberte mit ihrer allerletzten Zauberkraft einen schwachen Armatrutz, da ihr klar wurde, dass dieser Kampf sie früher oder später in den Nahkampf zwingen würde. Dann feuerte sie ihre ersten Pfeile auf die brüllenden, orkischen Angreifer.
Wir positionierten uns auf Gerbods Geheiß so klug wir konnten diagonal zwischen zwei größeren Felssäulen und versuchten eine möglichst undurchdringliche Frontlinie mit dem Krieger in der Mitte zu bilden, der dort einem rothaarigen Orkveteran gegenüber stand. Links von Gerbod kämpfte die Thorwalerin gegen einen weiteren Orkveteran der mit einem Dornenhammer, während Rhenaya Tulop versetzt hinter Swanja Schutz suchte. Rechts von Gerbod kämpfte Gurbosch und ich, wobei ich mit meinen Kampfstab hauptsächlich defensiv kämpfte, Angriffe abwehrte und versuchte die Kontrolle über meinen Dämon nicht zu verlieren.
An der äußersten rechten Flanke kämpfte Thurazz mit seinem Kriegshammer gegen mindestens drei Orks auf einmal, was er sicher nicht lange durchhalten konnte. Mit wilden Befreiungsschlägen versuchte er sich brüllend Platz zu verschaffen. Erinnila feuerte derweil aus der zweiten Reihe Pfeil um Pfeil in unsere Feinde und hatte von hinten ein Auge darauf ob Orks uns versuchten zu umgehen.
Gerbods Gegner, der rothaarige Ork, vermutlich ihr Anführer oder gar Häuptling war ihm im Kampf mindestens ebenbürtig und im Kampf gegen menschliche Eisenmänner geübt. Nur Tairach wusste, wie viele Menschen er schon erschlagen hatte. Zwei Ork-Späher neben diesem Orkhelden konzentrierten ihre Speer-Angriffe ebenfalls auf unseren Krieger, so dass auch dieser nun Defensiv kämpfen und sich auf seine Rüstung verlassen musste.
Die Orks brandeten gegen uns wie eine wütende Welle aus Hass, Schwarzem Pelz und Stahl! Keuchend und mit brüllendem Kriegsgeschrei stemmten wir uns gegen den übermächtigen Feind und hatten mit unseren verdammten Leben fast schon abgeschlossen. Doch unsere Linie hielt und der Dämon beschäftigte immer noch seine vier Gegner, die mangels magischer Waffen absolut nichts gegen ihn ausrichten konnten. Dann endlich wirkte das Angstgift des Zwerges, mit dem er das Schlachtenglück zu unseren Gunsten drehte. Ganze sechs Orks ergriffen nach jeweils einem Treffer des vergifteten Felsspalters panisch die Flucht. Aber auch mein Heshthot kehrte zurück in die Niederhöllen, da nun all meine Zauberkraft erschöpft war. Erinnila fing derweil gleich drei Orks ab, die versuchten unsere Linie zu umgehen. Gezwungenermaßen steckte sie ihren Kriegsbogen weg und zog das bereits unruhige verfluchte Rapier des Lolgramoth, das zudem noch mit dem Gift der Höhlenspinnen vergiftet war. Die Auelfe steckte von allen Seiten nun kräftig ein, aber ihr Schutzzauber bewahrte sie vor dem Gröbsten. Der Giftzwerg, der sich mit seinem Angstgift um sich herum erst einmal Platz verschafft hatte, nutzte den kurzen Augenblick und vergiftete seinen Felsspalter nun mit Araxgift, das ebenfalls aus der Folterkammer stammte. Mit seiner erneut vergifteten Waffe viel er abgelenkten Orks in den Rücken und rief so bei diesen starke Lähmungen hervor. Die Reihen der Orks lichteten sich immer mehr.
Den Boden voller blutiger Orkleiber und fallengelassener Waffen, erschlugen wir einen Ork nach dem anderen. Rondra und die anderen Götter hatten sich sicher von diesem Kampf abgewandt, aber wir brauchten sie nicht, denn wir hatten Gift, dämonische Hilfe und den Willen zum Sieg!
Der rothaarige Orkheld schien unbezwingbar und kämpfte mutig bis zum letzten Ork. Erst als wir zu fünft von allen Seiten auf ihn einschlugen und schossen, ging der Veteran irgendwann zu Boden. Wir hatten tatsächlich gesiegt und fast ein Halbbanner Orks getötet oder in die Flucht geschlagen. Die Zeit des Schleichens war vorbei! Nun machten wir Jagd auf die Orks dieser verdammten Feste.
Nicht nur unsere Fackeln gingen zur Neige, auch litten wir mittlerweile an Hunger. Alles was wir am Tag unseres Ausbruchs an der Kochstelle gefunden hatten, war bereits aufgezehrt. Der madige Fraß, den man uns während unserer Gefangenschaft aufgetischt hatte, kam nicht in Frage. Auch das Hundefutter oder gar das Menschenfleisch stand außer Frage - zumindest noch.
Einer Ork-Patrouille, die wir unterwegs abgeschlachtet hatten, nahm Erinnila einen Kriegsbogen und neue Pfeile ab und Gerbod fand bei einem der Orks ein scharfes, gutgearbeitetes Langschwert. Wir rüsteten uns von Stunde zu Stunde in dieser Ork-Feste langsam aber sicher hoch. Aber wie lange noch bis man uns entdeckt hatte?
In einem der unzähligen Räume, deren vergitterten Türen mit seinen Dietrichen knackte, trafen wir auf einen ganzen Orkharem, der uns mit Pfeilen beschoss und mit kurzen Wurfspeeren bewarf. Gurbosch rastete völlig aus und stürzte sich brummend und um sich hackend unter die Orkfrauen. Die Badoc-Elfe zog ihr verfluchtes Rapier um Pfeile zu sparen, und schloss sich dem blutigen Handwerk des Zwergs an. Gurbosch kannte kein Erbarmen. Er wütete so schlimm unter den meist eher wehrlosen Ork-Frauen, dass er seine zwei Byakkas an ihren Leibern und Knochen zerschlug (er zerbrach tatsächlich zwei Waffen direkt hintereinander!), so dass er sogar mit einer behelfsmäßigen Hacke weiterkämpfen musste. Gerbod bat Rondra um Verzeihung und warf sich dann ebenfalls ins Gemetzel, nachdem die Thorwalerin sich ebenfalls dem Morden angeschlossen hatte um die nächste Generation von Orks schon im Keim zu ersticken.
Vergitterte Türen
ALARM! Erinnila hörte in der Ferne schwere Orkstiefel die die Korridore absuchten. Vermutlich waren einige unserer hinterlassenen Ork-Leichen oder unüberschaubaren Oger-Leichen entdeckt worden, oder das Geschrei der sterbenden Orkfrauen war einfach zu laut gewesen. Da wir mehr oder weniger wie ein hungriger Grubenwurm durch die Festung polterten, dauerte es nun sicher nicht mehr lang, bis die ganze Festung auf den Beinen war.
Wir versuchten aber immer noch zumindest ansatzweise unauffällig durch die Festung zu geistern, was uns aber aufgrund der zunehmenden Rüstungsteile, die wir von den Orks plünderten, aber immer schwerer viel. Der Feind wusste mittlerweile zwar das Eindringlinge oder geflohene Gefangene unterwegs waren, aber eben nicht genau wo. Wir mussten so gut es ging in Bewegung bleiben. Wir hofften, dass sie Korima und Praiodan noch nicht gefunden hatten.
Statt dem Ausgang fanden wir die Kornkammer der Orks. In einer großen Kammer standen viele Säcke voller wertvollem Korn, das langsam auf den Boden rieselte, nachdem wir die Säcke nacheinander anstachen, ohne dass wir hier etwas Besonderes zu Tage förderten. Leider eignete sich das unverarbeitete Korn nicht zum direkten Verzehr, so dass wir weiter Hunger litten. In den hiesigen Regalen lag ansonsten noch allerlei Plunder. Leere gestapelte Säcke aber auch so Sachen wie rostige Nägel. Unnützes Zeug eben.
An einem Waffenständer, an dem die Orks auf viele ihrer erbeuteten Menschenwaffen deponiert hatten, schnappte Gurbosch sich ein Kriegsbeil und Gerbod ein weiteres Schwert, nachdem er beim Zwerg gesehen hatte, wie schnell man dumm dastehen konnte, wenn man keine Waffe mehr hatte. Unsere meist unzerbrechlichen Waffen aus Thorwal, die wir sonst trugen, hatten uns nachlässig werden lassen. Ein Fehler der uns so nicht mehr passieren durfte. Auch Thurazz griff sich noch eine weitere Waffe.
Waffenständer
In einem weit abgelegenen Raum, womöglich eine alte Krypta der früheren Herren der Festung, stießen wir auf einen Steinsarkophag. Der massive, ziemlich schmucklose Steinsarkophag wies ringsum keinerlei Grabbeigaben auf. Gurbosch meinte zwar, dass es sich um exzellente Steinmetzarbeit handelte, aber eine Inschrift oder etwas Ähnliches war nicht zu erkennen, was auf den "Besitzer" hinwies. Im Türrahmen zur Krypta fanden sich lediglich irgendwelche orkischen Kritzeleien, die Thurazz als Warnungen vor Bösem übersetzte.
Unter Großer Mühe gelang es dem goldgierigen Zwerg und dem neugierigen Krieger, den Deckel zur Seite zu schieben, während unser Orkbegleiter eher zurücktrat. Mit einem leider dumpfen Poltern fiel der Steindeckel auf den Boden und gab den Blick auf das Innere des Sarkophags frei. Aus diesem erhob sich eine in einen Ringelpanzer gerüstete und behelmte Zwergenmumie die mit einem ebenso zwergischen Felsspalter bewaffnet war! Gurbosch schlug mit seiner Fackel auf die Mumie ein, während ich den mächtigen Untoten, der unter seinem Ringelpanzer sogar noch ein Kettenhemd trug, mit einem Ignifaxius Flammenstrahl durchbohrte. Wohlwissend, dass Feuer bei derartigen Untoten aufgrund ihrer Mumifizierung äußerst wirksam war. Die Zwergenmumie stieg auf den Rand des Sarkophags und kämpfte so in erhöhter Position mit der Erfahrung eines einst jahrhundertealten Zwerges. Aber unserer Überzahl hatte die mittlerweile brennende Zwergenmumie kaum etwas entgegenzusetzen. So besiegten wir den Untoten noch an Ort und Stelle.
Das Ganze warf nun aber Fragen auf. War diese unterirdische Festung womöglich doch zwergischen Ursprungs und wurde erst später von Menschen und noch später von Orks besetzt? Wenn dem so war, hatten die heutigen Besitzer alle Hinweise auf einen zwergischen Ursprung entfernt. Praiodan hatte Recht gehabt, diese Anlage war viel älter als es den Anschein hatte.
Gurbosch zog der verbrannten Mumie den Ringelpanzer und das Kettenhemd darunter aus, zog Ersteren selbst an und gab sein bisheriges Kettenhemd, aus der Truhe hinter der Geheimtür aus den natürlichen Höhlen, an Gerbod weiter, das diesem eh besser passte, und das Kettenhemd der Zwergenmumie bekam Thurazz, der die alte Rüstung erst nach längerem Zögern überzog. Am meisten freute sich der wahnsinnige Zwerg aber über den Felsspalter, eine traditionelle zwergische Doppelaxt, die für die Maße eines Zwerges genau richtig war. An schleichen war nun kaum mehr zu denken.
Da das Öffnen des Sarkophags und der anschließende Kampf nicht gerade leise von statten gegangen war, bewegten wir uns eilig weiter.
Einige Korridore weiter sahen wir ein großes, finsteres Loch in der Wand. Dahinter führte ein Schacht steil nach unten in die Dunkelheit. Der Gestank aus dem Loch war schier unerträglich und Erinnila entsprechend angeekelt. Wir entsorgten darin die komplette nächste Ork-Patrouille, die unser Lärm angelockt hatte. Wo auch immer dieser Stinke-Schacht hinführen würde, niemand würde sie mehr finden. Wir hatten natürlich kurz überlegt, ob er womöglich zu einem Ausgang führen konnte, aber nach unten in einem Berg war grundsätzlich immer schlecht.
Unser Weg führte uns unweigerlich zurück zur großen, zentral gelegenen Halle der Orks, in der viele Korridore und Treppen zusammenführten. Wir hatten keine andere Wahl als unser Glück noch einmal zu versuchen, da wir ansonsten in diesem Bereich feststecken würden.
Leider war Gerbod in seiner neuen Kettenrüstung zu laut. Da die Unterhaltungen im orkischen Oloarkh just in dem Moment endeten, hatten uns die Orks vermutlich bemerkt oder lauschten nun zumindest angestrengt in die Dunkelheit. Wir pressten uns leise an die Wand und versuchten ein vollkommen unbeteiligtes Mauerwerk zu spielen. Die Zeit verrann... "MORZRAH!" Was ins Garethi in etwa übersetzt bedeutete "Tötet sie alle!" Die Orks der zentralen Haupthalle hatten uns entdeckt! Nun standen wir neunzehn oder zwanzig waffenstarrenden Orks entgegen.
In der Zentralen Halle der Orks werden wir von einem Halbbanner Orks attackiert!
Ich rief sogleich einen Heshthot mit Peitsche und schwarzflammendem Krummschwert herbei und schickte ihn direkt unter die Orken, wo der niedere Dämon des Blakharaz unter meiner Kontrolle sogleich vier Orkkrieger beschäftigte und mindestens noch einmal so viele vor Angst erstarren ließ. Währenddessen vergiftete Gurbosch seinen neuen Felsspalter mit dem Angstgift aus der Folterkammer und erwartete mutig die ersten Orks. Erinnila zauberte mit ihrer allerletzten Zauberkraft einen schwachen Armatrutz, da ihr klar wurde, dass dieser Kampf sie früher oder später in den Nahkampf zwingen würde. Dann feuerte sie ihre ersten Pfeile auf die brüllenden, orkischen Angreifer.
Wir positionierten uns auf Gerbods Geheiß so klug wir konnten diagonal zwischen zwei größeren Felssäulen und versuchten eine möglichst undurchdringliche Frontlinie mit dem Krieger in der Mitte zu bilden, der dort einem rothaarigen Orkveteran gegenüber stand. Links von Gerbod kämpfte die Thorwalerin gegen einen weiteren Orkveteran der mit einem Dornenhammer, während Rhenaya Tulop versetzt hinter Swanja Schutz suchte. Rechts von Gerbod kämpfte Gurbosch und ich, wobei ich mit meinen Kampfstab hauptsächlich defensiv kämpfte, Angriffe abwehrte und versuchte die Kontrolle über meinen Dämon nicht zu verlieren.
An der äußersten rechten Flanke kämpfte Thurazz mit seinem Kriegshammer gegen mindestens drei Orks auf einmal, was er sicher nicht lange durchhalten konnte. Mit wilden Befreiungsschlägen versuchte er sich brüllend Platz zu verschaffen. Erinnila feuerte derweil aus der zweiten Reihe Pfeil um Pfeil in unsere Feinde und hatte von hinten ein Auge darauf ob Orks uns versuchten zu umgehen.
Gerbods Gegner, der rothaarige Ork, vermutlich ihr Anführer oder gar Häuptling war ihm im Kampf mindestens ebenbürtig und im Kampf gegen menschliche Eisenmänner geübt. Nur Tairach wusste, wie viele Menschen er schon erschlagen hatte. Zwei Ork-Späher neben diesem Orkhelden konzentrierten ihre Speer-Angriffe ebenfalls auf unseren Krieger, so dass auch dieser nun Defensiv kämpfen und sich auf seine Rüstung verlassen musste.
Die Orks brandeten gegen uns wie eine wütende Welle aus Hass, Schwarzem Pelz und Stahl! Keuchend und mit brüllendem Kriegsgeschrei stemmten wir uns gegen den übermächtigen Feind und hatten mit unseren verdammten Leben fast schon abgeschlossen. Doch unsere Linie hielt und der Dämon beschäftigte immer noch seine vier Gegner, die mangels magischer Waffen absolut nichts gegen ihn ausrichten konnten. Dann endlich wirkte das Angstgift des Zwerges, mit dem er das Schlachtenglück zu unseren Gunsten drehte. Ganze sechs Orks ergriffen nach jeweils einem Treffer des vergifteten Felsspalters panisch die Flucht. Aber auch mein Heshthot kehrte zurück in die Niederhöllen, da nun all meine Zauberkraft erschöpft war. Erinnila fing derweil gleich drei Orks ab, die versuchten unsere Linie zu umgehen. Gezwungenermaßen steckte sie ihren Kriegsbogen weg und zog das bereits unruhige verfluchte Rapier des Lolgramoth, das zudem noch mit dem Gift der Höhlenspinnen vergiftet war. Die Auelfe steckte von allen Seiten nun kräftig ein, aber ihr Schutzzauber bewahrte sie vor dem Gröbsten. Der Giftzwerg, der sich mit seinem Angstgift um sich herum erst einmal Platz verschafft hatte, nutzte den kurzen Augenblick und vergiftete seinen Felsspalter nun mit Araxgift, das ebenfalls aus der Folterkammer stammte. Mit seiner erneut vergifteten Waffe viel er abgelenkten Orks in den Rücken und rief so bei diesen starke Lähmungen hervor. Die Reihen der Orks lichteten sich immer mehr.
Den Boden voller blutiger Orkleiber und fallengelassener Waffen, erschlugen wir einen Ork nach dem anderen. Rondra und die anderen Götter hatten sich sicher von diesem Kampf abgewandt, aber wir brauchten sie nicht, denn wir hatten Gift, dämonische Hilfe und den Willen zum Sieg!
Der rothaarige Orkheld schien unbezwingbar und kämpfte mutig bis zum letzten Ork. Erst als wir zu fünft von allen Seiten auf ihn einschlugen und schossen, ging der Veteran irgendwann zu Boden. Wir hatten tatsächlich gesiegt und fast ein Halbbanner Orks getötet oder in die Flucht geschlagen. Die Zeit des Schleichens war vorbei! Nun machten wir Jagd auf die Orks dieser verdammten Feste.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#393. Ingerimm 1011 BF, Boron-Stunde, Blutzinnen-Festung
Nach der Schlacht rasteten wir provokativ direkt an Ort und Stelle und taten uns sogar noch am gerade von den Orks gekochten Essen gütlich. Große Fleischstücke in einer Soße, die einen halben Schritt entfernt noch infernalisch scharf roch. Wir schnappten uns ausgehungert einfach die nebenstehenden Holzschüsseln, hockten uns auf die noch warmen, am Boden liegenden, blutüberströhmten Orkleiber und genossen den erstaunlich gut schmeckenden Gulasch - die erste warme Mahlzeit nach unzähligen Tagen. So speißten Helden!
Wir stellten die Gulaschsuppe nur kurz zur Seite und wischten uns den Mund ab um zwischendurch eine weitere Ork-Patrouille zusammen mit einigen der vor Angst geflüchteten zu erschlagen. Dann aßen wir weiter, wobei Thurazz, den wir im Kampf nicht hatten missen wollen, eher wie ein Tier fraß. Wir warteten noch einige Zeit, erschlugen eine weitere Orkgruppe, die sogar einen Oger dabei hatten, und gingen dann selbst auf die Jagd nach den Orken, die sich ihren schlimmsten Feind selbst in ihre Burg geholt hatten - die Helden des Nordens, die nun auf Rache und mehr Blut aus waren.
Wir fanden die muffige Winterausrüstung der Orks, die in Regalen gestapelt war. Da Frühling war, benötigten wir diese aber nicht wirklich. Wir fanden weitere Ausrüstungsgegenstände allgemeiner Art. Vor allem Seile, weitere Decken und unterschiedliche Werkzeuge.
Bolzenfalle!
Eine Treppe runter stießen wir auf eine weitere gefährliche Bolzenfalle, die den Korridor in eine Richtung absicherte. Gurbosch fand aber keinen Mechanismus um sie zu entschärfen. Aber nicht weit von der Falle entfernt bemerkte der Zwerg ein kaum erkennbares Schlüsselloch in der Wand zwischen zwei Steinen. Nach kurzer Zeit hatte Gurbosch herausgefunden welcher seiner gefundenen auffälligen Schlüssel hier passte und drehte diesen im Schloss. Und siehe da, eine uralte aber noch funktionierende Mechanik drehte die Wand wie von Geisterhand, so dass wir links und rechts an ihr vorbeigehen konnten.
Thurazz war kaum zu bremsen. Er wollte es den Zholochtai, die ihn und seine Sippe versklavt hatten, heimzahlen. Ich muss sagen, seit dem der Okwach uns begleitet lernte ich auch die Schwarzpelze besser zu verstehen. Wie sie dachten, was ihnen wichtig war und natürlich lernte ich jeden Tag mehr orkische Wörter. Thurazz selbst hielt mich für schwach. Aber wohl auch nur, weil er noch nicht verstand, dass ich den Ogergeist und den niederen Dämon beschworen hatte und sonst eher keine für ihn sichtbaren Zauber wirkte. Dass ich ihn mit zwei ausgestreckten Fingern töten konnte, würde er erfahren, wenn er einen Fehler machen sollte.
Geheime Drehtür
Wir kamen in eine weitere große Halle, die vom Schein mehrerer Feuer und Fackeln erhellt war. Wir brachten auch hier alle Orkwachen um und bedienten uns an den Fackeln, mit denen wir endlich genug Licht zur Verfügung hatten.
Ja, wir fanden sogar die Waffenkammer mit kistenweise unterschiedlichster Waffen und Rüstungen.
Eine der Kisten war sogar erstaunlicherweise mit einem Ignifaxius gesichert. Aber Gurbosch, der vor kurzem seinen Asthenilring in einem Beutel der Orks wiedergefunden hatte, nahm keinen Schaden durch das magische Feuer, das ihn umhüllte. Wir fanden diverses Leder- und Plattenzeug für die Beine, Arme und Schultern, die unsere Rüstungen komplettierten.
Etwas weiter stießen wir auf einen, aus einem Block gehauenen Tairach-Altar. Auf der Oberseite war eine flache Mulde, in der sich die Reste von getrocknetem Blut befanden.
Den ketzerischen Schrein hinter uns lassend bewegten wir uns weiter durch die Gänge und Korridore der alten Feste. Wir stießen immer wieder auf Fallen, darunter auch Fallgruben, deren Verlauf unser Zwerg uns anhand der Bodenfugen zeigte. Die Sinnenschärfe und der Gefahrensinn des Ambosszwerges waren hier Goldwert, so dass wir alle Fallen umgehen konnten.
4. Ingerimm 1011 BF, Tsa-Stunde, Blutzinnen-Festung
Das Ausmaß der Blutzinnenfestung war schier unglaublich und vergleichbar mit der Größe der Finsterkoppenbinge. Wir hatten angefangen eine Karte zu zeichnen um uns nicht völlig zu verirren. Und dann endlich fanden wir eine Kiste mit unseren Ritualgegenständen. Meinen Zauberstab, Rhenayas Hexenkessel mit seinen drei Kesselzaubern und ihre drei Prügelbesen, Erinnilas Harfe und Seeleninstrument, den magischen Kräuterbeutel mit noch all unseren hilfreichen Kräutern darin und das vermutlich wichtigste - den Salamanderstein!
Die Auelfe versorgte alle unsere alten Wunden mit Büschelweise Wirselkraut und gab jedem von uns noch eine Handvoll Vierblättlige Einbeeren, die ebenfalls unsere Heilung förderten. Aber gerade so viel, dass wir nicht von den Einbeeren süchtig wurden. Da achtete die Elfe immer peinlich genau drauf. Sie verteilte auch Thonnys an die Kriegshexe und sich selbst, da die beiden nur mit Hilfe dieses Krautes eine Astrale Meditation durchführen konnten, um ihre Zauberkräfte noch schneller zu regenerieren, während ich als vollausgebildeter Magier derartige Hilfsmittel natürlich nicht nötig hatte und mich allein durch meinen überlegenen Geist und Intellekt in eine solche Meditation versetzen konnte.
Mehr Waffen!
Dann machten wir den zweitwichtigsten Fund. In einer weiteren Truhe lagen alle unsere magischen Waffen!
Artherions Bogen und Schwert, der Zweihänder des Windes, die Höllenbarde aus Hiltorp, der Teleport-Wurfdolch, die magische Kräutersichel, der Speer Spinnenbiss aus der Spinnenhöhle zwischen Skjal und Ottarja, der Silberstreitkolben aus der verfallenen Herberge, die Berserker Orknase aus dem Haus der Kapitäne, das Große Stachel Uuz'Dornak aus dem Sumpf des Vergessens, das Nostrianer Bastardschwert aus Manrek, das Schwert Blutgriff aus der Drachenhöhle, das Kurzschwert Sila-Thara und das damals von mir entfluchte Bastardschwert aus Daspota. Man konnte mit absoluter Sicherheit sagen, dass wohl noch niemals derart viele und mächtige magische Waffen zusammen in einer Truhe gelegen hatten. Die Orks waren sich nicht bewusst, was für einen Schatz sie da eigentlich gehabt hatten. Aber das war noch nicht genug! Denn ganz unten in der Truhe lagen noch unsere drei Kraftgürtel, drei Totenkopfgürtel, mein Beschwörergürtel der die Dauer meiner Beschwörungen verlängerte, der Magische Wasserschlauch der uns nun wieder alle mit unerschöpflich viel Wasser versorgen würde und das Garaldsson-Kettenhemd aus der Daspota Schatzhöhle, das sich Gerbod sogleich anzog. Unsere größte Sorge um unsere magischen Waffen hatte ein Ende. Wir würden die Orken der Feste das Fürchten lehren!
Truhen und Kisten mit unseren magischen Waffen
Nach der Schlacht rasteten wir provokativ direkt an Ort und Stelle und taten uns sogar noch am gerade von den Orks gekochten Essen gütlich. Große Fleischstücke in einer Soße, die einen halben Schritt entfernt noch infernalisch scharf roch. Wir schnappten uns ausgehungert einfach die nebenstehenden Holzschüsseln, hockten uns auf die noch warmen, am Boden liegenden, blutüberströhmten Orkleiber und genossen den erstaunlich gut schmeckenden Gulasch - die erste warme Mahlzeit nach unzähligen Tagen. So speißten Helden!
Wir stellten die Gulaschsuppe nur kurz zur Seite und wischten uns den Mund ab um zwischendurch eine weitere Ork-Patrouille zusammen mit einigen der vor Angst geflüchteten zu erschlagen. Dann aßen wir weiter, wobei Thurazz, den wir im Kampf nicht hatten missen wollen, eher wie ein Tier fraß. Wir warteten noch einige Zeit, erschlugen eine weitere Orkgruppe, die sogar einen Oger dabei hatten, und gingen dann selbst auf die Jagd nach den Orken, die sich ihren schlimmsten Feind selbst in ihre Burg geholt hatten - die Helden des Nordens, die nun auf Rache und mehr Blut aus waren.
Wir fanden die muffige Winterausrüstung der Orks, die in Regalen gestapelt war. Da Frühling war, benötigten wir diese aber nicht wirklich. Wir fanden weitere Ausrüstungsgegenstände allgemeiner Art. Vor allem Seile, weitere Decken und unterschiedliche Werkzeuge.
Bolzenfalle!
Eine Treppe runter stießen wir auf eine weitere gefährliche Bolzenfalle, die den Korridor in eine Richtung absicherte. Gurbosch fand aber keinen Mechanismus um sie zu entschärfen. Aber nicht weit von der Falle entfernt bemerkte der Zwerg ein kaum erkennbares Schlüsselloch in der Wand zwischen zwei Steinen. Nach kurzer Zeit hatte Gurbosch herausgefunden welcher seiner gefundenen auffälligen Schlüssel hier passte und drehte diesen im Schloss. Und siehe da, eine uralte aber noch funktionierende Mechanik drehte die Wand wie von Geisterhand, so dass wir links und rechts an ihr vorbeigehen konnten.
Thurazz war kaum zu bremsen. Er wollte es den Zholochtai, die ihn und seine Sippe versklavt hatten, heimzahlen. Ich muss sagen, seit dem der Okwach uns begleitet lernte ich auch die Schwarzpelze besser zu verstehen. Wie sie dachten, was ihnen wichtig war und natürlich lernte ich jeden Tag mehr orkische Wörter. Thurazz selbst hielt mich für schwach. Aber wohl auch nur, weil er noch nicht verstand, dass ich den Ogergeist und den niederen Dämon beschworen hatte und sonst eher keine für ihn sichtbaren Zauber wirkte. Dass ich ihn mit zwei ausgestreckten Fingern töten konnte, würde er erfahren, wenn er einen Fehler machen sollte.
Geheime Drehtür
Wir kamen in eine weitere große Halle, die vom Schein mehrerer Feuer und Fackeln erhellt war. Wir brachten auch hier alle Orkwachen um und bedienten uns an den Fackeln, mit denen wir endlich genug Licht zur Verfügung hatten.
Ja, wir fanden sogar die Waffenkammer mit kistenweise unterschiedlichster Waffen und Rüstungen.
Eine der Kisten war sogar erstaunlicherweise mit einem Ignifaxius gesichert. Aber Gurbosch, der vor kurzem seinen Asthenilring in einem Beutel der Orks wiedergefunden hatte, nahm keinen Schaden durch das magische Feuer, das ihn umhüllte. Wir fanden diverses Leder- und Plattenzeug für die Beine, Arme und Schultern, die unsere Rüstungen komplettierten.
Etwas weiter stießen wir auf einen, aus einem Block gehauenen Tairach-Altar. Auf der Oberseite war eine flache Mulde, in der sich die Reste von getrocknetem Blut befanden.
Den ketzerischen Schrein hinter uns lassend bewegten wir uns weiter durch die Gänge und Korridore der alten Feste. Wir stießen immer wieder auf Fallen, darunter auch Fallgruben, deren Verlauf unser Zwerg uns anhand der Bodenfugen zeigte. Die Sinnenschärfe und der Gefahrensinn des Ambosszwerges waren hier Goldwert, so dass wir alle Fallen umgehen konnten.
4. Ingerimm 1011 BF, Tsa-Stunde, Blutzinnen-Festung
Das Ausmaß der Blutzinnenfestung war schier unglaublich und vergleichbar mit der Größe der Finsterkoppenbinge. Wir hatten angefangen eine Karte zu zeichnen um uns nicht völlig zu verirren. Und dann endlich fanden wir eine Kiste mit unseren Ritualgegenständen. Meinen Zauberstab, Rhenayas Hexenkessel mit seinen drei Kesselzaubern und ihre drei Prügelbesen, Erinnilas Harfe und Seeleninstrument, den magischen Kräuterbeutel mit noch all unseren hilfreichen Kräutern darin und das vermutlich wichtigste - den Salamanderstein!
Die Auelfe versorgte alle unsere alten Wunden mit Büschelweise Wirselkraut und gab jedem von uns noch eine Handvoll Vierblättlige Einbeeren, die ebenfalls unsere Heilung förderten. Aber gerade so viel, dass wir nicht von den Einbeeren süchtig wurden. Da achtete die Elfe immer peinlich genau drauf. Sie verteilte auch Thonnys an die Kriegshexe und sich selbst, da die beiden nur mit Hilfe dieses Krautes eine Astrale Meditation durchführen konnten, um ihre Zauberkräfte noch schneller zu regenerieren, während ich als vollausgebildeter Magier derartige Hilfsmittel natürlich nicht nötig hatte und mich allein durch meinen überlegenen Geist und Intellekt in eine solche Meditation versetzen konnte.
Mehr Waffen!
Dann machten wir den zweitwichtigsten Fund. In einer weiteren Truhe lagen alle unsere magischen Waffen!
Artherions Bogen und Schwert, der Zweihänder des Windes, die Höllenbarde aus Hiltorp, der Teleport-Wurfdolch, die magische Kräutersichel, der Speer Spinnenbiss aus der Spinnenhöhle zwischen Skjal und Ottarja, der Silberstreitkolben aus der verfallenen Herberge, die Berserker Orknase aus dem Haus der Kapitäne, das Große Stachel Uuz'Dornak aus dem Sumpf des Vergessens, das Nostrianer Bastardschwert aus Manrek, das Schwert Blutgriff aus der Drachenhöhle, das Kurzschwert Sila-Thara und das damals von mir entfluchte Bastardschwert aus Daspota. Man konnte mit absoluter Sicherheit sagen, dass wohl noch niemals derart viele und mächtige magische Waffen zusammen in einer Truhe gelegen hatten. Die Orks waren sich nicht bewusst, was für einen Schatz sie da eigentlich gehabt hatten. Aber das war noch nicht genug! Denn ganz unten in der Truhe lagen noch unsere drei Kraftgürtel, drei Totenkopfgürtel, mein Beschwörergürtel der die Dauer meiner Beschwörungen verlängerte, der Magische Wasserschlauch der uns nun wieder alle mit unerschöpflich viel Wasser versorgen würde und das Garaldsson-Kettenhemd aus der Daspota Schatzhöhle, das sich Gerbod sogleich anzog. Unsere größte Sorge um unsere magischen Waffen hatte ein Ende. Wir würden die Orken der Feste das Fürchten lehren!
Truhen und Kisten mit unseren magischen Waffen
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#405. Ingerimm 1011 BF, Hesinde-Stunde, Blutzinnen-Festung
Wir nahmen uns vor den Orken zu Schaden wo wir nur konnten. Und dieser Schaden musste nachhaltig sein, also auch noch Wirken, wenn wir diese Feste schon lange verlassen hatten. Die Schwarzpelze sollten hier nichts mehr vorfinden was ihnen nutzen und dem Svelltland schaden könnte.
Wir fanden das schwere Kriegsgerät der Streitoger: Monströse Kriegshämmer, riesige Keulen, überdimensionale Äxte und Kriegsflegel. All diese Waffen waren für Menschen oder gar Zwerge natürlich zu schwer und im Kampf nicht zu führen. Aber wir konnten sie zerstören. Wir zerschlugen die hölzernen Waffengriffe oder machten die scharfen Axtköpfe durch meinen Zauber Hartes schmelze - Starres fliesse für alle Zeiten unbrauchbar. Das dauerte zwar eine ganze Weile, aber es gelang uns alle schweren Waffen der Oger in einen Haufen nutzlosen Schrott zu verwandeln. Und nebenbei hatte ich dadurch die Möglichkeit diesen Zauber ausgiebig zu testen, da ich diesen noch nie zuvor derart sinnvoll einsetzen konnte.
Ogerwaffen
Auf unserem Zerstörungszug entdeckte Gurbosch einen hauchdünnen Stolperdraht, der nur wenige Fingerbreit über dem Boden gespannt war und vermutlich einen Alarm auslöste, den wir aber einfach absichtlich auslösten. Sollten sie doch kommen! Wie zu erwarten war, reagierte aber bereits niemand mehr auf diesen. Lediglich kleinere versprengte Orkgruppen waren noch übrig. Von einer koordinierten Verteidigung der Blutzinnen-Festung war nichts mehr zu erkennen. Nach unserem Sieg in der zentralen Haupthalle war die Feste im Grunde gefallen.
Wir erreichten die Stallungen in Form grob gezimmerter Pferdeboxen. Die Orklandponys der Schwarzpelze waren aber nirgends zu sehen. Sie waren wohl ausgeritten für eine Kommandoaktion oder schlicht und einfach um die umliegenden Weiler im Tal östlich der Blutzinnen zu strafen. Es war nur eine Frage der Zeit bis diese wieder zurück sein würden. Das Reitgetier der Orken sollte dann aber nichts mehr zu fressen vorfinden. Das hier deponierte Heu, war schnell entflammt und ein beißender Qualm breitete sich schnell aus. Und wenn dabei die ganze Feste in Flammen aufging, es war uns egal.
Die Pferdetränke wuchteten wir um und schütteten so das ganze Wasser aus, damit dieses auch nicht mehr zum Löschen des Brandes würde nutzen können. Das Feuer sprang auf die nahen Fässer über und brannte bald lichterloh. Der Rauch wurde immer stärker.
Der Rauch breitet sich aus und kriecht über die Korridore der Blutzinnen-Feste
In nicht allzu großer Ferne hörten wir Hundegebell der orkischen Kriegshunde, die wohl aufgrund des Rauches unruhig geworden waren. Wir folgten dem wilden Gebell bis wir die verschlossenen Zwinger in diesem Bereich der Feste fanden. Die Badoc-Elfe ergriff ohne zu zögern ihren Spinnenbiss-Speer und erstach minutenlang einen knurrenden Hund nach dem anderen nieder, solange bis es unheimlich still geworden war und sich in den Käfigen nichts mehr regte. Die Spinnentöterin kannte kein Erbarmen.
Über die naheliegenden ledernen Hunderüstungen schüttete Swanja eine Phiole Goldleim, der die Lederharnische nach und nach zersetzte, bis nur unbrauchbare blubbernde Überreste vorhanden waren. Diese Rüstungen würden auch zukünftige Kriegshunde nicht mehr schützen.
Das Hundefutter von zweifelhaftem Geruch und noch zweifelhafterer, vermutlich menschlicher Herkunft, beträufelte unser Giftzwerg mit den letzten Giften aus der Folterkammer. Wohl bekomms!
Einen weiteren Gravesh-Schrein ließen wir wohlweißlich in Ruhe, was Thurazz uns dankte und den exzellent gearbeiteten Dolch, den wir bei diesem sahen, ließen wir auch wo er war. Dafür musste aber die Brazoragh-Statue dran glauben. Eine fast zweieinhalb Schritt hohe, steinerne Statue des orkischen Kriegsgottes, verziert mit allerlei Schmuck aus Kupfer und Messing, die in der Rechten einen Arbach trug. Mit wenigen wuchtigen Hieben war das ketzerische Götzenbild zerschlagen, bei dessen Zerstörung sich der Okwach zwar nicht beteiligte, uns aber auch nicht aufhielt.
Dann fanden wir in schweren, hölzernen Kisten das geraubte Belagerungsgerät der Orks. Zwei mechanische, sogenannte Hornissen, die große Bolzen verhältnismäßig schnell verschießen und ein komplettes Ross samt gepanzertem Reiter locker durchschlagen konnten. Wissen die Götter, wie die Schwarzpelze an dieses Kriegsgerät gelangt waren. Wir durchschnitten die Sehnen der beiden riesigen Armbrüste und Gurbosch blockierte ihren Lademechanismus, womit die Hornissen vollkommen unbrauchbar waren.
Fässer mit bis zum Rand gefülltem, zähflüssigem Pech, kippten wir aus und zündeten auch dieses mittels eines Ignifaxius Zaubers an, was die Qualm-Entwicklung noch weiter steigerte. Wir würden die Besatzer der Feste schon aus ihren Löchern treiben.
Alle Waffen eines jeden Waffenständers, den wir passierten, wurden zerschlagen oder in das brennende Pech geworfen, was sie ebenso unbrauchbar machte. Unsere Rache kannte keine Grenzen. Einer namenlosen Vielleibigen-Bestie gleich hinterließen wir nur Tod und Zerstörung auf unserem Weg, auf das die Orken den Tag verdammen würden, an dem sie ihren Dritten Orkensturm weg von Thorwal hin ins Svellttal gelenkt hatten.
Wir nahmen uns vor den Orken zu Schaden wo wir nur konnten. Und dieser Schaden musste nachhaltig sein, also auch noch Wirken, wenn wir diese Feste schon lange verlassen hatten. Die Schwarzpelze sollten hier nichts mehr vorfinden was ihnen nutzen und dem Svelltland schaden könnte.
Wir fanden das schwere Kriegsgerät der Streitoger: Monströse Kriegshämmer, riesige Keulen, überdimensionale Äxte und Kriegsflegel. All diese Waffen waren für Menschen oder gar Zwerge natürlich zu schwer und im Kampf nicht zu führen. Aber wir konnten sie zerstören. Wir zerschlugen die hölzernen Waffengriffe oder machten die scharfen Axtköpfe durch meinen Zauber Hartes schmelze - Starres fliesse für alle Zeiten unbrauchbar. Das dauerte zwar eine ganze Weile, aber es gelang uns alle schweren Waffen der Oger in einen Haufen nutzlosen Schrott zu verwandeln. Und nebenbei hatte ich dadurch die Möglichkeit diesen Zauber ausgiebig zu testen, da ich diesen noch nie zuvor derart sinnvoll einsetzen konnte.
Ogerwaffen
Auf unserem Zerstörungszug entdeckte Gurbosch einen hauchdünnen Stolperdraht, der nur wenige Fingerbreit über dem Boden gespannt war und vermutlich einen Alarm auslöste, den wir aber einfach absichtlich auslösten. Sollten sie doch kommen! Wie zu erwarten war, reagierte aber bereits niemand mehr auf diesen. Lediglich kleinere versprengte Orkgruppen waren noch übrig. Von einer koordinierten Verteidigung der Blutzinnen-Festung war nichts mehr zu erkennen. Nach unserem Sieg in der zentralen Haupthalle war die Feste im Grunde gefallen.
Wir erreichten die Stallungen in Form grob gezimmerter Pferdeboxen. Die Orklandponys der Schwarzpelze waren aber nirgends zu sehen. Sie waren wohl ausgeritten für eine Kommandoaktion oder schlicht und einfach um die umliegenden Weiler im Tal östlich der Blutzinnen zu strafen. Es war nur eine Frage der Zeit bis diese wieder zurück sein würden. Das Reitgetier der Orken sollte dann aber nichts mehr zu fressen vorfinden. Das hier deponierte Heu, war schnell entflammt und ein beißender Qualm breitete sich schnell aus. Und wenn dabei die ganze Feste in Flammen aufging, es war uns egal.
Die Pferdetränke wuchteten wir um und schütteten so das ganze Wasser aus, damit dieses auch nicht mehr zum Löschen des Brandes würde nutzen können. Das Feuer sprang auf die nahen Fässer über und brannte bald lichterloh. Der Rauch wurde immer stärker.
Der Rauch breitet sich aus und kriecht über die Korridore der Blutzinnen-Feste
In nicht allzu großer Ferne hörten wir Hundegebell der orkischen Kriegshunde, die wohl aufgrund des Rauches unruhig geworden waren. Wir folgten dem wilden Gebell bis wir die verschlossenen Zwinger in diesem Bereich der Feste fanden. Die Badoc-Elfe ergriff ohne zu zögern ihren Spinnenbiss-Speer und erstach minutenlang einen knurrenden Hund nach dem anderen nieder, solange bis es unheimlich still geworden war und sich in den Käfigen nichts mehr regte. Die Spinnentöterin kannte kein Erbarmen.
Über die naheliegenden ledernen Hunderüstungen schüttete Swanja eine Phiole Goldleim, der die Lederharnische nach und nach zersetzte, bis nur unbrauchbare blubbernde Überreste vorhanden waren. Diese Rüstungen würden auch zukünftige Kriegshunde nicht mehr schützen.
Das Hundefutter von zweifelhaftem Geruch und noch zweifelhafterer, vermutlich menschlicher Herkunft, beträufelte unser Giftzwerg mit den letzten Giften aus der Folterkammer. Wohl bekomms!
Einen weiteren Gravesh-Schrein ließen wir wohlweißlich in Ruhe, was Thurazz uns dankte und den exzellent gearbeiteten Dolch, den wir bei diesem sahen, ließen wir auch wo er war. Dafür musste aber die Brazoragh-Statue dran glauben. Eine fast zweieinhalb Schritt hohe, steinerne Statue des orkischen Kriegsgottes, verziert mit allerlei Schmuck aus Kupfer und Messing, die in der Rechten einen Arbach trug. Mit wenigen wuchtigen Hieben war das ketzerische Götzenbild zerschlagen, bei dessen Zerstörung sich der Okwach zwar nicht beteiligte, uns aber auch nicht aufhielt.
Dann fanden wir in schweren, hölzernen Kisten das geraubte Belagerungsgerät der Orks. Zwei mechanische, sogenannte Hornissen, die große Bolzen verhältnismäßig schnell verschießen und ein komplettes Ross samt gepanzertem Reiter locker durchschlagen konnten. Wissen die Götter, wie die Schwarzpelze an dieses Kriegsgerät gelangt waren. Wir durchschnitten die Sehnen der beiden riesigen Armbrüste und Gurbosch blockierte ihren Lademechanismus, womit die Hornissen vollkommen unbrauchbar waren.
Fässer mit bis zum Rand gefülltem, zähflüssigem Pech, kippten wir aus und zündeten auch dieses mittels eines Ignifaxius Zaubers an, was die Qualm-Entwicklung noch weiter steigerte. Wir würden die Besatzer der Feste schon aus ihren Löchern treiben.
Alle Waffen eines jeden Waffenständers, den wir passierten, wurden zerschlagen oder in das brennende Pech geworfen, was sie ebenso unbrauchbar machte. Unsere Rache kannte keine Grenzen. Einer namenlosen Vielleibigen-Bestie gleich hinterließen wir nur Tod und Zerstörung auf unserem Weg, auf das die Orken den Tag verdammen würden, an dem sie ihren Dritten Orkensturm weg von Thorwal hin ins Svellttal gelenkt hatten.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#416. Ingerimm 1011 BF, Phex-Stunde, Blutzinnen-Festung
In einem weiteren natürlichen Höhlen-Abschnitt, der ebenfalls Steinschlaggefährdet war, fanden wir die bleichen Reste eines Skeletts, das unter herabgestürztem Geröll herausragte. Wir räumten den Schutt beiseite und legten nach geraumer Zeit, die wir nun ja hatten, einen traurigen Haufen Knochen frei. Es handelte sich um das Skelett eines zwergischen Abenteurers, der hier von einem Einsturz überrascht worden war. Man erkannte noch die Reste eines Kettenhemdes, ein paar verrottete Lederriemen, eine zerschlagene Laterne, den Kopf einer großen Axt und einige Münzen. Die Überreste der Axt, bei der es sich um eine Barbarenstreitaxt handelte, eine eher ungewöhnliche Waffenwahl für einen Zwerg, waren von beeindruckender Arbeit. Swanja freute ich schon darauf diese im nächsten größeren Ort reparieren zu lassen, um dann damit noch mehr Orkschädel zu spalten und noch tiefere Wunden zu schlagen.
Zurück in der eigentlichen Feste, entdeckte Gurbosch ein volles Bierfass, dessen Deckel er öffnete um sich sogleich daran zu bedienen. Dann meinte er, an dessen Boden irgendetwas erblickt haben zu wollen. Neugierig stieg er tatsächlich einfach kopfüber in das riesige, mit Bier gefüllte Fass, nur um dann halbersaufend wie wild mit den Beinen zu zappeln. Das Fass geriet ins Schwanken, kippte um, zerbrach und ein riesiger Bierschwall ergoss sich über dem Boden und bildete eine große Lache. Der fast im Bier ertrunkene Zwerg, aber dennoch irgendwie glücklich aussehende Ambosszwerg rappelte sich auf und zeigte was sich in den Tiefen des Fasses befunden hatte. Eine Ratte...
In einer weiteren Truhe an anderer Stelle, fanden wir auch unsere noch fehlenden Rüstungen. Gurboschs Zwergenharnisch aus der Finsterkoppenbinge, den Baerhag Lederharnisch und das alte Hervorragende Kettenhemd, das Gerbod lange Zeit getragen hatte. Aber auch all unsere Heil- und Zaubertränke kamen wieder zum Vorschein, zusammen mit diversen anderen stärkenden Attributo-Tränken, meinem Anti-Krankheitselixier, Salben und einigen Giften, die der Zwerg vor der Gefangennahme immer bei sich getragen hatte. All unsere Ausrüstung war nun wieder komplett, sofern wir das überblicken konnten. Nur die ganzen Pfeile mit den besonderen Spitzen von Erinnila fehlten noch. Diese hatten aber vermutlich die Orks schon lange bei der Jagd auf Tier oder Mensch verbraucht.
Die lange Treppe
Die Orks, die wir aufstöberten, wurden immer geringer an der Zahl, bis wir keinen mehr fanden. Wir hatten tatsächlich alle Orks der Feste erschlagen, was sicher weit über einhundert an der Zahl waren. Blieben nur noch die mit Netzen versperrten natürlichen Höhlen, die wir am Anfang hinter der Geheimtür gefunden hatten.
Es dauerte etwas, bis wir den Weg zurück wieder gefunden hatten, aber dann endlich standen wir wieder vor den Netzen. Diesmal aber in voller Montur und magischer Bewaffnung.
Wir durchtrennten die Spinnennetze und kamen in eine große natürliche Höhle. Im Dunkeln war hier und da ein Glitzern zu erkennen. Der Geruch, der hier in der Luft lag, beraubte uns fast unseres Atems. Er war der Geruch von Tod, Moder und Höhlenspinnen. Erinnila konnte nur mit einem vor die Nase gebundenem Tuch weitergehen.
Nach vielen niedergemetzelten Spinnen, die hier offenbar ihren Bau verteidigten, standen wir vor einem Nest aus Abfall, in dem Dutzende von kleinen Spinnen umherkrabbelten. Die Spinnentöterin begann sofort damit alle kleinen Spinnen zu zertrampeln und das Nest mit ihrem Speer Spinnenbiss bis zur Unkenntlichkeit zu zerwühlen. Dann hörten wir hinter uns ein seltsam pfeifendes Geräusch. Wir schnellten herum und erblickten die Spinnenkönigin! Das gewaltige Tier, bei dem es sich womöglich sogar um die Tierkönigin aller Höhlenspinnen handelte, näherte sich mit mächtigen Bewegungen ihrer mehre Schritt langen Beine und starrte uns einen Moment reglos durch ihre zahllosen Augen an. Dieses vermutlich erste Exemplar seiner Art, das wohl noch aus dem Dritten Zeitalter stammte, war mindestens vier Schritt hoch und füllte den gesamten Gang hinter uns aus, so dass an eine Flucht nicht mehr zu denken war. Den Sagen nach soll einst Reißgram, einer der schwarzen Himmelswölfe und Mitglied der Wilden Jagd, derartige Tierkönig-Geschöpfe erschaffen haben, und Tsatuaria sie mit dem Geschenk der Unsterblichkeit versehen haben.
Spinnengelege
Geistesgegenwärtig erinnerte ich mich an die Fadenschein-Tränke aus der Kammer des Hochschamanen und an die dortigen Wandmalereien. Ich rief Gurbosch, Gerbod und Swanja an, diese augenblicklich und ohne es zu hinterfragen zu trinken. Mit einer Grimasse würgten unsere Kämpfer die übelriechende, weiße Flüssigkeit hinunter und gingen dann in Kampfhaltung.
Die Spinnentöterin eröffnete den Kampf und feuerte ihre ersten Pfeile in Richtung der Augen der gewaltigen Tierkönigin. Diese wich den meisten jedoch unbeeindruckt aus.
Die Thorwalerin nutzte nun aber diese Ablenkung und schleuderte eine ihrer Goldleim-Phiolen, die dampfend auf dem Leib der majestätischen Spinne zerplatzte! Das schwachgelbe, zähfließende Kontakt- und Waffengift der Naftanstaude ätzte sich sogleich durch den harten Panzer. Die aufkreischende Spinne rächte sich sofort mit einem Biss in den Wurfarm der Thorwalerin und pumpte ihr todbringendes Gift in deren Leib. Doch das Gift der Spinnenkönigin verfehlte seine Wirkung. Der Fadenschein-Trank des Orkschamanen wirkte tatsächlich!
Gurbosch ließ mit diesem Wissen seiner Raserei nun freien Lauf und hackte sich, ohne auf seine Deckung zu achten, mit seiner Berserker Orknase durch die Beine der Spinne. Dabei wurde er zwar gleich mehrmals gebissen, aber auch bei ihm hatte das Gift keine Wirkung und sein Zwergenharnisch hielt das Gröbste ab.
Gerbod holte mit dem Zweihänder des Windes zu wuchtigen Schlägen aus und führte seine Waffe als hätte sie nur das Gewicht eines Schwertes. Er hackte gezielt auf jene Stellen, in die der Goldleim sich durch die Panzerung der Spinne gefressen hatte.
Swanja schlug ihre Barbarenstreitaxt aus dem Ogerlager in die haarige Flanke des Untiers, versuchte aber dennoch nicht erneut getroffen zu werden. Auch sie merkte, dass der Goldleim nun immer mehr Wirkung zeigte und den chitinartigen Panzer mehr und mehr auflöste, was der Tierkönigin unfassbare Schmerzen bereiten musste.
Thurazz, der nicht unter einer schützenden Trankwirkung stand, hielt ich mit meinem Zauberstab zurück und deutete ihm hinten zu bleiben. Dies war nicht sein Kampf.
Rhenaya überlegte ihre Prügelbesen loszulassen, aber für diese war einfach kein Platz unter diesen beengten Kampfverhältnissen, in die die Spinne uns getrieben hatte.
Dann stürmte die Badoc-Elfe, die ebenfalls nicht geschützt war, mutig mit ihrem Speer vor und griff die Tierkönigin einfach frontal an. Der dämonische, immer vor Gift triefende Speer des gehörnten Mactans, durchbohrte den Leib und ließ die Königin zuckend vor dämonischem Gift verenden. Die Spinnentöterin hatte ihrem Namen mal wieder alle Ehre gemacht. Die Tierkönigin war besiegt.
Die Auelfe zeigte sich nach ihrem Sieg aber nicht sonderlich glücklich. Hatte sie doch ein uraltes, vermutliches einzigartiges halbgöttliches Spinnenwesen getötet, das eigentlich nur ihre Brut vor uns verteidigt hatte. Ihr wurde wohl klar, dass wir in diesem Fall die Aggressoren und Eindringlinge gewesen waren. Doch dann zeigte sich wieder ihr Lolgramoth-Fluch. Kalt schüttelte sie die Innereien der Spinne von ihrem Speer und trieb uns an unseren Weg ohne eine unnötige fortzusetzen. Sie warf den anderen vor, dass ausgerechnet sie keine der drei vor Gift schützenden Fadenscheintränken bekommen hatte, obwohl doch sie diejenige sei, die über die meiste Erfahrung im Kampf gegen Spinnen verfügte. Der Zwerg, immer noch leicht wütend vom zurückliegenden Kampf, spie der Elfe verächtlich vor die Füße und warf ihr vor, dass er schließlich schon unzählige Feinde getötet hatte, als sie noch Harfe spielend und singend in ihren Auen gehockt hatte. Auch Gerbod und Swanja fühlten ihre Mitwirkung beim eben erreichten Sieg nun geschmälert und stiegen in die Streitigkeiten ein.
Ich hingegen machte mir eifrig Notizen über die Wirkung des Lolgramoth-Fluchs durch das Rapier der Elfin, der gerade seine Wirkung zeigte. Die Macht des Herrn der Ruhelosigkeit, Gebieter der Ghumai-Kal, Säher der Zwietracht und Widersachers der Travia, der im Zhayad auch Thezzphai genannt wurde, war genau wie im Buch Tractatus contra Daemones beschrieben. Noch sah ich aber keinen Anlass einzugreifen.
In einem weiteren natürlichen Höhlen-Abschnitt, der ebenfalls Steinschlaggefährdet war, fanden wir die bleichen Reste eines Skeletts, das unter herabgestürztem Geröll herausragte. Wir räumten den Schutt beiseite und legten nach geraumer Zeit, die wir nun ja hatten, einen traurigen Haufen Knochen frei. Es handelte sich um das Skelett eines zwergischen Abenteurers, der hier von einem Einsturz überrascht worden war. Man erkannte noch die Reste eines Kettenhemdes, ein paar verrottete Lederriemen, eine zerschlagene Laterne, den Kopf einer großen Axt und einige Münzen. Die Überreste der Axt, bei der es sich um eine Barbarenstreitaxt handelte, eine eher ungewöhnliche Waffenwahl für einen Zwerg, waren von beeindruckender Arbeit. Swanja freute ich schon darauf diese im nächsten größeren Ort reparieren zu lassen, um dann damit noch mehr Orkschädel zu spalten und noch tiefere Wunden zu schlagen.
Zurück in der eigentlichen Feste, entdeckte Gurbosch ein volles Bierfass, dessen Deckel er öffnete um sich sogleich daran zu bedienen. Dann meinte er, an dessen Boden irgendetwas erblickt haben zu wollen. Neugierig stieg er tatsächlich einfach kopfüber in das riesige, mit Bier gefüllte Fass, nur um dann halbersaufend wie wild mit den Beinen zu zappeln. Das Fass geriet ins Schwanken, kippte um, zerbrach und ein riesiger Bierschwall ergoss sich über dem Boden und bildete eine große Lache. Der fast im Bier ertrunkene Zwerg, aber dennoch irgendwie glücklich aussehende Ambosszwerg rappelte sich auf und zeigte was sich in den Tiefen des Fasses befunden hatte. Eine Ratte...
In einer weiteren Truhe an anderer Stelle, fanden wir auch unsere noch fehlenden Rüstungen. Gurboschs Zwergenharnisch aus der Finsterkoppenbinge, den Baerhag Lederharnisch und das alte Hervorragende Kettenhemd, das Gerbod lange Zeit getragen hatte. Aber auch all unsere Heil- und Zaubertränke kamen wieder zum Vorschein, zusammen mit diversen anderen stärkenden Attributo-Tränken, meinem Anti-Krankheitselixier, Salben und einigen Giften, die der Zwerg vor der Gefangennahme immer bei sich getragen hatte. All unsere Ausrüstung war nun wieder komplett, sofern wir das überblicken konnten. Nur die ganzen Pfeile mit den besonderen Spitzen von Erinnila fehlten noch. Diese hatten aber vermutlich die Orks schon lange bei der Jagd auf Tier oder Mensch verbraucht.
Die lange Treppe
Die Orks, die wir aufstöberten, wurden immer geringer an der Zahl, bis wir keinen mehr fanden. Wir hatten tatsächlich alle Orks der Feste erschlagen, was sicher weit über einhundert an der Zahl waren. Blieben nur noch die mit Netzen versperrten natürlichen Höhlen, die wir am Anfang hinter der Geheimtür gefunden hatten.
Es dauerte etwas, bis wir den Weg zurück wieder gefunden hatten, aber dann endlich standen wir wieder vor den Netzen. Diesmal aber in voller Montur und magischer Bewaffnung.
Wir durchtrennten die Spinnennetze und kamen in eine große natürliche Höhle. Im Dunkeln war hier und da ein Glitzern zu erkennen. Der Geruch, der hier in der Luft lag, beraubte uns fast unseres Atems. Er war der Geruch von Tod, Moder und Höhlenspinnen. Erinnila konnte nur mit einem vor die Nase gebundenem Tuch weitergehen.
Nach vielen niedergemetzelten Spinnen, die hier offenbar ihren Bau verteidigten, standen wir vor einem Nest aus Abfall, in dem Dutzende von kleinen Spinnen umherkrabbelten. Die Spinnentöterin begann sofort damit alle kleinen Spinnen zu zertrampeln und das Nest mit ihrem Speer Spinnenbiss bis zur Unkenntlichkeit zu zerwühlen. Dann hörten wir hinter uns ein seltsam pfeifendes Geräusch. Wir schnellten herum und erblickten die Spinnenkönigin! Das gewaltige Tier, bei dem es sich womöglich sogar um die Tierkönigin aller Höhlenspinnen handelte, näherte sich mit mächtigen Bewegungen ihrer mehre Schritt langen Beine und starrte uns einen Moment reglos durch ihre zahllosen Augen an. Dieses vermutlich erste Exemplar seiner Art, das wohl noch aus dem Dritten Zeitalter stammte, war mindestens vier Schritt hoch und füllte den gesamten Gang hinter uns aus, so dass an eine Flucht nicht mehr zu denken war. Den Sagen nach soll einst Reißgram, einer der schwarzen Himmelswölfe und Mitglied der Wilden Jagd, derartige Tierkönig-Geschöpfe erschaffen haben, und Tsatuaria sie mit dem Geschenk der Unsterblichkeit versehen haben.
Spinnengelege
Geistesgegenwärtig erinnerte ich mich an die Fadenschein-Tränke aus der Kammer des Hochschamanen und an die dortigen Wandmalereien. Ich rief Gurbosch, Gerbod und Swanja an, diese augenblicklich und ohne es zu hinterfragen zu trinken. Mit einer Grimasse würgten unsere Kämpfer die übelriechende, weiße Flüssigkeit hinunter und gingen dann in Kampfhaltung.
Die Spinnentöterin eröffnete den Kampf und feuerte ihre ersten Pfeile in Richtung der Augen der gewaltigen Tierkönigin. Diese wich den meisten jedoch unbeeindruckt aus.
Die Thorwalerin nutzte nun aber diese Ablenkung und schleuderte eine ihrer Goldleim-Phiolen, die dampfend auf dem Leib der majestätischen Spinne zerplatzte! Das schwachgelbe, zähfließende Kontakt- und Waffengift der Naftanstaude ätzte sich sogleich durch den harten Panzer. Die aufkreischende Spinne rächte sich sofort mit einem Biss in den Wurfarm der Thorwalerin und pumpte ihr todbringendes Gift in deren Leib. Doch das Gift der Spinnenkönigin verfehlte seine Wirkung. Der Fadenschein-Trank des Orkschamanen wirkte tatsächlich!
Gurbosch ließ mit diesem Wissen seiner Raserei nun freien Lauf und hackte sich, ohne auf seine Deckung zu achten, mit seiner Berserker Orknase durch die Beine der Spinne. Dabei wurde er zwar gleich mehrmals gebissen, aber auch bei ihm hatte das Gift keine Wirkung und sein Zwergenharnisch hielt das Gröbste ab.
Gerbod holte mit dem Zweihänder des Windes zu wuchtigen Schlägen aus und führte seine Waffe als hätte sie nur das Gewicht eines Schwertes. Er hackte gezielt auf jene Stellen, in die der Goldleim sich durch die Panzerung der Spinne gefressen hatte.
Swanja schlug ihre Barbarenstreitaxt aus dem Ogerlager in die haarige Flanke des Untiers, versuchte aber dennoch nicht erneut getroffen zu werden. Auch sie merkte, dass der Goldleim nun immer mehr Wirkung zeigte und den chitinartigen Panzer mehr und mehr auflöste, was der Tierkönigin unfassbare Schmerzen bereiten musste.
Thurazz, der nicht unter einer schützenden Trankwirkung stand, hielt ich mit meinem Zauberstab zurück und deutete ihm hinten zu bleiben. Dies war nicht sein Kampf.
Rhenaya überlegte ihre Prügelbesen loszulassen, aber für diese war einfach kein Platz unter diesen beengten Kampfverhältnissen, in die die Spinne uns getrieben hatte.
Dann stürmte die Badoc-Elfe, die ebenfalls nicht geschützt war, mutig mit ihrem Speer vor und griff die Tierkönigin einfach frontal an. Der dämonische, immer vor Gift triefende Speer des gehörnten Mactans, durchbohrte den Leib und ließ die Königin zuckend vor dämonischem Gift verenden. Die Spinnentöterin hatte ihrem Namen mal wieder alle Ehre gemacht. Die Tierkönigin war besiegt.
Die Auelfe zeigte sich nach ihrem Sieg aber nicht sonderlich glücklich. Hatte sie doch ein uraltes, vermutliches einzigartiges halbgöttliches Spinnenwesen getötet, das eigentlich nur ihre Brut vor uns verteidigt hatte. Ihr wurde wohl klar, dass wir in diesem Fall die Aggressoren und Eindringlinge gewesen waren. Doch dann zeigte sich wieder ihr Lolgramoth-Fluch. Kalt schüttelte sie die Innereien der Spinne von ihrem Speer und trieb uns an unseren Weg ohne eine unnötige fortzusetzen. Sie warf den anderen vor, dass ausgerechnet sie keine der drei vor Gift schützenden Fadenscheintränken bekommen hatte, obwohl doch sie diejenige sei, die über die meiste Erfahrung im Kampf gegen Spinnen verfügte. Der Zwerg, immer noch leicht wütend vom zurückliegenden Kampf, spie der Elfe verächtlich vor die Füße und warf ihr vor, dass er schließlich schon unzählige Feinde getötet hatte, als sie noch Harfe spielend und singend in ihren Auen gehockt hatte. Auch Gerbod und Swanja fühlten ihre Mitwirkung beim eben erreichten Sieg nun geschmälert und stiegen in die Streitigkeiten ein.
Ich hingegen machte mir eifrig Notizen über die Wirkung des Lolgramoth-Fluchs durch das Rapier der Elfin, der gerade seine Wirkung zeigte. Die Macht des Herrn der Ruhelosigkeit, Gebieter der Ghumai-Kal, Säher der Zwietracht und Widersachers der Travia, der im Zhayad auch Thezzphai genannt wurde, war genau wie im Buch Tractatus contra Daemones beschrieben. Noch sah ich aber keinen Anlass einzugreifen.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#427. Ingerimm 1011 BF, Phexen-Stunde, Blutzinnen-Gebirge
Nachdem wir die komplette Blutzinnen-Feste erkundet, jeden Ork erschlagen und die Feste halb ausgeräuchert hatten, kehrten wir zurück zum Zellentrakt und der Folterkammer. Dort trafen wir tatsächlich auch auf Praiodan vom Tann, von Korima jedoch fehlte jede Spur. Der Tiefhusener Hauptmann erklärte, dass er irgendwann in den letzten Tagen gezwungen war Wasser zu besorgen. Als er zurückkehrte sah er nur noch das eine, durch einen Alarm aufgescheuchte, Ork-Patrouille in Begleitung zweier Oger und eines orkischen Kampfhundes die, immer noch halb bewusstlose, Doppelsöldnerin in der Folterkammer entdeckt hatte. Mit Schrecken hatte er mit ansehen müssen, wie die Orks Korima den Menschenfressern und dem Hund zum Fraß vorwarfen. Nur mit einem Dolch bewaffnet und völlig allein hätte sein Eingreifen nur bewirkt, dass die Oger danach noch gesättigter gewesen wären. Gebrochen ließ er den Kopf hängen. Entsetzt schlugen wir das Boronsrad und beteten, dass die Söldnerin an Kors Seite in der letzten Schlacht streiten würde. Wir würden unsere tapfere und äußerst loyale Gefährtin vermissen, in der nächsten Taverne auf sie trinken und ihren heldenhaften Geschichten zu einem ewigem Vermächtnis verhelfen.
Den Rest des Tages waren wir alle recht still. Thurazz konnte unsere Trauer über ihren Verlust nicht verstehen. Immerhin sei sie ja nur ein nicht mehr ganz so junges und bereits vernarbtes "Weibchen" gewesen, das zudem offenbar wenig konstitutiv gewesen war. Dies nahmen wir zum Anlass, dass es nun an der Zeit war, dass der Okwach seiner eigenen freien Wege gehen solle. Damit hatten wir zwei Gefährten verloren, aber in Form von Praiodan vom Tann einen neuen hinzugewonnen, der uns auch gerne außerhalb der Blutzinnen-Festung weiter begleiten wollte. Gerbod gab ihm ein meisterhaft geschmiedetes Langschwert und ein langes Kettenhemd und Plattenzeug samt Topfhelm.
Über eine flache Rampe verließen wir die Feste in der wir so viel Leid erfahren, aber auch gesät hatten. Das Tal vor uns war vom Mondlicht erhellt. Wir hatten es geschafft. In sicherer Entfernung legten wir dann erst einmal eine ausgiebige Rast ein und genossen seit langem wieder den freien Himmel über uns.
Am nächsten Morgen fühlten wir uns aber gar nicht gut. Nachdem die Anspannung von uns abgefallen war, waren wir ausgelaugt und hatten auch kaum geschlafen, da uns Korimas Tod wohl mehr zu schaffen machte, als wir uns eingestanden. Einzig Praiodan schien es wieder besser zu gehen. "Lasst die Köpfe nicht so hängen", sagte er. "Kommt, wir sollten weitergehen."
8. Ingerimm 1011 BF, Firuns-Stunde, Blutzinnen-Gebirge
Auch am nächsten Tag hatte sich nur Praiodan als einziger gut erholt. Während er schon seine Sachen zusammen gepackt und zum Aufbruch bereit war, musste der Rest von uns sich eher zum Weitergehen zwingen.
Der Weg folgte einem Tal, das tiefer in die Berge führte und dessen Wände immer steiler wurden. Ein um das andere Mal ergaben sich Stellen, die ideal für einen Hinterhalt gewesen wären. Vorsichtig nach vorne sichernd passierten wir das Gebiet und wandten uns wieder mehr Richtung Rahja.
Vor uns verlor sich der Weg in einem grau-braunen Feld aus getrocknetem Schlamm und Geröll, so als hätten heftige Regenfälle einen Erdrutsch im Gebirge ausgelöst und die Lawine den Weg unter sich begraben. Wir gingen natürlich furchtlos trotzdem weiter. Vermutlich war ich auch der Einzige, der ein paar Blessuren vom Ausrutschen auf dem Geröll davon trug.
13. Ingerimm 1011 BF, Tsa-Stunde, Sibra
Sibra
Nach vielen Tagen, in denen wir im Gebirge umhergeirrt waren und nicht wirklich wussten wo wir überhaupt waren, erreichten wir am späten Nachmittag Sibra kurz vor der Mündung des Orkval in den Svellt. Das kleine Sibra konnte man nicht wirklich als Dorf bezeichnen. Es gab nur ein paar Hütten, die um einen Tsa-Tempel, auf einer kleinen Lichtung im Wald, herum errichtet worden waren und noch nicht mal eine richtige Straße verlief durch den Ort. Die Orks mussten den Tempel und die Umbauten offensichtlich übersehen haben, da es auch uns fast so ergangen wäre, hätte Erinnila nicht solch gute Augen.
Im Tempel der Erneuerung selbst staunten wir nicht schlecht. Durch eine Vielzahl bunter Butzenglasfenster fiel das späte Sonnenlicht herein und ließ den Gebetsraum in Tsa gefälligen Regenbogenfarben erstrahlen. Vor dem Altar tanzte ein jugendlicher Geweihter mit einer Schar Kinder Ringelreih, wobei wir uns fragten wo diese Kinder überhaupt herkamen. eine ebenfalls sehr junge Geweihte namens Lanja Ponder begrüßte uns und spielte derweil mit einer Eidechse auf ihrer Hand. Unser wehrhaftes Antlitz verschreckte die beiden Geweihten zwar, aber von Gurboschs Höllenaxt, die durch ihr magisches Metall Mindorium ebenfalls in bunten Farben erstrahlte, waren sie dann doch irgendwie angetan.
Da es keine Herberge gab, mussten wir unser Lager einfach auf der Straße aufschlagen. Soviel zur Zivilisation.
Gerbod versuchte öfter mit Praiodan ins Gespräch zu kommen, was er vor seinem Leben als Hauptmann so gemacht hatte und auf welcher Krieger-Akademie er gewesen war. Aber der Hauptmann von Tiefhusen war nicht so gesprächig oder wechselte das Thema. Er hingegen fragte uns, was denn eigentlich unser Ziel sei und was wir vor hatten? Gerbod wollte gerade ansetzen, als ich ihm mit einem subtilen Handzeichen verstummen ließ. Unsere wahren Ziele, neben dem Kampf gegen die Schwarzpelze sollten den Hauptmann erst einmal nicht interessieren.
Seit unserem Aufenthalt in der Blutzinnen-Feste leuchtete meine Kristallkugel durch den vierten Kugelzauber grellrot auf, was ein Zeichen für starke Wellen des Hasses und der Mordlust waren, die gegen mich gerichtet waren. Die Reichweite betrug einundzwanzig Schritt. Innerhalb der Feste wunderte ich mich darüber nicht. Vermutete ich doch noch irgendwo einen Ork oder dergleichen in der Finsternis. Aber hier draußen, schon tagelang entfernt von der Feste und unter freiem Himmel mit weitem Blick in alle Richtungen, war klar, dass der Hass von jemandem innerhalb der Gruppe kommen musste. Und seltsamerweise hatten wir auch in den ganzen zurückliegenden Tagen nicht gut geschlafen. Das war der Fall, seit der Hauptmann uns begleitete.
Nachdem wir die komplette Blutzinnen-Feste erkundet, jeden Ork erschlagen und die Feste halb ausgeräuchert hatten, kehrten wir zurück zum Zellentrakt und der Folterkammer. Dort trafen wir tatsächlich auch auf Praiodan vom Tann, von Korima jedoch fehlte jede Spur. Der Tiefhusener Hauptmann erklärte, dass er irgendwann in den letzten Tagen gezwungen war Wasser zu besorgen. Als er zurückkehrte sah er nur noch das eine, durch einen Alarm aufgescheuchte, Ork-Patrouille in Begleitung zweier Oger und eines orkischen Kampfhundes die, immer noch halb bewusstlose, Doppelsöldnerin in der Folterkammer entdeckt hatte. Mit Schrecken hatte er mit ansehen müssen, wie die Orks Korima den Menschenfressern und dem Hund zum Fraß vorwarfen. Nur mit einem Dolch bewaffnet und völlig allein hätte sein Eingreifen nur bewirkt, dass die Oger danach noch gesättigter gewesen wären. Gebrochen ließ er den Kopf hängen. Entsetzt schlugen wir das Boronsrad und beteten, dass die Söldnerin an Kors Seite in der letzten Schlacht streiten würde. Wir würden unsere tapfere und äußerst loyale Gefährtin vermissen, in der nächsten Taverne auf sie trinken und ihren heldenhaften Geschichten zu einem ewigem Vermächtnis verhelfen.
Den Rest des Tages waren wir alle recht still. Thurazz konnte unsere Trauer über ihren Verlust nicht verstehen. Immerhin sei sie ja nur ein nicht mehr ganz so junges und bereits vernarbtes "Weibchen" gewesen, das zudem offenbar wenig konstitutiv gewesen war. Dies nahmen wir zum Anlass, dass es nun an der Zeit war, dass der Okwach seiner eigenen freien Wege gehen solle. Damit hatten wir zwei Gefährten verloren, aber in Form von Praiodan vom Tann einen neuen hinzugewonnen, der uns auch gerne außerhalb der Blutzinnen-Festung weiter begleiten wollte. Gerbod gab ihm ein meisterhaft geschmiedetes Langschwert und ein langes Kettenhemd und Plattenzeug samt Topfhelm.
Über eine flache Rampe verließen wir die Feste in der wir so viel Leid erfahren, aber auch gesät hatten. Das Tal vor uns war vom Mondlicht erhellt. Wir hatten es geschafft. In sicherer Entfernung legten wir dann erst einmal eine ausgiebige Rast ein und genossen seit langem wieder den freien Himmel über uns.
Am nächsten Morgen fühlten wir uns aber gar nicht gut. Nachdem die Anspannung von uns abgefallen war, waren wir ausgelaugt und hatten auch kaum geschlafen, da uns Korimas Tod wohl mehr zu schaffen machte, als wir uns eingestanden. Einzig Praiodan schien es wieder besser zu gehen. "Lasst die Köpfe nicht so hängen", sagte er. "Kommt, wir sollten weitergehen."
8. Ingerimm 1011 BF, Firuns-Stunde, Blutzinnen-Gebirge
Auch am nächsten Tag hatte sich nur Praiodan als einziger gut erholt. Während er schon seine Sachen zusammen gepackt und zum Aufbruch bereit war, musste der Rest von uns sich eher zum Weitergehen zwingen.
Der Weg folgte einem Tal, das tiefer in die Berge führte und dessen Wände immer steiler wurden. Ein um das andere Mal ergaben sich Stellen, die ideal für einen Hinterhalt gewesen wären. Vorsichtig nach vorne sichernd passierten wir das Gebiet und wandten uns wieder mehr Richtung Rahja.
Vor uns verlor sich der Weg in einem grau-braunen Feld aus getrocknetem Schlamm und Geröll, so als hätten heftige Regenfälle einen Erdrutsch im Gebirge ausgelöst und die Lawine den Weg unter sich begraben. Wir gingen natürlich furchtlos trotzdem weiter. Vermutlich war ich auch der Einzige, der ein paar Blessuren vom Ausrutschen auf dem Geröll davon trug.
13. Ingerimm 1011 BF, Tsa-Stunde, Sibra
Sibra
Nach vielen Tagen, in denen wir im Gebirge umhergeirrt waren und nicht wirklich wussten wo wir überhaupt waren, erreichten wir am späten Nachmittag Sibra kurz vor der Mündung des Orkval in den Svellt. Das kleine Sibra konnte man nicht wirklich als Dorf bezeichnen. Es gab nur ein paar Hütten, die um einen Tsa-Tempel, auf einer kleinen Lichtung im Wald, herum errichtet worden waren und noch nicht mal eine richtige Straße verlief durch den Ort. Die Orks mussten den Tempel und die Umbauten offensichtlich übersehen haben, da es auch uns fast so ergangen wäre, hätte Erinnila nicht solch gute Augen.
Im Tempel der Erneuerung selbst staunten wir nicht schlecht. Durch eine Vielzahl bunter Butzenglasfenster fiel das späte Sonnenlicht herein und ließ den Gebetsraum in Tsa gefälligen Regenbogenfarben erstrahlen. Vor dem Altar tanzte ein jugendlicher Geweihter mit einer Schar Kinder Ringelreih, wobei wir uns fragten wo diese Kinder überhaupt herkamen. eine ebenfalls sehr junge Geweihte namens Lanja Ponder begrüßte uns und spielte derweil mit einer Eidechse auf ihrer Hand. Unser wehrhaftes Antlitz verschreckte die beiden Geweihten zwar, aber von Gurboschs Höllenaxt, die durch ihr magisches Metall Mindorium ebenfalls in bunten Farben erstrahlte, waren sie dann doch irgendwie angetan.
Da es keine Herberge gab, mussten wir unser Lager einfach auf der Straße aufschlagen. Soviel zur Zivilisation.
Gerbod versuchte öfter mit Praiodan ins Gespräch zu kommen, was er vor seinem Leben als Hauptmann so gemacht hatte und auf welcher Krieger-Akademie er gewesen war. Aber der Hauptmann von Tiefhusen war nicht so gesprächig oder wechselte das Thema. Er hingegen fragte uns, was denn eigentlich unser Ziel sei und was wir vor hatten? Gerbod wollte gerade ansetzen, als ich ihm mit einem subtilen Handzeichen verstummen ließ. Unsere wahren Ziele, neben dem Kampf gegen die Schwarzpelze sollten den Hauptmann erst einmal nicht interessieren.
Seit unserem Aufenthalt in der Blutzinnen-Feste leuchtete meine Kristallkugel durch den vierten Kugelzauber grellrot auf, was ein Zeichen für starke Wellen des Hasses und der Mordlust waren, die gegen mich gerichtet waren. Die Reichweite betrug einundzwanzig Schritt. Innerhalb der Feste wunderte ich mich darüber nicht. Vermutete ich doch noch irgendwo einen Ork oder dergleichen in der Finsternis. Aber hier draußen, schon tagelang entfernt von der Feste und unter freiem Himmel mit weitem Blick in alle Richtungen, war klar, dass der Hass von jemandem innerhalb der Gruppe kommen musste. Und seltsamerweise hatten wir auch in den ganzen zurückliegenden Tagen nicht gut geschlafen. Das war der Fall, seit der Hauptmann uns begleitete.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#431. Rahja, 1011 BF, Phex-Stunde, Svellmia
Da der zwergische Diplomat Ingramosch auch in den Blutzinnen nicht aufzufinden war, richteten wir uns nun in jene Richtung, die wir eigentlich vermeiden wollten. Unser neues Ziel war nun das belagerte Lowangen, auch wenn der Weg dorthin noch weit war.
Der Boden wurde wieder feuchter und Erinnila, die uns wie immer in der Wildnis führte, stand bald bis zu den Knien im Schlamm. Die Sumpflöcher der westlichen Altsvelltsümpfe. Wir folgten genau den Schritten Auelfe, die hier wieder in ihrem Element war. Mit ihr als Führerin mussten wir uns in diesen Auen keine Gedanken machen.
Wir erreichten die etwa vierhundert Einwohner große Kleinstadt Svellmia nordwestlich der Sümpfe an der Mündung des Svall in den Svellt. Vom hiesigen kleinen Flusshafen fuhren Boote nach Tiefhusen, Hilvalla und Norhus. Im Gasthof Fuhrmanns Einkehr wurden wir von Bärnja sogleich bewirtet und machten Bekanntschaft mit Kaiser Renos Wildem Haufen. Eine Rebellengruppe aus Svallmund unter der Führung des selbsternannten Kaiser Reno I., der sich als ehrbares Ziel gesetzt hatte, das Land wieder von den Orken zu befreien. Der "Hofstaat" des Kaisers bestand aus mehreren Dutzend Flüchtlingen, bewaffneten Abenteurern und sogar einer Rotte goblin'sche Wildschweinreiter, die sich aus welchen Gründen auch immer, dem Haufen angeschlossen hatten. Zusammen mit Kaiser Reno I. unternahm die Gruppe immer wieder kleinere Störaktionen gegen die orkischen Besatzer der Umgebung, wobei sie sich notfalls schnell in die Wälder und Sümpfe zurückzogen, wenn die Schwarzpelze ihnen zahlenmäßig überlegen waren. Der Kaiser, ein ehemaliger Schiedsmann aus Svallmund, mit kupferrotem, langem Haar, gab an, ein Spross aus kaiserlichem Hause zu sein, was natürlich stark zu bezweifeln ist. Aber wenn das seine Masche war um seinen Haufen beisammenzuhalten sollte uns das Recht sein. Aber dazu konnte es natürlich nur kommen, weil der rechtmäßige Kaiser Hal von Gareth nach wie vor, nach seinem Jagdausflug im Bornland, verschwunden war und sein Reich ohne Führung sich selbst überlassen hatte.
Svellmia
Kaiser Reno I. stellte uns, den Helden des Nordens, natürlich auch stolz seinen "Oberst" Otho Urdorf von Svalltingen-Bispelquell, einen ehemaligen Leutnant der Tiefhusener Garde, vor. Der blonde Oberst, und seine zwei Winhaller Wolfsjäger hatten die ganze Zeit während unseres Gespräches ein Auge auf den Kaiser und die Umgebung.
Gerade als wir unseren Tiefhusener Hauptmann Praiodan vom Tann dem ehemaligen Leutnant von Tiefhusen vorstellen wollten, da sich die beiden ja sicher gut kennen sollten, stellten wir fest, dass Praiodan schon Hals über Kopf aus dem Gasthof gestürzt war! Dabei hatte er zwei "Leibwachen" des Kaisers außerhalb des Gasthofs umgerissen und war dabei selbst kurz zu Boden gegangen. Otho, der ehemalige Leutnant Tiefhusens blickte Praiodan entsetzt hinterher und rief: "Vom Tann? Aber Hauptmann Praiodan vom Tann ist tot! Ich selbst habe seine schrecklich zugerichtete Leiche gefunden und nur noch anhand seiner Schwerthieb-Narbe auf dem Rücken identifizieren können. Der liegt schon lange auf dem Anger. Wer auch immer ihr mir da vorstellen wolltet, das kann nicht Praiodan sein!"
Damit hatten sich meine Befürchtungen bewahrheitet. Ich wies unsere drei Kämpfer an, den Lügner und Betrüger zu verfolgen, während Otho seine beiden Winhaller Wolfjäger auf den Flüchtenden hetzte!
Außerhalb des Gasthofes kurz bevor die beiden Hunde den falschen Praiodan eingeholt hatten, zeigte dieser eine wilde Grimasse eines ganz Anderen, den wir noch nie zuvor gesehen hatten. Dann sahen wir für einen kurzen Augenblick wieder ein anderes, nicht menschliches Gesicht in Form einer Fratze mit ledrig, dunkelroter Haut, offenbar seine wahre Gestalt. Das Ding schleuderte einen der Hunde, der gerade zum Sprung ansetzte, beiseite und verwandelte sich so unseren Augen in eine Vampirfledermaus und flog mit schnellen Flügelschlägen davon! Erinnila schoss noch einen Pfeil hinterher, verfehlte aber aufgrund der Hektik ihr Ziel. Und für Swanjas Wurfäxte, war das Ding schon außer Reichweite.
Dort wo Praiodan sich verwandelt hatte, lag sein Kettenhemd, sein gutes Schwert und auch der Rest seiner Ausrüstung, die wir ihm gegeben hatten. Die beiden Leibwachen des Kaisers und Otho, der auch hinterhergerannt war, schauten uns fragend an. Wir hatten nun einiges zu erklären...
Gasthof 'Fuhrmanns Einkehr'
Wir waren einem waschechten Gestaltwandler aufgesessen, die auch Gestaltlose genannt wurden. Ein magisches Wesen, das sein Aussehen eines beliebigen Menschen oder Tiers annehmen konnte. Ihre Herkunft oder Ursprung lag soweit ich wusste im Dunkeln. Es gab eine Theorie, dass Gestaltwandler von einem heute in Vergessenheit geratenen Gott erschaffen worden waren. Andere ordneten diese dem Namenlosen zu, während wieder andere eine Verbindung zu Amazeroth und dessen viergehörnten Dämon Quitslinga, der auch als Höherer Gestaltwandler oder Hülle des Formlosen bekannt war. Aber auch Belkelel hatte in Form von Jin'ahldlu'shi, furchtbare, daimonide Gestaltwandler in ihrem Gefolge, die aus einem Mitglied der frühen Ban'shi hervorgegangen sein sollen. Letztere mieden Daimonide mieden aber vorgeblich das Nordlicht, womit sie hier im Nordland eigentlich schon nicht wirklich hinpassten. Eins war klar - diesen Gestaltwandler würden wir so schnell nicht wiedersehen. Ich wusste jedoch mit Sicherheit wo sich ein anderer bekannter Gestaltwandler aufhielt, Pergor, Toranors Verwalter in der Nähe von Riva, den ich mir fest vornahm, nach diesem hier zu befragen.
Es dauerte einen ganzen Tag bis wir die ganzen Umstände erklärt und Otho und Reno davon überzeugt hatten, dass wir ihm, dem Kaiser, nichts Böses wollten. Meine magische Kristallkugel leuchtete übrigens auch nicht mehr grellrot, was mich daran erinnerte, dieser zukünftig wieder mehr zu vertrauen.
2. Rahja, 1011 BF, Hesinde-Stunde, Svellmia
Renos Versprechen, Gerüchte und Erzählungen folgend würden seine Truppe wohl auch zukünftig noch mehr anwachsen lassen, wenn die Orks ihnen nicht habhaft werden würden. Es war schön zu sehen, dass sich organisierter Widerstand regte. Wir schenkten dem Wilden Haufen einige unserer Waffen aus der Blutzinnen-Festung und berichteten, dass die Feste vom Schwarzpelz befreit sei und nun problemlos von ihnen besetzt werden könnte.
Reno war Feuer und Flamme von dieser Idee, während sein Oberst darauf hinwies, dass ihr Haufen dort aber womöglich in der Falle saß und man sich nicht wie hier einfach in die Wälder und Sümpfe zurückziehen konnte. Reno aber ließ seinen Oberst verstummen und meinte, dass ein Kaiser schließlich eine Festung benötigte und er sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen könne. Auch sein zwölfjähriger Sohn Friemo, der stolz angab ein Kundschafter des Kaisers zu sein, konnte es kaum erwarten die unbewachte Feste der Schwarzpelze 'einzunehmen'.
Und tatsächlich. Am nächsten Tag rückte Kaiser Renos Wilder Haufen, samt der Rotte goblin'scher Wildschweinreiter gen Westen, Richtung Blutzinnen-Feste ab. Ob das eine gute oder schlechte Idee war, würde die Zukunft zeigen. So oder so würden sie gegen die Schwarzpelze kämpfen und das konnte nicht schlecht sein.
14. Rahja 1011 BF, Phex-Stunde, Wildnis südwestlich des Svallter Moors
Wir versuchten den Sumpf des Vergessens südlich zu umgehen, was dazu führte, dass wir uns irgendwo zwischen dem Svallter Moor und dem Thasch-Gebirge tagelang verirrten. Ohne eine Karte oder die Kenntnis eines Einheimischen war das auch kein Wunder.
Wir wuschen uns alle, bis auf Gurbosch, unter einem majestätischen Wasserfall, der sich aus großer Höhe ins Tal ergoss. Angesichts des erhabenen Anblicks eines Regenbogens konnte einen schon die Ehrfurcht packen. Erst jetzt wurde uns bewusst wie weit wir uns wirklich verirrt hatten.
Wasserfall
Unterwegs trafen wir die Jägerin Yosmina Dorcken, die uns fast mit ihrer Balestrina erschossen hätte. Die knallharte und abgebrühte Jägerin nahm zu gerne Praiodans freigewordenen Platz ein. Die ganz in Leder gekleidete Yosmina erzählte uns, dass sie auf Bauchschüsse spezialisiert sei und dass sie meist ihr Ziel mit nur einem einzigen Schuss töten könne und auch niemals ihr Ziel verfehlen würde. Sie erzählte weiter, dass sie das Geschrei zweibeinigen Ziele liebte und dass sie sich hervorragend in der Gegend auskannte. Also genau das, was wir gesucht hatten. Rhenaya, die sich auf Anhieb mit der raubeinigen Jägerin verstand, gab ihr sogar ihren leichten Lederhelm, den sie mal in Thorwal in irgendeiner Goblinhöhle gefunden hatte und der besonders gut und leicht zu tragen war. Mit Yosmina würden wir sicher bald wieder auf den richtigen Pfaden wandeln.
Da der zwergische Diplomat Ingramosch auch in den Blutzinnen nicht aufzufinden war, richteten wir uns nun in jene Richtung, die wir eigentlich vermeiden wollten. Unser neues Ziel war nun das belagerte Lowangen, auch wenn der Weg dorthin noch weit war.
Der Boden wurde wieder feuchter und Erinnila, die uns wie immer in der Wildnis führte, stand bald bis zu den Knien im Schlamm. Die Sumpflöcher der westlichen Altsvelltsümpfe. Wir folgten genau den Schritten Auelfe, die hier wieder in ihrem Element war. Mit ihr als Führerin mussten wir uns in diesen Auen keine Gedanken machen.
Wir erreichten die etwa vierhundert Einwohner große Kleinstadt Svellmia nordwestlich der Sümpfe an der Mündung des Svall in den Svellt. Vom hiesigen kleinen Flusshafen fuhren Boote nach Tiefhusen, Hilvalla und Norhus. Im Gasthof Fuhrmanns Einkehr wurden wir von Bärnja sogleich bewirtet und machten Bekanntschaft mit Kaiser Renos Wildem Haufen. Eine Rebellengruppe aus Svallmund unter der Führung des selbsternannten Kaiser Reno I., der sich als ehrbares Ziel gesetzt hatte, das Land wieder von den Orken zu befreien. Der "Hofstaat" des Kaisers bestand aus mehreren Dutzend Flüchtlingen, bewaffneten Abenteurern und sogar einer Rotte goblin'sche Wildschweinreiter, die sich aus welchen Gründen auch immer, dem Haufen angeschlossen hatten. Zusammen mit Kaiser Reno I. unternahm die Gruppe immer wieder kleinere Störaktionen gegen die orkischen Besatzer der Umgebung, wobei sie sich notfalls schnell in die Wälder und Sümpfe zurückzogen, wenn die Schwarzpelze ihnen zahlenmäßig überlegen waren. Der Kaiser, ein ehemaliger Schiedsmann aus Svallmund, mit kupferrotem, langem Haar, gab an, ein Spross aus kaiserlichem Hause zu sein, was natürlich stark zu bezweifeln ist. Aber wenn das seine Masche war um seinen Haufen beisammenzuhalten sollte uns das Recht sein. Aber dazu konnte es natürlich nur kommen, weil der rechtmäßige Kaiser Hal von Gareth nach wie vor, nach seinem Jagdausflug im Bornland, verschwunden war und sein Reich ohne Führung sich selbst überlassen hatte.
Svellmia
Kaiser Reno I. stellte uns, den Helden des Nordens, natürlich auch stolz seinen "Oberst" Otho Urdorf von Svalltingen-Bispelquell, einen ehemaligen Leutnant der Tiefhusener Garde, vor. Der blonde Oberst, und seine zwei Winhaller Wolfsjäger hatten die ganze Zeit während unseres Gespräches ein Auge auf den Kaiser und die Umgebung.
Gerade als wir unseren Tiefhusener Hauptmann Praiodan vom Tann dem ehemaligen Leutnant von Tiefhusen vorstellen wollten, da sich die beiden ja sicher gut kennen sollten, stellten wir fest, dass Praiodan schon Hals über Kopf aus dem Gasthof gestürzt war! Dabei hatte er zwei "Leibwachen" des Kaisers außerhalb des Gasthofs umgerissen und war dabei selbst kurz zu Boden gegangen. Otho, der ehemalige Leutnant Tiefhusens blickte Praiodan entsetzt hinterher und rief: "Vom Tann? Aber Hauptmann Praiodan vom Tann ist tot! Ich selbst habe seine schrecklich zugerichtete Leiche gefunden und nur noch anhand seiner Schwerthieb-Narbe auf dem Rücken identifizieren können. Der liegt schon lange auf dem Anger. Wer auch immer ihr mir da vorstellen wolltet, das kann nicht Praiodan sein!"
Damit hatten sich meine Befürchtungen bewahrheitet. Ich wies unsere drei Kämpfer an, den Lügner und Betrüger zu verfolgen, während Otho seine beiden Winhaller Wolfjäger auf den Flüchtenden hetzte!
Außerhalb des Gasthofes kurz bevor die beiden Hunde den falschen Praiodan eingeholt hatten, zeigte dieser eine wilde Grimasse eines ganz Anderen, den wir noch nie zuvor gesehen hatten. Dann sahen wir für einen kurzen Augenblick wieder ein anderes, nicht menschliches Gesicht in Form einer Fratze mit ledrig, dunkelroter Haut, offenbar seine wahre Gestalt. Das Ding schleuderte einen der Hunde, der gerade zum Sprung ansetzte, beiseite und verwandelte sich so unseren Augen in eine Vampirfledermaus und flog mit schnellen Flügelschlägen davon! Erinnila schoss noch einen Pfeil hinterher, verfehlte aber aufgrund der Hektik ihr Ziel. Und für Swanjas Wurfäxte, war das Ding schon außer Reichweite.
Dort wo Praiodan sich verwandelt hatte, lag sein Kettenhemd, sein gutes Schwert und auch der Rest seiner Ausrüstung, die wir ihm gegeben hatten. Die beiden Leibwachen des Kaisers und Otho, der auch hinterhergerannt war, schauten uns fragend an. Wir hatten nun einiges zu erklären...
Gasthof 'Fuhrmanns Einkehr'
Wir waren einem waschechten Gestaltwandler aufgesessen, die auch Gestaltlose genannt wurden. Ein magisches Wesen, das sein Aussehen eines beliebigen Menschen oder Tiers annehmen konnte. Ihre Herkunft oder Ursprung lag soweit ich wusste im Dunkeln. Es gab eine Theorie, dass Gestaltwandler von einem heute in Vergessenheit geratenen Gott erschaffen worden waren. Andere ordneten diese dem Namenlosen zu, während wieder andere eine Verbindung zu Amazeroth und dessen viergehörnten Dämon Quitslinga, der auch als Höherer Gestaltwandler oder Hülle des Formlosen bekannt war. Aber auch Belkelel hatte in Form von Jin'ahldlu'shi, furchtbare, daimonide Gestaltwandler in ihrem Gefolge, die aus einem Mitglied der frühen Ban'shi hervorgegangen sein sollen. Letztere mieden Daimonide mieden aber vorgeblich das Nordlicht, womit sie hier im Nordland eigentlich schon nicht wirklich hinpassten. Eins war klar - diesen Gestaltwandler würden wir so schnell nicht wiedersehen. Ich wusste jedoch mit Sicherheit wo sich ein anderer bekannter Gestaltwandler aufhielt, Pergor, Toranors Verwalter in der Nähe von Riva, den ich mir fest vornahm, nach diesem hier zu befragen.
Es dauerte einen ganzen Tag bis wir die ganzen Umstände erklärt und Otho und Reno davon überzeugt hatten, dass wir ihm, dem Kaiser, nichts Böses wollten. Meine magische Kristallkugel leuchtete übrigens auch nicht mehr grellrot, was mich daran erinnerte, dieser zukünftig wieder mehr zu vertrauen.
2. Rahja, 1011 BF, Hesinde-Stunde, Svellmia
Renos Versprechen, Gerüchte und Erzählungen folgend würden seine Truppe wohl auch zukünftig noch mehr anwachsen lassen, wenn die Orks ihnen nicht habhaft werden würden. Es war schön zu sehen, dass sich organisierter Widerstand regte. Wir schenkten dem Wilden Haufen einige unserer Waffen aus der Blutzinnen-Festung und berichteten, dass die Feste vom Schwarzpelz befreit sei und nun problemlos von ihnen besetzt werden könnte.
Reno war Feuer und Flamme von dieser Idee, während sein Oberst darauf hinwies, dass ihr Haufen dort aber womöglich in der Falle saß und man sich nicht wie hier einfach in die Wälder und Sümpfe zurückziehen konnte. Reno aber ließ seinen Oberst verstummen und meinte, dass ein Kaiser schließlich eine Festung benötigte und er sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen könne. Auch sein zwölfjähriger Sohn Friemo, der stolz angab ein Kundschafter des Kaisers zu sein, konnte es kaum erwarten die unbewachte Feste der Schwarzpelze 'einzunehmen'.
Und tatsächlich. Am nächsten Tag rückte Kaiser Renos Wilder Haufen, samt der Rotte goblin'scher Wildschweinreiter gen Westen, Richtung Blutzinnen-Feste ab. Ob das eine gute oder schlechte Idee war, würde die Zukunft zeigen. So oder so würden sie gegen die Schwarzpelze kämpfen und das konnte nicht schlecht sein.
14. Rahja 1011 BF, Phex-Stunde, Wildnis südwestlich des Svallter Moors
Wir versuchten den Sumpf des Vergessens südlich zu umgehen, was dazu führte, dass wir uns irgendwo zwischen dem Svallter Moor und dem Thasch-Gebirge tagelang verirrten. Ohne eine Karte oder die Kenntnis eines Einheimischen war das auch kein Wunder.
Wir wuschen uns alle, bis auf Gurbosch, unter einem majestätischen Wasserfall, der sich aus großer Höhe ins Tal ergoss. Angesichts des erhabenen Anblicks eines Regenbogens konnte einen schon die Ehrfurcht packen. Erst jetzt wurde uns bewusst wie weit wir uns wirklich verirrt hatten.
Wasserfall
Unterwegs trafen wir die Jägerin Yosmina Dorcken, die uns fast mit ihrer Balestrina erschossen hätte. Die knallharte und abgebrühte Jägerin nahm zu gerne Praiodans freigewordenen Platz ein. Die ganz in Leder gekleidete Yosmina erzählte uns, dass sie auf Bauchschüsse spezialisiert sei und dass sie meist ihr Ziel mit nur einem einzigen Schuss töten könne und auch niemals ihr Ziel verfehlen würde. Sie erzählte weiter, dass sie das Geschrei zweibeinigen Ziele liebte und dass sie sich hervorragend in der Gegend auskannte. Also genau das, was wir gesucht hatten. Rhenaya, die sich auf Anhieb mit der raubeinigen Jägerin verstand, gab ihr sogar ihren leichten Lederhelm, den sie mal in Thorwal in irgendeiner Goblinhöhle gefunden hatte und der besonders gut und leicht zu tragen war. Mit Yosmina würden wir sicher bald wieder auf den richtigen Pfaden wandeln.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#44Ich finde es echt super das du dir mit deinem Tagebuch so viel Mühe gibst, auch deine Mods (Das Sagenhafte Arsenal) sind echt gute Arbeit.
Danke für deine Community Arbeit.
/Bow
Danke für deine Community Arbeit.
/Bow
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#45Danke Hakenden für dein Lob
21. Rahja 1011 BF, Phex-Stunde, Wildnis nördlich des Thasch-Gebirges
Eine Woche später entdeckten wir einige Schritt in einen Wald hinein ein verlassenes Lager. Die herumliegenden Werkzeuge, vornehmlich Äxte, und die schon seit längerer Zeit verlassenen Zelte, ließen auf einen hektischen Aufbruch schließen. Beim Durchsuchen des Lagers fanden wir einige noch brauchbare Gegenstände, die die Holzfäller in ihrer Hektik offenbar übersehen hatten. Aber wir entschlossen uns die Sachen da zu lassen. Zum einen wäre es möglich, dass sie doch noch zurückkamen, und zum anderen konnten wir eh nichts mehr schleppen, da wir für unsere Sachen aus der Blutzinnen-Feste immer noch keinen Abnehmer in den kleineren Ortschaften gefunden hatten. Yosmina Dorcken war eine echte Bereicherung für die Gruppe. Sie unterstützte Erinnila beim Jagen und auch beim Kampf gegen kleinere Orkgruppen stellte sie sich mit ihrer Balestrina-Armbrust tatsächlich so treffsicher heraus, wie sie behauptet hatte. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass sie besser als unsere Badoc-Elfe trotz ihres magischen Bogens trifft.
1. Praios 1012 BF, Phex-Stunde, Steinturm
Auf halber Höhe des Thasch-Berges im Norden sahen wir einen großen Steinturm, dessen schmale Treppe wir neugierig nach oben folgten und dabei mehrere Terrassen passierten. Der fast fünfzig Schritt hohe, und damit beachtliche Steinturm war außergewöhnlich gut erhalten. Im Inneren führte eine Wendeltreppe weiter hinauf zu einer Balustrade an deren Eingang sich ein Hesinde-Schrein befand. Nachdem wir unser Kleingeld in Form von hundert Silbertalern geopfert hatten, stiegen wir weiter nach oben.
Endlich ganz oben angekommen hatten wir einen fabelhaften Ausblick: Wir konnten den Finsterkamm im Osten, den Steineichenwald im Westen, die Messergrassteppe im Süden und bis zum hohen Norden des Svelltlandes schauen. Da sich einem eine derartige Gelegenheit nicht oft anbot, und wir während den unmittelbar bevorstehenden Tagen des Namenlosen nicht in der Wildnis unterwegs sein wollten, machten wir im und ich vor allem oben im Steinturm Rast.
Ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt war, dass in dieser Höhe offenbar eine magische Kraftlinie verlief, die ich mittels eines Oculus Astralis, Auge der Sphären - Das Wissen um die Kraft zu mehren sehen konnte. Die Formel war eine Kombination aus dem Analüs Arcanstruktur und dem Odem Arcanum, mit dem ich die magischen Strukturen meiner Umgebung und die Kraftlinie gut erkennen konnte. Übrigens auch ein Zauber der für die Orientierung im Limbus fast unerlässlich war.
Die Rast 'auf' der Kraftlinie tat meiner astralen Regeneration äußerst gut. Man sagte sogar, dass Magier, die der Kraftlinienmagie fähig waren, auf diesen Linien sogar entlang zaubern konnten umso die Reichweite ihrer Zauber massiv zu erweitern. Leider gehörte ich nicht zu jenen Magiern, da ich auf andere Bereiche spezialisiert war.
Während den Tagen des Namenlosen hatten wir unten den Zugang zum Steinturm mit geschlagenem Holz verbarrikadiert und auch stets zu zweit Wache gehalten. Erinnila und Yosmina hatten genug Fleisch und Wasser in den Turm geschafft, so dass wir uns auch da keine Sorgen machen müssten. Wir hörten draußen auch irgendetwas Knurrendes um den Turm herum schleichen, und es scharrte auch etwas an der Holzbarrikade, schaffte es aber nicht hinein.
Ich beobachtete derweil oben vom Turm aus fasziniert die Namenlose Sternenleere, die das das Fehlen jeglicher Sterne zwischen den Sternbildern Greif und Stute bezeichnete. Angeblich eine Zeit von Kummer und Pech, in der der Namenlose eine Bresche in den Sternenwall geschlagen und ihn damit geschwächt haben soll. Ich genoss diese Zeit der absoluten nächtlichen Finsternis ohne Sterne am Himmel, spürte den Wind auf meiner Haut, blätterte durch Die Dreizehn Lobpreisungen des Namenlosen und meditierte meine astrale Energie derweil bis zum Anschlag meiner Macht. Ich versuchte mir auszumalen wie an anderen Orten Novadis ihren höchsten Feiertag, den Tag der Rache, feierten, Nivesen gerade ihre in dieser Zeit neugeborenen Kinder aussetzten, Orkschamanen ihre blutigen Rituale in den mehrere Meilen erstreckenden Steinfeldern von Garyakar vollführten, andere Aventurier ängstlich in ihren Heimen hockten, die Augen des Namenlosen Gestalt annahmen und der Purpurmohn erblühte...
Aber die fünf mehrheitlich schwülen Tage voller Gewitter zwischen den Monden des Rahja und Praios vergingen fast ohne schlimmere Zwischenfälle. Nur ein ruheloser Geist des Steinturmes störte meine Meditation, bis ich ihn mir untertan gemacht hatte.
Ich hätte hier noch länger bleiben können, doch die verfluchte Elfe drängte uns am 1. Praios, dem ersten Tag des neuen Jahres und Feiertag des Götterfürsten wieder zum Aufbruch.
21. Rahja 1011 BF, Phex-Stunde, Wildnis nördlich des Thasch-Gebirges
Eine Woche später entdeckten wir einige Schritt in einen Wald hinein ein verlassenes Lager. Die herumliegenden Werkzeuge, vornehmlich Äxte, und die schon seit längerer Zeit verlassenen Zelte, ließen auf einen hektischen Aufbruch schließen. Beim Durchsuchen des Lagers fanden wir einige noch brauchbare Gegenstände, die die Holzfäller in ihrer Hektik offenbar übersehen hatten. Aber wir entschlossen uns die Sachen da zu lassen. Zum einen wäre es möglich, dass sie doch noch zurückkamen, und zum anderen konnten wir eh nichts mehr schleppen, da wir für unsere Sachen aus der Blutzinnen-Feste immer noch keinen Abnehmer in den kleineren Ortschaften gefunden hatten. Yosmina Dorcken war eine echte Bereicherung für die Gruppe. Sie unterstützte Erinnila beim Jagen und auch beim Kampf gegen kleinere Orkgruppen stellte sie sich mit ihrer Balestrina-Armbrust tatsächlich so treffsicher heraus, wie sie behauptet hatte. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass sie besser als unsere Badoc-Elfe trotz ihres magischen Bogens trifft.
1. Praios 1012 BF, Phex-Stunde, Steinturm
Auf halber Höhe des Thasch-Berges im Norden sahen wir einen großen Steinturm, dessen schmale Treppe wir neugierig nach oben folgten und dabei mehrere Terrassen passierten. Der fast fünfzig Schritt hohe, und damit beachtliche Steinturm war außergewöhnlich gut erhalten. Im Inneren führte eine Wendeltreppe weiter hinauf zu einer Balustrade an deren Eingang sich ein Hesinde-Schrein befand. Nachdem wir unser Kleingeld in Form von hundert Silbertalern geopfert hatten, stiegen wir weiter nach oben.
Endlich ganz oben angekommen hatten wir einen fabelhaften Ausblick: Wir konnten den Finsterkamm im Osten, den Steineichenwald im Westen, die Messergrassteppe im Süden und bis zum hohen Norden des Svelltlandes schauen. Da sich einem eine derartige Gelegenheit nicht oft anbot, und wir während den unmittelbar bevorstehenden Tagen des Namenlosen nicht in der Wildnis unterwegs sein wollten, machten wir im und ich vor allem oben im Steinturm Rast.
Ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt war, dass in dieser Höhe offenbar eine magische Kraftlinie verlief, die ich mittels eines Oculus Astralis, Auge der Sphären - Das Wissen um die Kraft zu mehren sehen konnte. Die Formel war eine Kombination aus dem Analüs Arcanstruktur und dem Odem Arcanum, mit dem ich die magischen Strukturen meiner Umgebung und die Kraftlinie gut erkennen konnte. Übrigens auch ein Zauber der für die Orientierung im Limbus fast unerlässlich war.
Die Rast 'auf' der Kraftlinie tat meiner astralen Regeneration äußerst gut. Man sagte sogar, dass Magier, die der Kraftlinienmagie fähig waren, auf diesen Linien sogar entlang zaubern konnten umso die Reichweite ihrer Zauber massiv zu erweitern. Leider gehörte ich nicht zu jenen Magiern, da ich auf andere Bereiche spezialisiert war.
Während den Tagen des Namenlosen hatten wir unten den Zugang zum Steinturm mit geschlagenem Holz verbarrikadiert und auch stets zu zweit Wache gehalten. Erinnila und Yosmina hatten genug Fleisch und Wasser in den Turm geschafft, so dass wir uns auch da keine Sorgen machen müssten. Wir hörten draußen auch irgendetwas Knurrendes um den Turm herum schleichen, und es scharrte auch etwas an der Holzbarrikade, schaffte es aber nicht hinein.
Ich beobachtete derweil oben vom Turm aus fasziniert die Namenlose Sternenleere, die das das Fehlen jeglicher Sterne zwischen den Sternbildern Greif und Stute bezeichnete. Angeblich eine Zeit von Kummer und Pech, in der der Namenlose eine Bresche in den Sternenwall geschlagen und ihn damit geschwächt haben soll. Ich genoss diese Zeit der absoluten nächtlichen Finsternis ohne Sterne am Himmel, spürte den Wind auf meiner Haut, blätterte durch Die Dreizehn Lobpreisungen des Namenlosen und meditierte meine astrale Energie derweil bis zum Anschlag meiner Macht. Ich versuchte mir auszumalen wie an anderen Orten Novadis ihren höchsten Feiertag, den Tag der Rache, feierten, Nivesen gerade ihre in dieser Zeit neugeborenen Kinder aussetzten, Orkschamanen ihre blutigen Rituale in den mehrere Meilen erstreckenden Steinfeldern von Garyakar vollführten, andere Aventurier ängstlich in ihren Heimen hockten, die Augen des Namenlosen Gestalt annahmen und der Purpurmohn erblühte...
Aber die fünf mehrheitlich schwülen Tage voller Gewitter zwischen den Monden des Rahja und Praios vergingen fast ohne schlimmere Zwischenfälle. Nur ein ruheloser Geist des Steinturmes störte meine Meditation, bis ich ihn mir untertan gemacht hatte.
Ich hätte hier noch länger bleiben können, doch die verfluchte Elfe drängte uns am 1. Praios, dem ersten Tag des neuen Jahres und Feiertag des Götterfürsten wieder zum Aufbruch.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#463. Praios 1012 BF, Rondra-Stunde, Nahe des Steinturms im Thasch-Gebirge
Ruckartig blieb Erinnila stehen, als von vorne leises Geklingel hörbar war und allmählich lauter wurde. Je näher es kam, desto deutlicher war das klirren von Waffen und Rüstungen zu erkennen. Mutig blieben wir auf dem Pfad ohne uns feige zu verstecken und gingen der Gefahr entgegen.
Etwas später konnten wir dann auch die zahlreichen rauen Stimmen hören, die sich in ungenierter Lautstärke und orkischer Sprache unterhielten. Orks also! Diesmal würden wir vorbereitet sein. Und ich würde diesmal darauf achten, dass es dem Feind nicht noch mal gelingen würde, mich gleich bei Kampfbeginn auszuschalten.
Gurbosch nutzte seine Reste des Höhlenspinnengiftes und benetzte damit seine Berserker Orknase. Gerbod bildete die schwergepanzerte Spitze unserer Keilformation, flankiert vom Giftzwerg und der riesigen Thorwalerin mit ihrer Barbarenstreitaxt. Dahinter unsere Schützen, Erinnila mit Artherions Bogen und Yosmina mit ihrer Balestrina. Ich rief die Mächte der Niederhöllen an, die meinen Namen bereits gut kannten und beschwor gleich vier Schwarze Männer, die zusammen mit Rhenayas Besen unter die Feinde fegten, gefolgt von den Kämpfern der Helden des Nordens.
Kampf gegen 20 Orks nahe des Steinturms nördlich des Thaschs
Der Feind bot ganze fünfzehn Orks auf, die erst später durch ihre Nachhut von weiteren fünf Orks verstärkt wurden. Aber unser erster Angriff traf die Schwarzpelze ohne Vorwarnung und mit voller Wucht! Ihren Anführer verbrannte ich gleich bei Kampfbeginn mit einer mächtigen Flammenlanze, die ich aufgrund ihres schonungslosen Astralverbrauchs eher selten einsetzte. Der Tod ihres Anführers ließ die anfangs noch strukturiert kämpfenden Orks in Unruhe geraten. Mit einem Fulminictus Donnerkeil schickte ich einen zweiten Feind aus Augen, Ohren und Mund blutend zu Boden gehen. Mein immenser Verbrauch meiner astralen Kraft, ließ mich förmlich in einen Rausch der Macht verfallen, der unsere Gegner vor Angst erstarren ließ!
Als zwanzig Orken zerhackt, von Geschossen durchbohrt, vor Gift zuckend, von Besen zu Tode geprügelt und von den Schwarzen Männern in Fetzen gepeitscht am Boden lagen, wähnten wir uns schon als Sieger. Dann aber betraten weitere zwanzig Orks aus dem Schatten der Bäume auf das Schlachtfeld!
Jetzt kamen wir unsererseits überrascht ins Trudeln. Damit hatten wir nicht gerechnet. Auch meine vier Schwarzen Männer hatte ich bereits in die Niederhöllen zurückgeschickt und die Besen der Kriegshexe lagen wieder am Boden. Ich und Rhenaya würden auch wieder in dieser zweiten Schlacht das Zünglein an der Waage sein. Also griffen wir auf unsere, genau für diese Zwecke, zurückbehaltenen Vorräte an Zaubertränken zurück. Ich und die Hexe tranken einen Trank nach dem anderen in einem Zug, bis uns fast schlecht war, gleichzeitig unsere astrale Macht wieder aufs Neue erbebte!
Die 2. Welle der Orks
Dem vorherigen Rausch der Macht folgte somit gleich der Nächste. Die unzerstörbaren Besen erhoben sich wieder zu neuer Wut und diesmal rief ich gleich fünf Aschegeister auf einmal aus den Niederhöllen! Meine Erfahrung mit dem Umgang und die Beherrschung von Dämonen wuchs immer mehr. Schon bald war ich womöglich erfahren genug mich an gehörnte Dämonen heranzuwagen.
Unsere Kämpfer, die noch über und über mit noch warmen Blut bedeckt waren, warfen sich gleich wieder in diesen nächsten Kampf gegen unsere Erzfeinde. Gurbosch fing wieder an zu Brummen wie eine grausige zwergische Maschine und Swanja, die sich nun auch in ihre Walwut fallen ließ, rief sogar lauthals nach noch mehr Feinden! Gerbod kämpfte derweil kühlen Kopfes, stets den Überblick behaltend, gegen die Veteranen der Orks. Der Badoc-Elfe gingen derweil schon fast die Pfeile aus und bediente sich bereits aus den Köchern der gefallenen orkischen Kundschafter. Yosmina, war derartige Gefechte natürlich noch nicht gewohnt, versuchte aber so gut es ging mitzuhalten. Sie wechselte irgendwann von ihrer Balestrina zum Stoßspeer und als der Gegner noch näher kam, zum Eberfänger und Erinnila zu Artherions Schwert.
Während alle drei Besen wieder kämpften, nutzte die Rote Hexe derweil wieder ihren Teleport-Wurfdolch, der sich nach jedem Treffer wieder in ihrer Hand materialisierte, nur um kurz darauf erneut einem anderen Ork den Rest zu geben. Die Hexe schützte mich und sich selbst derweil mit dem Goldenen Schild vor feindlichem Beschuss, was hervorragend funktionierte.
Der Kampf endete erneut mit unserem Sieg, an dessen Ende wir unfassbare VIERZIG Orks getötet hatten!
Ruckartig blieb Erinnila stehen, als von vorne leises Geklingel hörbar war und allmählich lauter wurde. Je näher es kam, desto deutlicher war das klirren von Waffen und Rüstungen zu erkennen. Mutig blieben wir auf dem Pfad ohne uns feige zu verstecken und gingen der Gefahr entgegen.
Etwas später konnten wir dann auch die zahlreichen rauen Stimmen hören, die sich in ungenierter Lautstärke und orkischer Sprache unterhielten. Orks also! Diesmal würden wir vorbereitet sein. Und ich würde diesmal darauf achten, dass es dem Feind nicht noch mal gelingen würde, mich gleich bei Kampfbeginn auszuschalten.
Gurbosch nutzte seine Reste des Höhlenspinnengiftes und benetzte damit seine Berserker Orknase. Gerbod bildete die schwergepanzerte Spitze unserer Keilformation, flankiert vom Giftzwerg und der riesigen Thorwalerin mit ihrer Barbarenstreitaxt. Dahinter unsere Schützen, Erinnila mit Artherions Bogen und Yosmina mit ihrer Balestrina. Ich rief die Mächte der Niederhöllen an, die meinen Namen bereits gut kannten und beschwor gleich vier Schwarze Männer, die zusammen mit Rhenayas Besen unter die Feinde fegten, gefolgt von den Kämpfern der Helden des Nordens.
Kampf gegen 20 Orks nahe des Steinturms nördlich des Thaschs
Der Feind bot ganze fünfzehn Orks auf, die erst später durch ihre Nachhut von weiteren fünf Orks verstärkt wurden. Aber unser erster Angriff traf die Schwarzpelze ohne Vorwarnung und mit voller Wucht! Ihren Anführer verbrannte ich gleich bei Kampfbeginn mit einer mächtigen Flammenlanze, die ich aufgrund ihres schonungslosen Astralverbrauchs eher selten einsetzte. Der Tod ihres Anführers ließ die anfangs noch strukturiert kämpfenden Orks in Unruhe geraten. Mit einem Fulminictus Donnerkeil schickte ich einen zweiten Feind aus Augen, Ohren und Mund blutend zu Boden gehen. Mein immenser Verbrauch meiner astralen Kraft, ließ mich förmlich in einen Rausch der Macht verfallen, der unsere Gegner vor Angst erstarren ließ!
Als zwanzig Orken zerhackt, von Geschossen durchbohrt, vor Gift zuckend, von Besen zu Tode geprügelt und von den Schwarzen Männern in Fetzen gepeitscht am Boden lagen, wähnten wir uns schon als Sieger. Dann aber betraten weitere zwanzig Orks aus dem Schatten der Bäume auf das Schlachtfeld!
Jetzt kamen wir unsererseits überrascht ins Trudeln. Damit hatten wir nicht gerechnet. Auch meine vier Schwarzen Männer hatte ich bereits in die Niederhöllen zurückgeschickt und die Besen der Kriegshexe lagen wieder am Boden. Ich und Rhenaya würden auch wieder in dieser zweiten Schlacht das Zünglein an der Waage sein. Also griffen wir auf unsere, genau für diese Zwecke, zurückbehaltenen Vorräte an Zaubertränken zurück. Ich und die Hexe tranken einen Trank nach dem anderen in einem Zug, bis uns fast schlecht war, gleichzeitig unsere astrale Macht wieder aufs Neue erbebte!
Die 2. Welle der Orks
Dem vorherigen Rausch der Macht folgte somit gleich der Nächste. Die unzerstörbaren Besen erhoben sich wieder zu neuer Wut und diesmal rief ich gleich fünf Aschegeister auf einmal aus den Niederhöllen! Meine Erfahrung mit dem Umgang und die Beherrschung von Dämonen wuchs immer mehr. Schon bald war ich womöglich erfahren genug mich an gehörnte Dämonen heranzuwagen.
Unsere Kämpfer, die noch über und über mit noch warmen Blut bedeckt waren, warfen sich gleich wieder in diesen nächsten Kampf gegen unsere Erzfeinde. Gurbosch fing wieder an zu Brummen wie eine grausige zwergische Maschine und Swanja, die sich nun auch in ihre Walwut fallen ließ, rief sogar lauthals nach noch mehr Feinden! Gerbod kämpfte derweil kühlen Kopfes, stets den Überblick behaltend, gegen die Veteranen der Orks. Der Badoc-Elfe gingen derweil schon fast die Pfeile aus und bediente sich bereits aus den Köchern der gefallenen orkischen Kundschafter. Yosmina, war derartige Gefechte natürlich noch nicht gewohnt, versuchte aber so gut es ging mitzuhalten. Sie wechselte irgendwann von ihrer Balestrina zum Stoßspeer und als der Gegner noch näher kam, zum Eberfänger und Erinnila zu Artherions Schwert.
Während alle drei Besen wieder kämpften, nutzte die Rote Hexe derweil wieder ihren Teleport-Wurfdolch, der sich nach jedem Treffer wieder in ihrer Hand materialisierte, nur um kurz darauf erneut einem anderen Ork den Rest zu geben. Die Hexe schützte mich und sich selbst derweil mit dem Goldenen Schild vor feindlichem Beschuss, was hervorragend funktionierte.
Der Kampf endete erneut mit unserem Sieg, an dessen Ende wir unfassbare VIERZIG Orks getötet hatten!
Zuletzt geändert von Dark-Chummer am 16. Sep 2021, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#475. Praios 1012 BF, Firun-Stunde, Thasch-Gebirge
Erinnila fand am Wegesrand den Eingang zu einem alten Stollen, der dem äußeren Zustand nach zu urteilen, schon seit geraumer Zeit aufgegeben wurde. Und natürlich mussten wir diesen betreten, daran führte kein Weg vorbei und wir waren auch viel zu Neugierig um einfach weiter zu reisen.
Noch bevor sich unsere Augen an die Finsternis des Stollens gewöhnt hatten, trat Rhenaya irgendwo dagegen, wo es besser nicht geschehen wäre: Hinter uns stürzte der Gang mit lautem Getöse ein und auch der Weg tiefer in den Stollen war schon vor langer Zeit eingestürzt, so dass wir uns den Weg nach draußen freibuddeln mussten, was zum Glück nur ein paar wenige Schritt sein konnten.
Leider hatte unser Einsturz auch ein paar Höhlenspinnen aufgeschreckt, die sich für die Zerstörung ihres Heimes an uns rächen wollten, was mit ihrem Tod endete und dem Giftzwerg einige weitere Zutaten für zukünftiges Arax- oder Arachnae-Gifte einbrachte, die ich dann wieder brauen durfte.
Nachdem wir uns dann die Spinnen vom Hals geschafft hatten, begannen wir mit dem Freilegen des eingestürzten Ganges. Während der Graberei fiel uns ein zerschlissenes Ledermäppchen in die Hände, wie es Alchemisten manchmal am Gürtel tragen. Vom Inhalt waren nur noch einige Splitter zerbrochener Glasphiolen übrig, und eine mit Sekret befleckte Pergamentrolle, die ein nützliches Rezept beinhaltete.
Nach nur zwanzig Stunden hatten wir den eingestürzten Gang mit Gurboschs Hacke und Schaufel dann auch wieder freigelegt, gerade noch rechtzeitig, bevor uns die Luft ausgegangen wäre.
10. Praios 1012 BF, Hesinde-Stunde, Nördlich des Thasch-Gebirges
Heute begegneten wir einem gutgelaunten Schäfer, der zusammen mit seinem Hund am Wegesrand saß und mit einem stillen Lächeln an einem riesigen Strumpf strickte, ganz so, als würde ihn der Orkensturm nichts angehen. Er grüßte uns in Peraines Namen. Seine Schafe hatte er glücklicherweise bisher immer vor den Orken verbergen können. Er warnte uns, dass man jederzeit mit diesen hier rechnen müsse. Wir kauften ihm insgesamt sieben Paar Wollsocken ab und erkundigten uns nach dem richtigen Weg und dem nächsten Ort, der laut ihm wohl Arsingen hieß.
Schäfer am Wegesrand
12. Praios 1012 BF, Boron-Stunde, Arsingen
Arsingen, das wir einige Tage später am Nachmittag erreichten, lag am Svall, nördlich des Thasch. Die Orks, die den Ort mit seinen etwa dreihundert Einwohnern schon ganz am Anfang des Dritten Orkensturmes Ende 1010 BF eingenommen hatten, unterhielten an der Brücke über den Svall eine Art Zollstation, wodurch sie den Handel über den Thasch-Kamm kontrollierten.
Im kleinen Ort selbst lebten hauptsächlich Menschen und einige Zwerge friedlich zusammen.
In der Herberge Haus Lowangen kamen wir die Nacht unter und wurden von der Herbergswirtin Garescha Tochter der Gella gut bewirtet. Ansonsten gab es hier nur einen Heiler und einen Kräuterladen, dem Rhenaya einige ihrer Kräuter verkaufte und so unsere Kasse weiter aufbesserte.
Einige unser Stiefel waren schon ziemlich mitgenommen. In Ermangelung eines Krämers, mussten wir uns mit diesen aber wohl noch etwas länger rumquälen, da wir auch leider kein Ersatzpaare mehr dabei hatten.
Kurz bevor wir den Ort verließen, entdeckten wir noch eine Färberei, die von zahlreichen Kindern mit eigentümlichen Haarschnitten umspielt wurde. Als wir näher kamen sahen wir erst, dass es allesamt Mädchen waren. Die Färberin war eine in eine verschmierte Kittelschürze gekleidete Alte, die über einem Zuber kniete, in dem sie an etwas herum werkelte. - die Hände und Unterarme blutrot, genau wie die großen Flecken auf ihrer Schürze. Mit der urtümlich wirkenden Axt an ihrem Gürtel und mit dem von ihren Händen tropfende Tiefrot, sah sie aus wie Svanja in alt, nachdem sie gerade ein halbes Dutzend Orks erschlagen hatte. Aber natürlich handelte es sich nicht um Blut, sondern um Farbe.
Die Rote Hexe, war sehr angetan von dem blutrot und fragte, ob die Färberin nicht allen ihre roten Kleidungsstücken wieder einen frischeren roten Farbton verleihen könne, da diese mittlerweile, seit Thorwal schon etwas verblasst waren? Die Färberin freute sich über diesen Auftrag und setzte ihn sogleich in die Tat um, was den Rest des Tages in anspruch nahm. Rhenaya Tulop freute sich über die Auffrischung ihrer roten Sachen und kaufte gleich auch noch einen ebenso roten Umhang bei der Färberin. Erst dann ging es am nächsten Tag weiter gen Osten.
Arsingen
Erinnila fand am Wegesrand den Eingang zu einem alten Stollen, der dem äußeren Zustand nach zu urteilen, schon seit geraumer Zeit aufgegeben wurde. Und natürlich mussten wir diesen betreten, daran führte kein Weg vorbei und wir waren auch viel zu Neugierig um einfach weiter zu reisen.
Noch bevor sich unsere Augen an die Finsternis des Stollens gewöhnt hatten, trat Rhenaya irgendwo dagegen, wo es besser nicht geschehen wäre: Hinter uns stürzte der Gang mit lautem Getöse ein und auch der Weg tiefer in den Stollen war schon vor langer Zeit eingestürzt, so dass wir uns den Weg nach draußen freibuddeln mussten, was zum Glück nur ein paar wenige Schritt sein konnten.
Leider hatte unser Einsturz auch ein paar Höhlenspinnen aufgeschreckt, die sich für die Zerstörung ihres Heimes an uns rächen wollten, was mit ihrem Tod endete und dem Giftzwerg einige weitere Zutaten für zukünftiges Arax- oder Arachnae-Gifte einbrachte, die ich dann wieder brauen durfte.
Nachdem wir uns dann die Spinnen vom Hals geschafft hatten, begannen wir mit dem Freilegen des eingestürzten Ganges. Während der Graberei fiel uns ein zerschlissenes Ledermäppchen in die Hände, wie es Alchemisten manchmal am Gürtel tragen. Vom Inhalt waren nur noch einige Splitter zerbrochener Glasphiolen übrig, und eine mit Sekret befleckte Pergamentrolle, die ein nützliches Rezept beinhaltete.
Nach nur zwanzig Stunden hatten wir den eingestürzten Gang mit Gurboschs Hacke und Schaufel dann auch wieder freigelegt, gerade noch rechtzeitig, bevor uns die Luft ausgegangen wäre.
10. Praios 1012 BF, Hesinde-Stunde, Nördlich des Thasch-Gebirges
Heute begegneten wir einem gutgelaunten Schäfer, der zusammen mit seinem Hund am Wegesrand saß und mit einem stillen Lächeln an einem riesigen Strumpf strickte, ganz so, als würde ihn der Orkensturm nichts angehen. Er grüßte uns in Peraines Namen. Seine Schafe hatte er glücklicherweise bisher immer vor den Orken verbergen können. Er warnte uns, dass man jederzeit mit diesen hier rechnen müsse. Wir kauften ihm insgesamt sieben Paar Wollsocken ab und erkundigten uns nach dem richtigen Weg und dem nächsten Ort, der laut ihm wohl Arsingen hieß.
Schäfer am Wegesrand
12. Praios 1012 BF, Boron-Stunde, Arsingen
Arsingen, das wir einige Tage später am Nachmittag erreichten, lag am Svall, nördlich des Thasch. Die Orks, die den Ort mit seinen etwa dreihundert Einwohnern schon ganz am Anfang des Dritten Orkensturmes Ende 1010 BF eingenommen hatten, unterhielten an der Brücke über den Svall eine Art Zollstation, wodurch sie den Handel über den Thasch-Kamm kontrollierten.
Im kleinen Ort selbst lebten hauptsächlich Menschen und einige Zwerge friedlich zusammen.
In der Herberge Haus Lowangen kamen wir die Nacht unter und wurden von der Herbergswirtin Garescha Tochter der Gella gut bewirtet. Ansonsten gab es hier nur einen Heiler und einen Kräuterladen, dem Rhenaya einige ihrer Kräuter verkaufte und so unsere Kasse weiter aufbesserte.
Einige unser Stiefel waren schon ziemlich mitgenommen. In Ermangelung eines Krämers, mussten wir uns mit diesen aber wohl noch etwas länger rumquälen, da wir auch leider kein Ersatzpaare mehr dabei hatten.
Kurz bevor wir den Ort verließen, entdeckten wir noch eine Färberei, die von zahlreichen Kindern mit eigentümlichen Haarschnitten umspielt wurde. Als wir näher kamen sahen wir erst, dass es allesamt Mädchen waren. Die Färberin war eine in eine verschmierte Kittelschürze gekleidete Alte, die über einem Zuber kniete, in dem sie an etwas herum werkelte. - die Hände und Unterarme blutrot, genau wie die großen Flecken auf ihrer Schürze. Mit der urtümlich wirkenden Axt an ihrem Gürtel und mit dem von ihren Händen tropfende Tiefrot, sah sie aus wie Svanja in alt, nachdem sie gerade ein halbes Dutzend Orks erschlagen hatte. Aber natürlich handelte es sich nicht um Blut, sondern um Farbe.
Die Rote Hexe, war sehr angetan von dem blutrot und fragte, ob die Färberin nicht allen ihre roten Kleidungsstücken wieder einen frischeren roten Farbton verleihen könne, da diese mittlerweile, seit Thorwal schon etwas verblasst waren? Die Färberin freute sich über diesen Auftrag und setzte ihn sogleich in die Tat um, was den Rest des Tages in anspruch nahm. Rhenaya Tulop freute sich über die Auffrischung ihrer roten Sachen und kaufte gleich auch noch einen ebenso roten Umhang bei der Färberin. Erst dann ging es am nächsten Tag weiter gen Osten.
Arsingen
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#4815. Praios 1012 BF, Rondra-Stunde, Zerfallene Burg
Zerfallene Burg
In der Umgebung von Lowangen stießen wir auf einer kleinen Lichtung im Wald, an deren Ostrand, auf die bemoosten und überwucherten Reste einer kleinen, zerfallenen Burg, die vermutlich schon im Zweiten Orkensturm gefallen war. Mein Geschichtswissen reichte nicht aus, um zu bestimmen um welche Burg es sich einst gehandelt hatte.
Wir ließen uns jene Gelegenheit zur Erkundung und zur Rast natürlich nicht entgehen. Leider hatte sich Satinav, der Herr der Vergänglichkeit und der Zeit schon alles geholt. Aber immerhin bot sie uns für diese Nacht Schutz und zumindest noch teilweise ein Dach über dem Kopf. Wir waren gespannt darauf, was uns vor Lowangen erwarten würde und ob es überhaupt eine Möglichkeit gab, die Hauptstadt des Svellttals zu betreten.
16. Praios 1012 BF, Boron-Stunde, Umgebung von Lowangen
Am Wegesrand saß ein Reisender, der es sich bei Brot und Hartwurst bequem gemacht hatte. Als wir näherkamen, winkte er uns zu und fragte, ob wir auf dem Weg nach Lowangen seien. Er bot uns an, sich zu ihm zu setzen, eine Rast einzulegen, und dann am nächsten Tag gemeinsam mit uns nach Lowangen zu reisen. Und eine Rast kam uns gerade recht.
Er stellte sich als Antharon vor und meinte dass er sich gut in der Gegend und vor allem in Lowangen auskenne. Er warnte uns auch davor, dass hier überall Gefahr durch den Schwarzpelz drohe. Antharon meinte, dass die Orks, die die Stadt seit weit über einem Jahr belagerten, schon Leute reinlassen würden. Nur eben nicht mehr hinaus.
Umgebung von Lowangen
Überhaupt hatte Lowangen der Belagerung auch nur aufgrund seiner besonderen Lage auf einer großen Insel im Lowanger Svellt standhalten können. Der Svellt wirkte also wie ein gewaltiger, natürlicher Burggraben um die komplette Stadt, die zudem noch ummauert war. Innerhalb der Stadt gab es nicht nur eine Garnison mit fest stationierten Truppen, meist in Form Leichter Reiterei, sondern auch eine Wehrpflicht für jeden Bürger, die sogar Voraussetzung zur Gründung eines Gewerbes war. Lowangen hatte auch schon im Zweiten Orkensturm fast ein Jahr einer Belagerung standhalten müssen und diese überstanden. Seit dem hatte man auch die Eydaler Brücke weiter befestigt, später noch die Fuchsbrücke errichtet und die Mauer zu einer richtigen Befestigung ausgebaut.
Auch gab es in der Stadt die zur Grauen Gilde gehörende Akademie der Verformung zu Lowangen, die Halle der Macht, deren Sitz man in Greifenfurt verweigert hatte und eine Ordensburg der Grauen Stäbe von Perricum. Und jene Seite, die über Magier verfügte, hatte dadurch natürlich einen großen Vorteil.
Antharon erzählte weiter, dass die Orks wohl kurz davor waren ihre Belagerung aufzugeben und stattdessen ständige Tributzahlungen einfordern wollten, da diese wohl eingesehen hatten, dass die gewaltige Stadt wohl mit normalen Mitteln nicht einnehmbar war. Wie weit diese Verhandlungen aber bereits fortgeschritten waren, konnte uns der Streuner nicht sagen.
Yosmina Dorcken, die wohl merkte, dass sie hier nicht mehr in ihrem Element war, verabschiedete sich noch am selben Abend von uns. Sie sagte, dass Großstädte nichts für sie seien und dass sie die Natur bevorzuge. Sie bedankte sich für die gemeinsame Zeit und zog von dannen.
17. Praios 1012 BF, Rahja-Stunde, Orkisches Heerlager
Am nächsten Tag, als wir den Wald erreicht hatten, standen wir unvermittelt vor einem großen orkischen Heerlager. Hunderte von Schwarzpelze lungerten herum und warteten darauf dass etwas passierte. Zunächst nahmen diese keinerlei besondere Notiz von uns. Als wir betont unauffällig weitergingen, störte sich immer noch kein Ork über unsere Anwesenheit. Erst als wir mitten in ihrem Lager standen, näherten sich gemächlich vier Ork-Veteranen.
Orkisches Heerlager
Ohne größere Feindseligkeit bauten sich die vier Orkkrieger vor uns auf und musterten uns von oben bis unten. Dann sprachen sie uns sogar in einem sehr harten aber gut verständlichen Garethi an.
"Ihr wollt nach Lowangen, richtig? Kein Problem, herein lassen wir alle. Ist gut für uns. Gepäck und Waffen her, Rüstungen natürlich auch, und keiner hat Schmerzen."
Da wir wohl keine andere Wahl hatten ließen wir sie unser Gepäck durchwühlen und es zu einem kleinen Haufen auftürmen. Dann trat aber ein Schamane heran, der misstrauisch alles begutachtete, das gerade von den Orks mehr oder weniger sortiert wurde. Dann zischte er plötzlich, als er den Speer Spinnenbiss, das lolgramothverfluchte Rapier und auch einige meiner Zauberbücher betrachtete. Der Schamane hatte offenbar erkannt, welche üblen Sachen wir da dabei hatten, mit denen er nicht in Berührung kommen wollte. Erschrocken und mit seiner regelrecht ausrastenden, rasselnden Knochenkeule, die ob der ganzen Magie nur so erzitterte, schob er alles magische, bis auf die ganzen Tränke, wieder zurück in unsere Rucksäcke und ließ uns passieren. Nur alle gewöhnlichen Dinge und sogar die Stiefel, Essgeschirr, Schlafsäcke und Werkzeuge hatte man uns abgenommen. Unser ganzes Gold hatten wir im magischen Kräuterbeutel versteckt, den der Schamane aufgrund der vom Beutel ausgehenden Magie lieber nicht geöffnet hatte.
Wir hatten es tatsächlich geschafft, und zumindest mit all unseren magischen Waffen, Rüstungen, Ritualgegenständen und sonstigen Dingen, denen Magie innewohnte, die Stadt betreten.
Zerfallene Burg
In der Umgebung von Lowangen stießen wir auf einer kleinen Lichtung im Wald, an deren Ostrand, auf die bemoosten und überwucherten Reste einer kleinen, zerfallenen Burg, die vermutlich schon im Zweiten Orkensturm gefallen war. Mein Geschichtswissen reichte nicht aus, um zu bestimmen um welche Burg es sich einst gehandelt hatte.
Wir ließen uns jene Gelegenheit zur Erkundung und zur Rast natürlich nicht entgehen. Leider hatte sich Satinav, der Herr der Vergänglichkeit und der Zeit schon alles geholt. Aber immerhin bot sie uns für diese Nacht Schutz und zumindest noch teilweise ein Dach über dem Kopf. Wir waren gespannt darauf, was uns vor Lowangen erwarten würde und ob es überhaupt eine Möglichkeit gab, die Hauptstadt des Svellttals zu betreten.
16. Praios 1012 BF, Boron-Stunde, Umgebung von Lowangen
Am Wegesrand saß ein Reisender, der es sich bei Brot und Hartwurst bequem gemacht hatte. Als wir näherkamen, winkte er uns zu und fragte, ob wir auf dem Weg nach Lowangen seien. Er bot uns an, sich zu ihm zu setzen, eine Rast einzulegen, und dann am nächsten Tag gemeinsam mit uns nach Lowangen zu reisen. Und eine Rast kam uns gerade recht.
Er stellte sich als Antharon vor und meinte dass er sich gut in der Gegend und vor allem in Lowangen auskenne. Er warnte uns auch davor, dass hier überall Gefahr durch den Schwarzpelz drohe. Antharon meinte, dass die Orks, die die Stadt seit weit über einem Jahr belagerten, schon Leute reinlassen würden. Nur eben nicht mehr hinaus.
Umgebung von Lowangen
Überhaupt hatte Lowangen der Belagerung auch nur aufgrund seiner besonderen Lage auf einer großen Insel im Lowanger Svellt standhalten können. Der Svellt wirkte also wie ein gewaltiger, natürlicher Burggraben um die komplette Stadt, die zudem noch ummauert war. Innerhalb der Stadt gab es nicht nur eine Garnison mit fest stationierten Truppen, meist in Form Leichter Reiterei, sondern auch eine Wehrpflicht für jeden Bürger, die sogar Voraussetzung zur Gründung eines Gewerbes war. Lowangen hatte auch schon im Zweiten Orkensturm fast ein Jahr einer Belagerung standhalten müssen und diese überstanden. Seit dem hatte man auch die Eydaler Brücke weiter befestigt, später noch die Fuchsbrücke errichtet und die Mauer zu einer richtigen Befestigung ausgebaut.
Auch gab es in der Stadt die zur Grauen Gilde gehörende Akademie der Verformung zu Lowangen, die Halle der Macht, deren Sitz man in Greifenfurt verweigert hatte und eine Ordensburg der Grauen Stäbe von Perricum. Und jene Seite, die über Magier verfügte, hatte dadurch natürlich einen großen Vorteil.
Antharon erzählte weiter, dass die Orks wohl kurz davor waren ihre Belagerung aufzugeben und stattdessen ständige Tributzahlungen einfordern wollten, da diese wohl eingesehen hatten, dass die gewaltige Stadt wohl mit normalen Mitteln nicht einnehmbar war. Wie weit diese Verhandlungen aber bereits fortgeschritten waren, konnte uns der Streuner nicht sagen.
Yosmina Dorcken, die wohl merkte, dass sie hier nicht mehr in ihrem Element war, verabschiedete sich noch am selben Abend von uns. Sie sagte, dass Großstädte nichts für sie seien und dass sie die Natur bevorzuge. Sie bedankte sich für die gemeinsame Zeit und zog von dannen.
17. Praios 1012 BF, Rahja-Stunde, Orkisches Heerlager
Am nächsten Tag, als wir den Wald erreicht hatten, standen wir unvermittelt vor einem großen orkischen Heerlager. Hunderte von Schwarzpelze lungerten herum und warteten darauf dass etwas passierte. Zunächst nahmen diese keinerlei besondere Notiz von uns. Als wir betont unauffällig weitergingen, störte sich immer noch kein Ork über unsere Anwesenheit. Erst als wir mitten in ihrem Lager standen, näherten sich gemächlich vier Ork-Veteranen.
Orkisches Heerlager
Ohne größere Feindseligkeit bauten sich die vier Orkkrieger vor uns auf und musterten uns von oben bis unten. Dann sprachen sie uns sogar in einem sehr harten aber gut verständlichen Garethi an.
"Ihr wollt nach Lowangen, richtig? Kein Problem, herein lassen wir alle. Ist gut für uns. Gepäck und Waffen her, Rüstungen natürlich auch, und keiner hat Schmerzen."
Da wir wohl keine andere Wahl hatten ließen wir sie unser Gepäck durchwühlen und es zu einem kleinen Haufen auftürmen. Dann trat aber ein Schamane heran, der misstrauisch alles begutachtete, das gerade von den Orks mehr oder weniger sortiert wurde. Dann zischte er plötzlich, als er den Speer Spinnenbiss, das lolgramothverfluchte Rapier und auch einige meiner Zauberbücher betrachtete. Der Schamane hatte offenbar erkannt, welche üblen Sachen wir da dabei hatten, mit denen er nicht in Berührung kommen wollte. Erschrocken und mit seiner regelrecht ausrastenden, rasselnden Knochenkeule, die ob der ganzen Magie nur so erzitterte, schob er alles magische, bis auf die ganzen Tränke, wieder zurück in unsere Rucksäcke und ließ uns passieren. Nur alle gewöhnlichen Dinge und sogar die Stiefel, Essgeschirr, Schlafsäcke und Werkzeuge hatte man uns abgenommen. Unser ganzes Gold hatten wir im magischen Kräuterbeutel versteckt, den der Schamane aufgrund der vom Beutel ausgehenden Magie lieber nicht geöffnet hatte.
Wir hatten es tatsächlich geschafft, und zumindest mit all unseren magischen Waffen, Rüstungen, Ritualgegenständen und sonstigen Dingen, denen Magie innewohnte, die Stadt betreten.
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#50Eine berechtigte Frage
Dass mit der Gegenstandsabnahme beim Betreten der belagerten Stadt war immer der einzige Wehrmutstropfen für mich bei "Sternenschweif". Zwar kenn ich Möglichkeiten das zu umgehen, aber umständlich bleibt es trotzdem. Gibt es da im Remake eine praktikablere Lösung für diese Unannehmlichkeit?
Dass mit der Gegenstandsabnahme beim Betreten der belagerten Stadt war immer der einzige Wehrmutstropfen für mich bei "Sternenschweif". Zwar kenn ich Möglichkeiten das zu umgehen, aber umständlich bleibt es trotzdem. Gibt es da im Remake eine praktikablere Lösung für diese Unannehmlichkeit?
Re: Tagebucheinträge der Helden des Nordens
#51@Tauglanz
Es gibt die - wohl bekannte - Möglichkeit, in Lagerhäusern Ausrüstung zu lagern und nur die weniger wertvolle nicht magische Ausrüstung vor dem Betreten Lowangens an die Ork-Belagerer abzuliefern.
Eine zusätzliche Möglichkeit der HD-Version ist die Abenteurer-Gilde, die es in jeder größeren Stadt gibt. Dazu gehören Kvirasim, Gashok, Finsterkoppen, Tiefhusen, wohl auch Tjolmar und vor allem Lowangen. Durch unerfindliche Magie kann dort in einer Stadt eingelagertes Material in jeder anderen Stadt wieder aufgenommen werden. Gewissermaßen ein kostenloses Lager, das magisch überall verfügbar ist, wo es die Gilde gibt.
Man kann natürlich auch die nicht notwendige Ausrüstung vor dem Marsch nach Lowangen versilbern und sich dann in Lowangen oder außerhalb nach Erhalt des Schlüssels für den Geheimausgang mit dem erhaltenen Gold neu eindecken. Das Geld wurde mir von den Orks jedenfalls nicht abgenommen.
Es gibt die - wohl bekannte - Möglichkeit, in Lagerhäusern Ausrüstung zu lagern und nur die weniger wertvolle nicht magische Ausrüstung vor dem Betreten Lowangens an die Ork-Belagerer abzuliefern.
Eine zusätzliche Möglichkeit der HD-Version ist die Abenteurer-Gilde, die es in jeder größeren Stadt gibt. Dazu gehören Kvirasim, Gashok, Finsterkoppen, Tiefhusen, wohl auch Tjolmar und vor allem Lowangen. Durch unerfindliche Magie kann dort in einer Stadt eingelagertes Material in jeder anderen Stadt wieder aufgenommen werden. Gewissermaßen ein kostenloses Lager, das magisch überall verfügbar ist, wo es die Gilde gibt.
Man kann natürlich auch die nicht notwendige Ausrüstung vor dem Marsch nach Lowangen versilbern und sich dann in Lowangen oder außerhalb nach Erhalt des Schlüssels für den Geheimausgang mit dem erhaltenen Gold neu eindecken. Das Geld wurde mir von den Orks jedenfalls nicht abgenommen.